Orthopädie und Unfallchirurgie, Allgmein- Visceral- und Gefäßchirurgie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Wichtig vorab zu wissen für ein chirurgisches Tertial im Eichsfeldklinikum: Es gibt zwei Standorte. Am Standort Heiligenstadt befindet sich die Unfallchirurgie/Orthopädie (hier habe ich die meiste Zeit verbracht) und am Standort Reifenstein befindet sich die Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie (hier war ich einen Monat). (Eine Zusammenlegung in den nächsten Jahren ist bei Heiligenstadt geplant)
Als PJler:in hat man gute Gelegenheit, in einem netten Team viel Praxis zu erleben. Die Organisation ist eher locker und man kann selbst Schwerpunkte setzen, was man sehen möchte. Ich war während meiner Zeit viel als "Springer" eingesetzt und bin zwischen Station, Notaufnahme und OP eingesprungen, wo gerade Hände gebraucht wurden oder wo interessante Fälle zu sehen waren. Der Kontakt zur Pflege ist in der Regel sehr offen und nett. Hier gilt sicherlich das Prinzip, eine Hand wäscht die andere: Wer der Pflege hilft, wird viel von der Pflege lernen können! Es gibt keinen PJ Unterricht, was ich nicht vermisst habe, da ich praktische Erfahrungen bevorzugt habe und es zwischendurch immer auch ruhigere Minuten gab, in denen ich bestimmte Themen selbst nachgelesen habe, um sie theoretisch besser nachvollziehen zu können. Da ich der einzige chirurgische PJler war, gab es auch keine "Konkurrenz" zwischen Medizin-Studis z. B. bei interessanten OPs oder spannenden Fällen. Auf der anderen Seite habe ich auch oft alleine Mittag gegessen.
Das OP-Spektrum ist trotz der kleinen Größe des Hauses sehr vielfältig. Größere und kompliziertere Fälle werden jedoch nach Kassel oder Göttingen gebracht. Für mich wichtig war auch das Patient:innenspektrum, dass von kleinen Kindern bis sehr alten Leuten alle Generationen abbildete. Gerade in der Notaufnahme gibt es viele chirurgisch-pädiatrische Fälle.
Die Anreise von Göttingen ist mit dem ÖPNV nach Heiligenstadt jede Stunde möglich und dauert knapp 30 min, jedoch ist die Verbindung nur alle 2 h ohne Umstieg. Die Anreise mit einem Auto ist wesentlich besser und dauert ca. 35 min. Die Anreise an den Standort Reifenstein habe ich persönlich nicht mit dem Auto gemacht, weil es mir zu weit war und habe mir für die Zeit eine Untermiete in der Nähe organisiert. Jedoch pendeln andere auch von Göttingen täglich an diesen Standort.
Die Entlohnung richtet sich nach den Vorgaben der UMG, was derzeit 550 € / Monat sowie einem geldwerten Vorteil von 311 € / Monat entspricht. Diesen geldwerten Vorteil muss man mit einer Kostenaufstellung monatlich in der Personalabteilung einreichen und man kann Geld für Fahrtkosten und Mittagessen (leider nicht vegetarisch) einreichen.
Zusammengefasst: Ich empfehle ein chirurgisches Tertial im Eichsfeldklinikum für Leute, die motiviert sind, praktisch-chirurgisch zu arbeiten. Wer sich selbst innerhalb der Krankenhausstrukturen organisieren möchte und etwas Freiheit in seiner Tertialgestaltung bevorzugt, ist hier richtig. Das Team ist größtenteils sehr nett und kommt einem in seinen Wünschen entgegen, wobei eine Hand die andere wäscht. Es gibt kaum/keinen PJ-Unterricht, weshalb hier wieder eigenständiges Nacharbeiten gefordert ist. Insgesamt hat mich das Tertial besonders praktisch sehr voran gebracht und ich blicke gerne auf die Zeit im Eichsfeldklinikum zurück!
Bewerbung
Die Bewerbung erfolgt über das deutschlandweite PJ Portal. Das Eichsfeldklinikum ist akademisches Lehrkrankenhaus der UMG in Göttingen.
