PJ-Tertial Innere in Helios Klinikum Erfurt (7/2023 bis 9/2023)

Station(en)
Nephrologie (Med2-5)
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich hatte sehr schöne zwei Monate in der Nephrologie im Helios Klinikum in Erfurt. Es ist eine kleine Abteilung mit einer Station - Pflege und ÄrztInnen kennen sich sehr gut und es herrscht eine nette Atmosphäre untereinander. Ich wäre gern auch länger auf der Station geblieben, meine Universität schreibt jedoch einen Wechsel im Tertial vor.
In der Nephrologie findet täglich Stationsärztinnen-Visite mit Frau Dr. Lange statt. Das ist wirklich super, um zu lernen. Als PJler darf man alles, was auch die AssistentInnen dürfen - das heißt Medikamente ab-/an-/umsetzen, PatientInnen aufnehmen, Urinsedimente mikroskopieren, Ultraschalluntersuchungen durchführen, Briefe schreiben (wird aber nicht erwartet und höchstens unterstützende Tätigkeiten), Anordnungen schreiben, Befunde interpretieren, Untersuchungen anmelden.
Natürlich gehören auch die "klassischen" Aufgaben wie Blutentnahmen und Flexülen legen zum Aufgabenspektrum. Aber auch dabei wird man durch die ÄrztInnen unterstützt und mit der Visite auch immer gemeinsam gestartet. Es wird regelhaft gemeinsam Mittag gegessen, was auch für das Team-Gefühl sehr gut ist.
Es besteht immer die Möglichkeit bei den Nierenpunktionen oder anderen invasiven Tätigkeiten zuzuschauen. Täglich finden außerdem zwei gemeinsame Besprechungen inklusive der Chefärzte und Oberarzt statt.
Ich habe mich von Anfang an gut aufgehoben gefühlt, wurde gut ins Team integriert und habe sehr schnell viel dazu gelernt.
Frau Dr. Lange versucht auch, wichtige Themen wie bspw. Elektrolytstörungen in einer Art kleinem Unterricht durchzusprechen.
Das Patientenklientel auf der Nephrologie sind meist chronisch-vorerkrankte Patienten. Das habe ich als großen Vorteil empfunden. Anfangs scheinen die langen Medikamentenlisten evtl. noch überfordernd, aber man findet sich schnell ein und lernt dadurch sehr viel.

Außerdem gehört im Helios Klinikum Erfurt eine "Dienstwoche" mit zum PJ. Dabei leistet man Spätdienste von 14-22.30 Uhr ab. Man kann wählen, ob man mit dem Hausdienst des Tages mitgeht oder in der Notfallzentrale eingesetzt wird. Ich habe mich für die Notfallzentrale entschieden und hatte dort eine extrem lehrreiche Woche. Ich durfte PatientInnen selbstständig mitbetreuen und wäre gern noch etwas länger in der Notaufnahme eingesetzt worden. Das geht aber leider aufgrund des Personalschlüssels nicht.

Ich hatte also ein sehr gutes halbes Tertial in der Nephrologie.

Unabhängig davon empfand ich jedoch die Stimmung im gesamten Haus leider schwierig. Das liegt an dem sehr straff gewinnorientierenden Stil des Konzerns, den man leider spürt. Immer wieder werden Services (wie Bettenaufbereitung, Transportdienst etc.) gekürzt. Gleichzeitig spürt man den Personalmangel und es werden zeitweise auch Stationen geschlossen. Das empfinde ich als sehr schade, da das Haus als Maximalversorger für die Region eine wichtige Aufgabe übernimmt. Die zunehmende Arbeitsbelastung und auch Überlastung - insbesondere bei der Pflege - habe ich so gut wie täglich gespürt.

Nichtsdestotrotz kann ich die Nephrologie wärmstens empfehlen, da es eine kleine Abteilung mit einem tollen Team ist, in dem man viel lernen kann. :)
Bewerbung
über PJ Portal; möglichst zeitig bei Frau Dr. Lenk melden bezüglich des Wunsches auf der Nephrologie eingesetzt zu werden
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
649

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.47