PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Johanniter-Krankenhaus Bonn (5/2023 bis 9/2023)

Station(en)
4A, 4B
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Insgesamt fande ich mein Tertial in der Allgemeinchirurgie des Johanniter-Krankenhauses besser als erwartet und für Chirurgie gut, wenn auch nicht sehr gut. Das Team war sehr nett und die Operationen abwechslungsreich und interessant. Obwohl ich später auf keinen Fall im OP arbeiten möchte, hatte ich das Gefühl einen guten Einblick in die Viszeralchirurgie bekommen zu haben. Die Lehre war leider nicht gut und der größte Kritikpunkt.

Die Organisation des Hauses klappte sehr gut und ich hatte ab Tag 1 Zugang zum Wäscheautomat, sowie zu ORBIS. Essen in der Kantine ist für PJler*innen kostenlos und man kann sich ein Hauptgericht + Beilagensalat + Getränk nehmen.
Der Arbeitstag beginnt um 7:25 mit der Besprechung, wonach wir uns als PJler*innen auf die anstehenden OPs und Aufgaben auf Station aufgeteilt haben. Als PJler*in wird man vor allem als 2. Assistenz im OP (Hakenhalten, Instrumente bei Robotic-OPs wechseln) oder auch mal als 1. Assistenz (Kamera führen, Tupfen, usw.) eingesetzt. Am Ende der OP konnte man oft nähen. Wer an Chirurgie interessiert kann hier viele verschiedene Operationen sehen (Whipple, Leberteilresektionen, Robotic-Ösophagektomien, Robotic-Kolorektalchirurgie ggf. mit plastischer Chirurgie, Schilddrüseneingriffe, Adipositaschirurgie,...).
Auf Station stehen Blutentnahmen, Viggos legen und Briefe vorschreiben an. Zu viert war der Workload sehr gut zu bewältigen, zu zweit wäre es schon anstrengender. Der Kontakt zur Pflege war meistens gut, manchmal gab es jedoch Streitigkeiten oder blöde Kommentare.
Das Team der Allgemeinchirurgie war insgesamt sehr nett und auch im OP freundlich (nur eine Person kann auch mal anders bei schlechter Laune, was sich dann aber eher gegen den Rest des OP-Teams richtet). Besonders die OP-Pflegekräfte trugen immer zu einer guten Stimmung bei und waren der größte Faktor warum ich mich immer im OP wohlgefühlt habe. Auf Station gab es zu meiner Zeit zwei CTAs (chirurgisch-technische-Assistent*innen), die beide wirklich super nett waren und uns am meisten erklärt und gezeigt haben.
Wenn alle Aufgaben erledigt waren, konnten wir oft früher nach Hause gehen oder nur eine Person blieb noch bis kurz vor dem offiziellen Dienstenede um 16 Uhr, falls noch eine OP lief. Es wird erwartet, dass der PJ-Rufdienst jede Woche von einer Person besetzt ist. Man bleibt Freitags nach Dienstende ggf. länger (je nachdem ob noch Operationen laufen, für die man benötigt wird) und hinterlässt seine Rufnummer an der Pforte, sodass man bei Bedarf bis Samstags um 9 Uhr angerufen werden könnte. In meiner gesamten Zeit wurde niemand angerufen, es musste aber ein paar Mal jemand bis 20 Uhr bleiben. Als Ausgleich kriegt man einen freien Tag, den man sich nehmen kann wann man möchte.

Größter Kritikpunkt war die verbesserungswürdige Lehre. Auf Station fehlte leider oft die Zeit und teilweise die Lust uns die erweiterten Aufgaben wie Drainageübernähungen oder das Port-Anstechen zu erklären. Auch nach einem Naht-/Knotenkurs fragten wir mehrfach vergeblich. Die PJ-Fortbildung des Hauses findet einmal die Woche für ca. 45 Minuten statt und schwankt je nach lehrender Person stark in der Qualität. Die Fortbildung fiel in meiner Zeit leider gelegentlich aus.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Mitoperieren
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.27