PJ-Tertial Chirurgie in Alfried Krupp Krankenhaus (11/2022 bis 3/2023)

Station(en)
AC, UC/Orthopädie, GCH
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Essen
Kommentar
Mein erstes Tertial habe ich in der Chirurgie im Alfried-Krupp-Krankenhaus absolviert. Vor Beginn des Tertials erhält man eine Mail, ob man lieber in Rüttenscheid oder Steele eingesetzt werden möchte. Das hängt je nach dem ab, ob man Gefäßchirurgie (Rüttenscheid) oder Plastische (Steele) wählen möchte. Ich habe mich für die Gefäßchirurgie und war damit für die Allgemeinchirurgie und Unfallchirurgie auch jeweils in Rüttenscheid eingeteilt. Man darf sich von den den drei Abteilungen aussuchen, welche man 8 Wochen statt wie die anderen 4 Wochen machen möchte.

Vorab: Man erhält als PJler monatlich 140 Euro in Form von Essensmarken, die an in der Mensa und im Kiosk einlösen kann. Bei Nachfrsge erhält manein kostenloses Dauerparkticket und einen Schlüssel für die Fahrradbox. Der PJ-Unterricht findet immer am Montagnachmittag für 2 Stunden statt. Und dienstags gibt es ein kurzes Radio Seminar.

Gefäßchirurgie:
Zuerst möchte ich zunächst erwähnen, dass ich mich zuvor wenig bis gar nicht für die Chirurgie interessiert habe und keinerlei Berührungspunkte damit hatte. Ich stand nicht einmal zuvor steril am Tisch. Zu Beginn war ich 8 Wochen in der Gefäßchirugie. Direkt am ersten Tag wurde ich von allen aus dem Team freundlich empfangen. Das Team ist relativ klein aber so auch sehr familiär. So kannte man alle sehr schnell nach spätestens einer Woche.
Die Morgenbesprechung startet jeden Tag um 7:45 Uhr. Direkt danach geht man mit den Assistenzärzten auf Station zur Visite. Hierbei wird einem sehr viel zu den Patienten erklärt. Da alle sehr nett und aufgeschlossen waren einem viel zu erkläre, konnte man jederzeit Fragen stellen. Während der Visite konnte man auch parallel bei wenigen Patienten (max.10 am Tag) Blut abnehmen. Jedoch war es auch möglich zu warten bis der Blutentnahmedienst die Arbeit erledigt, doch leider war dieser nicht immer da oder haben aufgrund von Zeitmangel nicht alle Patienten geschafft, da die fast für das ganze Haus die BEs machen müssen.
In den OP durfte man auch häufig mit. Für manche Operationen war man als Student auch fest eingeplant. Natürlich ist man für Haken halten als 2. Assistenz, doch da wurde einem auch viel sowohl von den Assistenzärzten als auch den Oberärzten erklärt. Bei manchen Shunt OPs oder kleinen Eingriffendurfte man als 1. Assistenz sogar auch mal mehr selber machen. In der Ambulanz durfte man vorab die Patienten schon mal aufnehmen, Zugänge legen und Blut abnehmen und ABI Messungen machen. Ein Besuch in Angiologie kann ich auch sehr empfehlen. Der Oberarzt erklärt Studenten immer gerne sehr viel und lässt einen Carotis schallen.
Man kann auch gerne die Sprechspunde vom Chefarzt besuchen. Der Chef freut sich immer über Studenten und ist total nett.
Das einzige, was ich da gestört hatte, waren tatsächlich die diabetischen nekrotischen Füße. Den Anblick und Geruch muss man abkönnen. Manchmal war das schon heftig gewesen. Doch insgesamt kann ich einem die Abteilung sehr ans Herz legen. Mich konnte das Team sehr für die Chirurgie begeistern, doch selbst wenn man sagt, dass man nicht so interessiert ist, akzeptieren die das auch.

Unfallchirurgie:
Insgesamt war ich 4 Wochen in der UC und habe ab Tag 1 schon die Tage runtergezählt bis ich da wieder wegkomme. Am ersten Tag hat sich so gut wie keiner für dich interessiert. Selbst wenn man sich selbst vorgestellt hat, hielten manche es nicht für nötig sich vorzustellen. Es wurde direktan Tag 1 gesagt, dass du als Pjler als Hakenhalter im OP (vor allem bei Hüft OPs) herhalten musst und für alle BEs auf allen 4 Stationen zuständig bist. Und wenn der BED nicht an dem Tag da war, war man locker 3 bis 4 Stunden beschäftigt Viggos und BEs zu machen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich der einzige Pjler in der Abteilung war und in den 2 Wochen, wo eine MAC Studentin da war, war die Arbeit wirklich machbar. Doch alleine bei alle HüftTEPs zu assistieren (wobei man als 2. Assistenz so gut wie nichts sieht) und alle BEs im schlimmsten Fall machen muss, wenn der BED nicht da war, war richtig schlimm. Wenn man alleine ist, darf man auch keinen Dienst mitmachen, wenn man für den nächsten Tag im OP Plan steht. Die Assistenzärzte waren zum größten Teil echt nett und haben in der ZNA einen auf viel selber machen lassen: Patienten untersuchen, Platzwunden zu nähen, Röntgenbefund auswerten, ... Doch leider waren die sehr häufig im Stress und konnten dann nicht viel erklären. Die Oberärzte (bis auf zwei Ausnahmen) interessierten sich gar nicht für Studenten und habe einen als billige Arbeitskraft gesehen, die sich nicht zu beschweren hat. Naja mit den Assistenzärzten sind sie aus meiner Sicht auch nicht besser umgegangen, musste man dazu sagen. Doch die sind diesen rauen und zynischen Umgangston gewohnt.
Das Gute war: Wenn alle BEs erledigt waren und keine OPs für einen anstanden, durfte man nach der Mittagsbesprechung um 14 Uhr nach Hause. Und sonst wenn an seltenen Tagen wo nicht viel zu tun war, wurde man auch in Ruhe gelassen und man durfte sich aussuchen, ob man in die ZNA oder in die Ambulanz geht.
Ich glaube, dass die Abteilung ganz entspannt ist, wenn man mehr als ein Pjler auf Station ist.

Allgemeinchirurgie:
Zuletzt war ich noch 4 Wochen in der Allgemeinchirurgie. Da werde ich mich kurz halten. Das Team und der Chef sind super nett. Du wirst wie in der Gefäßchirurgie super ins Team integriert. Man darf bei einigen OPs mitassistieren und die BEs hielten sich wirklich in Grenzen mit ca. 10-15 Stück/Tag. Während der OPs erklären die Oberärzte und der Chef immer sehr gerne den Studenten, welche Strukturen man gerade sieht, welche Therapieoptionen es bei den jeweiligen Erkrankungen gibt etc. . Die Abteilung kann ich sehr gerne auch für eine 8 Wochen Rotation weiterempfehlen. Nur hier muss ich leider auch sagen, dass es einzelner Pjler an manchen Tagen auch stressig werden kann. Die Frühbesprechung beginnt zwar erst um 7:40 Uhr, doch man sollte schon 7:15 Uhr auf Station sein, um die BEs zu machen, da man nach der Besprechung häufig nicht die Zeit hatte dafür, wenn man im OP war - was jeden Tag der Fall war. Wenn man vorher nicht fertig wurde, musste man zwischen den OPs hoch auf Station und die restlichen BEs machen, wobei nicht immer Zeit zum Essen war. Doch insgesamt hat mir die Zeit in der AC sehr gut gefallen.
Bewerbung
Ãœber das Dekanat
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Notaufnahme
Braunülen legen
Punktionen
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
597 (+ Essensmarken in Wert von 140€)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.8