PJ-Tertial Innere in Westkuestenklinikum Heide (7/2023 bis 10/2023)

Station(en)
Kardio, Onko, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Vorweg: Ich möchte nicht Internist werden und habe daher sehr bewusst das Innere-Tertial ans Ende gelegt, damit ich möglichst wenig Zeit in der Inneren verbringen muss, deshalb war ich mit Sicherheit auch deshalb unzufriedener, weil ich an diesem Bereich der Medizin einfach wenig Spaß habe! Das im Hinterkopf behalten.

Organisation:
Großes Plus! Es gibt einen engagierten PJ-Beauftragten, der seinen Job ernst nimmt und man bekommt das Gefühl, dass es dem WKK wichtig ist, PJler als Assistenzärzte zu rekrutieren. Leider wurde zu stark betont wie toll die Klinik ist, da die Performance dann leider doch hinten anstehen musste, aber im großen und ganzen ist die Organisation im Vergleich zu anderen Kliniken wirklich gut.

Es gibt eine Einführungsveranstaltung am ersten Tag, man bekommt seine Essenskarte und wird ein wenig herumgeführt. Die chirurgischen PJ-ler wurden bei uns direkt am ersten Tag eingeteilt, wir Innere-PJler saßen am 2. Tag mit dem Chef zusammen (der auch wirklich engagiert ist!), welcher uns auf die Stationen eingeteilt hat. Hier könnt ihr ein bisschen mitwirken, indem ihr euch vorher überlegt, welche Stationen ihr unbedingt sehen wollt und welche eher nicht. Mir waren 2 Wochen Notaufnahme und 2 Wochen Intensiv am Wichtigsten, ansonsten war ich 4 Wochen auf der Kardio (weniger hätte definitiv auch gereicht) und offiziell 3 Wochen auf der Onkologie eingeteilt (in die Zeit habe ich meine Fremdrotation gelegt).
Die Fremdrotation ist ein großes Plus!!! Ihr dürft bis zu 2 Wochen in eine andere Abteilung reinschnuppern, ganz egal was es ist (also dürft ihr auch chirurgisch rotieren in eurem Innere Tertial!) Meine Fremdrotation in der Neurochirurgie waren die besten 2 Wochen im ganzen Tertial! Viele machen da auch NEF-Dienste mit, darum solltet ihr euch früh kümmern - sehr beliebt und daher schnell weg. Pulmo ist nicht standardmäßig in der Einteilung drin, darum müsste ihr explizit bitten. Dialyse und IMC-Station könnt ihr euch sparen.

Essen: Ist großartig. man hat jeden Tag 10 Euro zur Verfügung, die locker reichen, um sich ein warmes Mittagessen zu holen, Kaffee+Schokoriegel oder wahlweise Obst aus dem Kiosk unten in der Klinik (die 10 Euro gelten nämlich sowohl für das Restaurant als auch für das Kiosk und auch am Wochenende).

Unterkunft: Das hängt ein bisschen davon ab, wo man untergebracht wird. Ich war in der Marktstraße in einer 4er WG untergebracht und habe mich da ehrlicherweise gar nicht wohl gefühlt. Es sind alte Bürogebäude, die umgebaut wurden, dementsprechend anonym fühlt man sich allerdings auch. Die Zimmer sind eigentlich sehr groß, es lag bei uns allerdings Teppichboden (der bei so viel Durchzug natürlich dementsprechend aussah, mit Flecken und kaum sauber zu bekommen). Die Zimmer werden nicht kontrolliert, nachdem man ausgezogen ist, was dazu führt, dass man die Zimmer eben so übernimmt wie der Mensch davor sie halt hinterlassen hat - da kann man eben Glück oder Pech haben. Meine Matratze war wirklich so eklig, dass ich um eine neue bitten musste, welche tatsächlich aber auch 2 Tage später vor meinem Zimmer stand. Das muss man berücksichtigen - es wurde sich bemüht.
Allerdings hatte ich auch die "Netto-WG" gesehen, wo jeder ein eigenes Bad am Zimmer hatte und es wirklich schön war. Ich würde empfehlen, dass man sich die Netto-WG wünscht. Die Wohnungen sind 15-30 min von der Klinik entfernt. Es besteht die Möglichkeit, ein Fahrrad von der Klinik geliehen zu bekommen.

Klinik: Nachdem ich so viel Positives über das WKK gehört hatte und man bei der Einführung auch nochmal dadrin bestärkt wurde, waren meine Erwartungen dementsprechend hoch. Leider konnte die Klinik das nicht halten. Auf den Inneren Stationen waren leider viel zu viele PJler, Famulanten und Physical Assistents. Wer ein richtig entspanntes Tertial haben möchte, in dem man kaum gebraucht wird und theoretisch jeden Tag um 13 Uhr nach Hause gehen möchte, ist hier richtig. Ihr müsste auch kein Blut abnehmen, nur mal ab und zu, falls eine Nachmeldung ist und selten Braunülen legen.
Auch wenn Innere nicht mein Lieblingsgebiet ist, wollte ich aber gerne etwas lernen und mitarbeiten und das war gar nicht so einfach. Auf der Kardio waren 2 PJler + 1 PA-Student für einen Computer, sodass es Phasen gab, in denen man sich auf einen Stuhl setzen und den Ärzten bei den PC-Arbeit zugucken musste. Und das finde ich einfach unwürdig für das PJ. Auf auf der Hämatologie-Onko gab es für mich keinen Computer.

Empfehlen kann ich die Zeit in der Notaufnahme. Hier kann man selbstständig arbeiten, darf die Patienten aufnehmen, dokumentieren und bespricht mit den Ärzten die Fälle. Auch die Zeit auf der Intensiv war sehr cool! Hier durfte man unter ärztlicher Aufsicht neue Skills erlernen, wie zum Beispiel Pleurapunktionen/-drainagen legen. Auch Arterien oder ZVKs durften in ruhigen Phasen von PJlern gelegt werden. Beim Reanimations-Team kann mitlaufen und wird voll ins Team miteingebunden. Empfehlen kann ich auch, ein paar Tage in der Sono zu verbringen. Hier habe ich von dem Oberarzt der Gastro viel erklärt bekommen und man durfte immer vor-/nachschallen.
Tipp für chirurgisch Interessierte: Wer als PJler auf der Kardio ist, darf am Mittwoch in der kardiochirurgischen Saal! Dort kommt jeden Mittwoch ein Team vom UKSH Kiel und operiert (Saal 4) v.a. Bypässe, man darf mit an Tisch (wenn es mal nicht möglich ist, lernt man auch von anästhesiologischer Seite viel) und ich durfte die Sternotomie durchführen - einer meiner Highlights im Tertial.

Unterricht: Schwankt in der Qualität von herausragend zu unterdurchschnittlich. Besonders gut sind der Unterricht der Neurochirurgie mit interaktiven Fallbesprechungen und Neurologie. In Ordnung ist der EKG-Kurs und je nachdem, wer es macht, waren auch Pädi und Innere gut. Eher nicht lehrreich empfand ich den chirurgischen Unterricht (leider!).

Umgebung: Hat mich enttäuscht. Man muss ein ganzes Stück fahren/laufen, bis man von der Wohnung in schönerer Umgebung ist. Die Stadt ist sehr klein ohne viele schöne Ecken und im Winter wahrscheinlich noch düsterer als im Sommer.

Zusammenfassung: Innere am WKK Heide kann man machen, muss man aber nicht. Positiv sind das gute Essen, der tägliche PJ-Unterricht und die Organisation + Fremdrotation. Negativ sind die Unterkünfte, fehlende Arbeitsplätze bei zu vielen PJlern+Famulanten und die eingeschränkten Aktivitäten.
Bewerbung
Ãœbers PJ-Portal
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
EKG
Nahtkurs
Bildgebung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Punktionen
Braunülen legen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
420

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.93