PJ-Tertial Neurochirurgie in Kantonsspital Aarau (3/2023 bis 6/2023)

Station(en)
421, 441, SNIC, IPS
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Mein Wahlfach in der Klinik für Neurochirurgie am KSA zu machen war genau die richtige Entscheidung!
Von Anfang an wird man sehr gut ins Team aufgenommen und integriert, man fühlt sich jederzeit wertgeschätzt und als Teil des Teams betrachtet. Man kann unglaublich viel lernen und fast das gesamte Spektrum der Neurochirurgie kennenlernen. Die Leitungsebene setzt viel Wert auf flache Hierarchien und sind allesamt sehr interessiert an Lehre, genau wie auch der Rest der Ärzt:innen.
Ich kann es jedem empfehlen, der Bock auf ein sehr lehrreiches Tertial hat, in dem man viel selbst machen kann und in ein sehr harmonisches Team mit einem super Chef integriert wird. Ganz klare Empfehlung, 10/10!

Erster Tag/Organisation:
Im KSA gibts einen Einführungstag (mit allen Einsteigern in dem jeweiligen Monat, also auch mit den anderen PJlern/Unterassistenten (UAs)), an dem man alles gezeigt bekommt. In der Neurochirurgie selbst wird man morgens vom Chef vorgestellt und direkt von den anderen UAs oder Assistent:innen rumgeführt. Man hat ein eigenes Telefon und einen eigenen Arbeitsplatz mit Bildschirmen, die Zugänge zu Klinik-Email, PC und zu KISIM (KH-Informationssystem dort) sind alle vorher schon durch die sehr nette und hilfsbereite Chefsekretärin organisiert, die bei Fragen immer erreichbar ist. Man kann also direkt starten und muss nicht auf irgendwelche Zugänge oder so warten.

Alltag:
Um 7.30 Uhr gehts los mit dem Frührapport, um 16.00 Uhr ist dann nochmal Nachmittagsrapport. Dazwischen teilt man sich je nach Anzahl an Unterassistenten (1-3) auf in die Bereiche Station, OP und Dienst. Alles ist sehr entspannt und man kann sich aufteilen, wie man möchte. Die einzige Aufgabe, die von den UAs erledigt werden muss, sind die Eintritte (Aufnahmen), sonst kann man sich frei bewegen und je nach Interesse und Wissensstand mithelfen: eigene Patienten betreuen, Patienten vorstellen in der Visite oder in den Rapporten, den Dienst begleiten, assistieren im OP etc ist immer möglich und auch gewünscht. Man muss schon Eigeninitiative zeigen und auch mal aktiv auf die Ärzt:innen zugehen, aber jeder ist super lieb und nimmt sich gerne die Zeit einem was zu erklären, Fragen zu beantworten usw. Je nachdem wie man sich anstellt, kann man auch Lumbalpunktionen machen oder Drainagen legen unter Supervision. Es finden wöchentlich verschiedene Kolloquien statt (neurovaskulär, Tumor-Board, Spine-Board etc), zu denen man auch immer gerne gehen kann.
Der Kontakt zur Pflege ist super und man wird richtig wertgeschätzt und ernstgenommen als UA. Typische PJ-Tätigkeiten wie Blutabnahmen, Zugänge legen oder Botengänge muss man hier nicht machen, die Pflege übernimmt das alles wie überall in der Schweiz.

Lehre:
Im gesamten Team und vor allem beim Chefarzt wird Lehre sehr groß geschrieben! In den Rapporten werden regelmässig je nach Wissensstand Fragen gestellt zu Krankheitsbildern, OP-Techniken, Behandlungsmöglichkeiten etc. Wenn man was nicht weißt, ist das kein Problem und es wird alles erklärt. Da muss man sich keine Sorgen machen! Eigene Fragen stellen, wird auch aktiv gewünscht. Im OP wird super viel erklärt und Fragen gestellt und wenn man am Tisch steht kann man auch mal einfachere Aufgaben übernehmen und es wird sich meist viel Zeit genommen Strukturen zu zeigen oder Techniken zu erklären.
Freitag morgens findet eine UA-Fortbildung für alle chirurgischen UAs des KSA statt, bei dem man sich gegenseitig ein Thema seiner Klinik vorstellt und erklärt (das KSA stellt außerdem Kaffee und Gipfeli, also gratis Frühstück inklusive).
Außerdem findet einmal in der Woche eine Klinik-interne Fortbildung für UAs der NCH statt, bei denen speziell neurochirurgische Themen behandelt werden. Die fand leider nicht so regelmässig statt, aber es wird schon an einem neuen Konzept gearbeitet, wo auch z.B. Nähen unter dem Mikroskop etc geübt werden soll!

Essen/Unterkunft:
Mittagessen ist regelmässig möglich und wenns passt, geht man auch mit dem Team zusammen. Die Schweiz ist teuer und die Mensa ist da keine Ausnahme (6-14 Franken). Das Essen ist aber sehr gut und es gibt auch ein Buffet und eine sehr gute Salatbar, das ist dann etwas günstiger als die Tagesgerichte.
Die Unterkunft wird vom KSA gestellt. Man ist immer in WGs untergebracht in KSA-Nähe mit anderen Unterassistenten oder auch Physios, Pfleger:innen etc.
Ich kann den Birkenweg 7 nur empfehlen: ein großes Haus mit bis zu 10 Personen mit grossem Garten ca. 10 min zu Fuß entfernt. Hatte ne super Zeit mit vielen coolen Menschen und gemeinsamem Grillabenden oder Ausflügen nach Zürich etc!

Geld:
Man kommt in den ersten 3 Monaten 1500 Franken, im 4. Monat sogar 1800 Franken. Die Unterkunft vom KSA kostet ca. 450-650 Franken, je nachdem wo man wohnt. Die Schweiz ist sehr teuer, aber mit dem Gehalt kommt man sehr gut hin und kann auch regelmässig die Schweiz erkunden und was erleben (die SBB ist ein Traum im Vergleich zur DB, es wird sich sogar entschuldigt, wenn der Zug 2 min zu spät kommt..)
Bewerbung
Die Klinik ist begehrt und dadurch sollte man sich frühzeitig bewerben! Am besten 1-2 Jahre im Voraus, aber manchmal ist auch spontan was frei. Einfach eine E-Mail an die Chefsekretärin schreiben mit Lebenslauf etc.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Rehas anmelden
Röntgenbesprechung
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1500 Franken

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1