Kontra:
Orho/Unfall muss scharf von meiner Bewertung getrennt werden! Hier seid ihr die Hälfte eures PJs. Es gab zu meiner Zeit wirklich sehr viele und sehr sehr nette Asistenzärzt*innen. Es gibt aber Einzelpersonen mit denen und für die ich wirklich nicht arbeiten möchte. Degradierende Kommentare gegenüber Frauen sind da noch die harmloseren Sätze gewesen, bei denen ich ungläubig in Schockstarre verfallen bin. Irgendwann lernt man Kontern oder man geht diesen Einzelpersonen einigermaßen aus dem Weg. Ich würde mein Tertial jederzeit wieder in Konstanz machen. Aber das solltet ihr einfach wissen.
Pro:
Orga: Die Organisation ist Bombe! Habe ich danach nicht mehr so erlebt. Ihr habt einen Schlüssel, der monatlich mit 100€ Essensgeld für die Mensa aufgeladen wird und euren zugewiesenen Spind öffnet. Die Spinde sind in Umkleiden bei denen es auch Duschen gibt im Keller, nur ein paar Meter von der automatischen Kleiderausgabe. Es gibt einen Einführungstag mit Rundgang durch die Klinik von euren PJ-Sprecher*innen und der PJ-Koordinatorin, und auch eure Röntgenplakette ist von Tag 1 am Start.
Lehre: Jeden Tag habt ihr mindestens ein Seminar zu dem ihr könnt, Freitags ist der Seminarraum nach eurem Gusto reserviert. Wir haben das selten mal mit einem Seminar gefüllt. Steht und fällt mit eurem Engagement. Die restlichen Tage sind aber wirklich proppe voll mit gutem Lehrangebot aus verschiedensten Fachbereichen. Wenn ihr länger als ein Tertial bleibt, wiederholt sich der Lehrplan. Gerade in der Chirurgie seid ihr aber manchmal mehr (Ortho/Unfall), machnmal weniger (Allgemein, Thorax) im OP fest eingeplant und verpasst Veranstaltungen, die ihr dann an anderer Stelle nachholen könnt.
Vernetzung: Sommer in Konstanz ist immer eine gute Idee. Selbst wenn ihr alleine seid, könnt ihr halt alleine am See oder alleine in den Bergen sein. Aber wenn ihr euch vernetzen wollt, ist im PJ hier eine wundervolle Voraussetzung geschaffen. Die Vernetzung unter den einzelnen PJs ist einfach, niederschwellig und ungezwungen. Mittags trifft man sich meist in der Mensa und geht dann gemeinsam zum Seminar. Da liegt es nahe, sich nach der Arbeit am 2 Minuten entfernten See zu sonnen und am Wochenende eine Wanderung zu machen.
Dienste: Ihr könnt/sollt euch für Rufdienste eintragen, die ein sehr nettes Plus auf eurem Konto machen. Ihr müsst dann abends/wochenends telefonisch erreichbar und fix in der Klinik sein können. Man wird recht selten angerufen und noch seltener in der Nacht. Wenn es dann aber doch so ist, sind es die spannensten OPs und ihr habt die meisten Chancen mal was anderes als nur Harken zu halten zu machen.
Ihr seid 4 Wochen in der Ortho/Unfall, 4 Wochen in der Allgemein und je 2 Wochen auf der Thorax und der Gefäß. So kriegt ihr einen wirklich guten Überblick. Ortho(ca. 60 Betten)/Unfall(ca. 20 Betten) ist mit all den Hüften sie abgedeckt werden müssen recht anstrengend. Hier seid ihr am längsten in der Klinik. Im Sommer sind aber recht viele PJs anwesend und dann kann man sich das gut aufteilen. Im Winter dementsprechend weniger. Empfehlenswert ist der ambulante OP in dem Handchirugie und Gelenkspunktionen durchgeführt werden. Da solltet ihr auf jeden Fall jeweils mindestens einen Tag mitmachen. dAS macht sehr viel Spaß! Auf Allgemeinchirurgie (ca. 20 Betten) betreut ihr die Prästationäre mit und helft manchmal in der Notaufnahme aus. Im OP werdet ihr stark eingebunden und dürft und sollt sogar viel mitnähen. Thorax (bis zu 6 Betten) gibt euch eine 1:1 Betreuung mit dem OA, hier habt ihr durch die wenigen Pat. meist sehr früh frei. Gefäß ist so ein Mittelding. Hier kann der Umgangston durch eine Person mal sehr merkwürdig werden. Das sollte man einfach an sich abprallen lassen. Ich hatte immer wieder das Gefühl, die Person ladet mir einfach jegliche Arbeit, aber um ehrlich zu sein, hatte ich da zum ersten Mal das Gefühl die Pat.geschichten zu durchblicken und habe das erste Mal strukturierte Arzbriefe geschireben und immerhin von der Person auch Rückmeldung dazu bekommen. Es war irgendwie ein Geben und Nehmen und deswegen für mich oke.
Profi-Tip: An einem sonnigen Tag Eiskaffee der Mensa im Innenhof trinken. Jam!
Die Mensa war mal noch um einiges besser und wurde dann leider umgestellt. Zu meiner Zeit hat sich das Essen dann alle 2 Wochen wiederholt. Das hat dem Leiterder Mensa wohl am wenigsten von allen gepasst und er hat sich wehement dagegen geweht, dass die Qualität abnimmt. Er hat dann mir nichts dir nichts jede Woche eine andere Aktion durchgeführt. Mal super leckere Smoothies, mal Obstteller (Und wir reden hier nicht einfach von einer Banane und einem Apfel), mal verschiedene Bulgur- / Couscous-Salate... Er hat sich wirklich Mühe gegeben, dass man sich in seiner Mittagspause wohlfühlt und was leckeres essen kann.
Bewerbung
Als Externe*r muss man sich in einem sehr kurzen Zeitraum bewerben, die Zusage ist dann auch nicht sicher. Gerade im Sommer, wollen hier viele hin. Bewerbungen laufen über die Wegsite der Uni Freiburg.