PJ-Tertial Innere in Bruederkrankenhaus St. Josef (3/2010 bis 6/2010)

Station(en)
Ebene 3
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Was kann man zu diesem PJ-Tertial nur sagen? Mmh, wenn ich noch einmal die Wahl hätte, würde ich definitiv nicht mehr hier mein Innere-Tertial verbringen! Ich kann die älteren Bewertungen der Inneren nicht nachvollziehen, vll war es hier mal früher besser?
Pro:
- Sehr freundliches Pflegepersonal im ganzen Haus, nette Sekretärinnen
- Frühstücksbuffet
- Sehr nette Gastroenterologische-Abteilung (inkl. Chef- und Oberarzt)
- Hab tolle Dienste mitgemacht, viel gesehen
Meine Lichtblicke: P.R.: danke für deine Erklärungen und auch mal was zeigen, ein einfaches „Kommst du mit?“ wirkt wie Balsam für die Seele
Y.A.: wenn man mal bei ihm vorbeischaute, gab es immer Erklärungen
• Oberarzt A.Z.: wenn man in seine Untersuchungen kam, war er immer um Erklärungen bemüht
- Eingeschränktes Pro für die Idee der eigenen Patienten (s.u.)
- Blutabnehmschwester (nur wenige Blutabnahmen und halt Viggos)
- Schnell in der City vom Wohnheim aus
- 3 Mahlzeiten am Tag, Unterkunft mit Toilette im Zimmer, 400 Euro
- Jeden Montag Lernfrei mit wechselnden Dozenten, Chef der Inneren im Vincenz ist sehr um Studenten bemüht
- WLan im Wohnheim


Kontra:
- die als renoviert angekündigten Zimmer waren leider im Originalzustand der 70er
- die renovierten Zimmer wurden anscheinend (Mitarbeiterinformation an uns) an Verwaltungsmuckel während den Sitzungen abgegeben, wir warteten erfolglos auf die neu renovierten Zimmer
- WG-Zimmer ohne vorher gefragt worden zu sein, ob das okay ist
- Mit PJ-Beauftragten nie ein Wort gesprochen, obwohl wir uns bei ihm vorstellen wollten (wurden von Sekretärin abgeblockt)
- Kein Telefon, man ist einfach nicht erreichbar auf Station! Ist aber nicht so schlimm, da man selbst wenn man auf Station ist nicht Bescheid bekommt wenn es etwas interessantes zu sehen gibt
- Kein Schlüssel für das Arztzimmer-ständiges Betteln um Einlass!
- Keine gestellten Hosen als Arbeitskleidung (haben uns dann die blauen der Aufnahmestation „geborgt“ – wie schon erwähnt, nette Schwestern
- Am ersten Tag 2,5 Stunden alleine auf Station, ohne dass Ärztin sagt, dass sie weg ist und wohin sie geht
- In ersten 8 Arbeitstagen jeweils 3 verschiedene Stationsärzte, teilweise sehr schlechte Deutschkenntnisse
- Je nach Stationsarzt KEINERLEI Erklärungen, KEINERLEI Beachtung, Keine Kommunikation
- Falsches Verständnis von eigenen Patienten: hier heißt eigene Patienten, sie VIELLEICHT auf der Chef/Oberarztvisite vorzustellen. Ansonsten werden diese Patienten schonmal „heimlich“ visitiert, während der PJ’ler Viggos legt. Auch das Durchführen von spannenden Untersuchungen bzw. Interventionen an diesen Patienten geschieht z.T. ohne dem PJ’ler Bescheid zu sagen, obwohl dieser auf Station ist!!!!!!! Das aufzuschreiben was einem gesagt wir ohne zu denken heißt nicht eigenen Patienten!!!! Ach ja, eigen bezieht sich wohl hier eher auf: du schreibst den Brief auf eigene Faust
- Bei mir waren Chefarztvisiten Dienstags! Das ist schlecht, da Montags Fortbildungstag ist und man so die Patienten nie kannte (bin immer Montags nochmal hin, um mich mit der Akte vertraut zu machen)
- Ständiges Anrufe tätigen für nicht-Muttersprachler in anderen Kliniken
- Mehrmals mitbekommen, wie ein Gespräch zwischen den Ärzten ausländischer Herkunft erst auf deutsch verlief und dann plötzlich russisch wurde und man mehrere Namen von Kollegen heraushören konnte! Sowas geht einfach nicht!
- Einziger praktischer Lernzuwachs war im Sonographieren und riesige Viggos in die letzte winzige Vene reinzubröckeln….ach ja, manchmal habe ich auch eine Blutkultur abgenommen, dass habe ich vorher auch noch nie gemacht!
- Chef: keinerlei Interesse an Studenten auf seiner Station! Vll mal eine Frage in der Chefarztvisite, ansonsten keinerlei Kommunikation! Nichtmal ein „Wie gefällt es Ihnen?“ oder irgendwelche Zeichen der Beachtung bzw. Realisation der Anwesenheit
- Auf Ankündigung, dass man seine Urlaubstage und verbliebenen Lerntage zum Schluss nehmen möchte, da das Examen naht kam die Antwort:“Das ist mir egal was sie machen. Das interessiert mich nicht. Sie können machen was sie wollen!“ Und das kam definitiv nicht in einem netten Tonfall, dass könnt ihr mir glauben!!
- Oberärzte: machen tolle Untersuchungen, sagen einem aber nie Bescheid! Kam mir noch nie so durchsichtig vor! Selbst wenn man entsprechende Leute vorher anspracht, dass man diese Untersuchung unbedingt sehen möchte, heißt es nicht, dass man auch Bescheid bekommt bzw. wenn man durch Zufall dennoch zur richtigen Zeit erscheint, dass man beachtet wird!
- Lernzielkatalog von Göttingen kann hier definitiv nicht erfüllt werden
- Keine Passwörter für den Computer. Briefe schreiben und Patientendaten abfragen nur möglich, wenn man jemanden findet, der sich für einen einloggt! Ein eigenes Passwort war definitiv von der IT-Abteilung nicht möglich (komisch, dass das in allen Häusern wo ich vorher war problemlos ging)
- Sprüche wie:“Das ist nur für meine PJ’lerin!“
- Das Abendbrot besteht aus „Resten“: Wahl zwischen Obst und ein paar belegten Brötchen
- Nicht komplettes Mittagessen für PJ’ler möglich. CAVE: Ambiente-Menü
- Keinerlei Integration der PJ’ler: haben immer wieder gefragt, wie es mal mit Treffen aussieht und wurden immer abgeblockt. Als wir auf der Gastro waren, wurden wir gefragt, ob wir mit kämen zum Ärztestammtisch. War sehr lustig und wurden offen empfangen – aber „unsere Internisten“ die dort auch z.T. anwesend waren, wollten uns anscheinend vorher nie dabei haben…
- Rotationen auf andere Stationen muss man sich selbst organisieren. Werden aber anscheinend vom Chef nicht gerne gesehen, da er uns mit kompletter Ignoration (obwohl mehr eigentlich schon fast garnicht mehr ging) strafte, nachdem wir 2 Wochen auf die Gastro wollten
- In meinem Wohnheimzimmer konnte nur Sonnenklar TV klar empfangen!
- Eigentlich traurig, dass man erwähnen muss, wer bereit war, Erklärungen abzugeben und hinter wem man nicht hinterherrennen musste! Das kann es eigentlich nicht sein.
- Kein Stil: Chef hat es nicht einmal nötig, sich am letzten Tag zu verabschieden

Kurzum, es war das schlechteste Tertial von Allen! Es hapert an der Organisation und an der Einstellung der meisten Leute! Die Erfahrungen hängen dabei jeweils stark vom Assistenzarzt auf der Station ab. Dennoch würde ich sagen, dass das Haus für eine Famulatur toll ist (alle wirklich nett), für ein PJ-Tertial, indem man wirklich was lernen will und auch muss, nicht empfehlenswert ist.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Fallbesprechung
EKG
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.07