PJ-Tertial Augenheilkunde in Universitaetsklinikum Bonn (5/2022 bis 9/2022)

Station(en)
Ambulanz für Netzhaut, Vorderaugenabschnitt, Glaukom, Orthoptik, OP, Station
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Arbeitsalltag
Der Tag beginnt meistens mit einer kleinen Fortbildung/Besprechung am Morgen. Dann bin ich als PJlerin meist auf Station gegangen um die Viggos für die OPs an dem Tag zu legen. Dann war ich die meiste meiner Zeit in der Ambulanz eingeteilt. Ich konnte ziemlich schnell sehr selbstständig arbeiten und darauf wurde auch sehr großen Wert gelegt, sodass ich eigentlich fast von Anfang an meine eigene Kabine hatte und eigene Patient:innen (die zu dem Zeitpunkt schon Visus, etc. voruntersucht sind, ggfs getropft) gesehen habe und dann in der Vorstellungsrunde dem zuständigen Oberarzt/Oberärztin vorgestellt habe. So kann man sich auch mal ein bisschen mehr Zeit nehmen und funduskopieren üben, Druck messen etc und im Zweifel den Assistenten nebenan nochmal fragen kann, ob er auch einmal schauen kann und ob man noch andere Untersuchungen wie FAG, OCT etc anmelden soll (da schickt man die Patient:innen dann hin). In der Oberarztvorstellungsrunde geht es dann ziemlich fix zu und man muss ziemlich zusehen, dass man alles mitkriegt und schnell mitschreibt und seine Fragen unterbringt, sonst ist er/sie auch schnell wieder weg und wenn man dann dem Patient:innen nicht erklären kann, wie er jetzt die Tropfen nehmen soll, steht man ein wenig doof dar. Aber man macht sehr schnell sehr viele Lernfortschritte und lernt selbstständig zu arbeiten. Der Takt ist insgesamt ziemlich hoch und manchmal ist es auch ziemlich stressig, wenn der Stapel der Akten einfach immer nur noch größer wird, aber dafür sieht man auch sehr viel und man kann sich als Studierende rausnehmen mit etwas mehr Ruhe zu schauen.
Nachmittags nach der Sprechstunde habe ich dann die Briefe geschrieben von den Patient:inen, die ich gesehen hatte. Es gab für uns PJler immer einen freien PC-Arbeitsplatz durch Abwesenheiten, sodass auch wir immer einen Arbeitsplatz zur Verfügung hatten. Mit den Briefen und Fortbildungen am Nachmittag wurde es dann schon regelmäßig bis 18:00, sodass das ich ehrlicherweise dann nicht immer geschafft habe noch was nachzulesen, wie ich mir gewünscht hätte. Studientage gibt es keine.
Als PJler am UKB hat man die Mensakarte mit 5 € Guthaben drauf, damit kriegt man schon immer ein gutes Mittagessen. Unter den Ärzt:innen ist es überhaupt nicht üblich Mittagspause zu machen, die meisten beißen mal in ihr Brot zwischendurch, weil die Zeit gar nicht da ist groß was zu essen. Als PJler:in hat es aber fast immer geklappt zwischendurch in die Mensa zu gehen und die Assistent:innen mit denen ich zusammengearbeitet habe, waren auch immer sehr bemüht zu ermöglichen, dass ich Mittagessen gehen kann, in dem sie dann im Zweifel auch mal meine Patient:innen übernommen haben.
Die Stimmung im Team der Ärzt:innen ist super. Alle sind sehr kollegial und super nett und ich hatte eine sehr gute Zeit mit ihnen zusammenzuarbeiten. Alle waren im Rahmen ihrer Möglichkeiten immer sehr bemüht, dass ich viel sehen und lernen kann, was ich ihnen hoch anrechne. Manchmal sind sie selbst arg im Stress, dafür gibt es oft einen anderen Moment, wo sie einem was zeigen und irgendwann kriegt man dann ganz gut raus, wann die Momente sind um nochmal nachzufragen. Und es ist auch wichtig das zu machen, denn zu der Lernerfahrung im PJ gehört ja auch, dass man eigenständig sich um seinen Lernerfolg kümmern muss, sonst geht das im klinischen Alltag auch mal unter.

Organisation und Rotationen
Normalerweise ist man als PJler:in ca. 6 Wochen jeweils in der Ambulanz für Netzhaut und Vorderaugenabschnitt eingeteilt, das ist super um die Untersuchung an der Spaltlampe und funduskopieren, Druck messen etc. zu üben und eine gewisse Grundlage aufzubauen und vor allem auch sehr viel zu sehen. Danach ist man dann noch meistens ca. 1-2 Wochen auf Station, im OP, in der Orthoptik oder im Notfall.
Mit der Oberartsekretärin hatte ich immer eine Ansprechpartnerin für alle organisatorischen Angelegenheiten und konnte Wünsche äußern für meine Rotationen und freie Tage.

Viele Fortbildungsmöglichkeiten
Morgens gibt an den meisten Tagen der Woche eine Mini-Fortbildung, eine Fallvorstellung oder einen Journal Club o.ä. Am Dienstag gibt es eine Nachmittagsfortbildung für die ganze Abteilung mit verschiedenen Themen in Bezug zur Augenheikunde. Frau Prof. Löffler hat uns regelmäßig am Mittwochnachmittag eine Fortbildung zur Ophthalmopathologie gegeben, wo wir Schnitte angucken konnten und Pathologien besprochen haben. Patho klingt jetzt nicht so sexy, ich fands auch vorher nie spannend, aber das war wirklich super, weil es so anwendungsbezogen war und man so vieles wirklich sehen und nachvollziehen konnte. Es gab auch ab und an mal nachnmittags eine Orthoptistin, die mit den Assistent:innen eine Fortbildung gemacht, was natürlich auch immer super spannend war. Ein paar Mal hat sich auch ein Assistent die Zeit genommen, sich mit uns Studierenden ein prüfungsrelevantes Krankheitsbild etwas ausführlicher zu besprechen. Was es allerdings nicht gab, war regelmäßiges PJ-Teaching. Auf Nachfrage durfte ich auch in die reguläre Vorlesung für Studierende gehen. Das fand ich auch im Hinblick auf die Prüfungsvorbereitung und als Überblick ziemlich sinnvoll und ich habe immer noch was mitgenommen, auch wenn man natürlich von den Grundlagen schon einiges kennt. Ich habe eine Zeit lang auf eigene Initiative noch ein bisschen bei einem Forschungsprojekt mitgearbeitet, was ich super spannend fand und auch sehr gut, um einen Einblick in die renommierte Forschung zu bekommen, die an der Klinik stattfindet und die auch für Assistent:innen viele Möglichkeiten birgt.
Während meiner Tertials gab es auch verschiedene externe Fortbildungen wie Webinare/Seminare etc. zu denen ich immer eingeladen war auch teilzunehmen, auch zu Kongressen.
Bewerbung
über PJ Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Poliklinik
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07