PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Diakonissenkrankenhaus Leipzig (11/2022 bis 1/2023)

Station(en)
6
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Am Diakonissenkrankenhaus in Leipzig teilt sich das Chirurgietertial in 2 Teile zu je 8 Wochen auf (+1 Woche ZNA). Ich habe auf der Viszeralchirurgie begonnen und darf auf ein schönes halbes PJ-Tertial zurückblicken. Vom ersten Tag an hatte ich das Gefühl, als PJler gut in das Team (4 AÄ/FÄ, 4 OÄ, CA) integriert zu sein. Es besteht ein gutes Verhältnis mit der Pflege der Station 6.

Der Tag beginnt um 7:00 mit einer kurzen Morgenbesprechung und Visite, bei der das Team sich die Station in der Regel aufteilt, sodass die Visite meist nur eine halbe Stunde dauert. Direkt im Anschluss erfolgt die chirurgische Morgenbesprechung mit den Kliniken für Gefäß- sowie Unfallchirurgie und Orthopädie, in denen die Aufnahmen aus dem Dienst sowie der OP-Plan besprochen werden (leider sehr knappe Fallberichte, daher wenig lehrreich).

Ab ca. 8:30 Uhr (teilweise auch früher) beginnen die viszeralchirurgischen OPs, in denen man häufig (i.d.R. täglich) als 1. oder 2. Assistenz eingeteilt ist. Das Spektrum deckt einen großen Teil der Viszeralchirurgie ab. Schwerpunkte stellen die Eingriffe am Darm (zertifiziertes Darmzentrum), an Gallenblase und Gallenwegen, notfallmäßige Eingriffe am GIT (Appendicitis, Ileus, Hohlorganperforation) sowie die Hernienchirurgie (Hernienzentrum) dar. Pankreaschirurgische Eingriffe sowie Schilddrüsenchirurgie werden ebenfalls, aber seltener, durchgeführt. Die Aufgaben beinhalten natürlich das Hakenhalten, aber auch die laparoskopische Kameraführung sowie Nahttechniken können regelmäßig geübt werden, insbesondere wenn man aktiv darum bittet.

Da die Viszeralchirurgie meist nur einen Saal belegen kann, ist das OP-Programm (auch aufgrund der täglich hinzukommenden Akuteingriffe) häufig lang und reicht bis in den späten Nachmittag/Abend. Auch PJler werden gebeten z. T. länger zu bleiben. Das erfordert eine gewisse Flexibilität und Einsatzbereitschaft, ist aber meiner Meinung nach wirklich empfehlenswert, da man gerade in den späteren OPs viele Dinge machen darf. Überstunden werden eigenständig dokumentiert und anschließend nach Rücksprache problemlos abgesetzt (früher gehen, später kommen oder ganze Tage gesammelt absetzen).

Neben der Assistenz im OP-Saal gehört auch die Stationsarbeit zu den Aufgaben des PJlers. Blutentnahmen und Flexülen werden i.d.R. nach der gesamtchirurgischen Morgenbesprechung durchgeführt. Sollte einmal nur ein PJler auf Station sein (bei uns selten) und gleichzeitig im OP eingeteilt sein, ist hier natürlich eine Absprache mit den AssistenzärztInnen erforderlich, die dann auch unkompliziert mal BEs oder Flexülen übernommen haben, wenn Not am Mann war. :-)

Weiterhin kann man sich auf Station gerne beim Briefe schreiben einbringen, hilft bei den geplanten Patientenaufnahmen (Anamnese, körperliche Untersuchung), fordert Befunde an oder bereitet das wöchentliche Tumorboard o.ä. Anmeldungen vor. Eine Hospitation in den Sprechstunden der Abteilung ist ebenfalls möglich, wenn mehrere PJler auf Station sind, auch wenn sich das bei mir zeitlich nicht ergeben hat. Sofern man nicht im OP eingebunden ist, erfolgt zwischen 12 und 14 Uhr ein gemeinsames Mittagessen mit den AÄ, welches im Diako für PJ-Studierende kostenlos und immer lecker ist.

Der Tag endet meist gegen 15:30 - 16:00 mit einer Abschlussbesprechung, bei der das OP-Programm des Folgetags durchgegangen wird. PJ-Studierende stellen hierbei die zu operierenden Patienten vor (Diagnose, auffällige Befunde, …). Hierbei stellt der Chefarzt manchmal auch Rückfragen zu entsprechenden Krankheitsbildern. Dabei wird zum Teil auch recht spezielles Wissen verlangt, jedoch ist es nie schlimm, wenn man etwas nicht weiß, und ich habe dadurch einiges dazugelernt. Auch wenn das Ärzteteam häufig viel zu tun hat, wurde bei Gelegenheit z.T. auch intraoperativ oder im Arztzimmer Wissen über Anatomie/Krankheiten/Therapie abgefragt oder vermittelt.

Ich bedanke mich beim gesamten Team der Station 6 für eine schöne und lehrreiche Zeit.
Meine einzige Anmerkung zum PJ-Tertial bzw. Verbesserungsvorschläge betrifft weniger die Station/Abteilung selbst sondern eher das allgemeine PJ-Curriculum. Eine nur einmal wöchentlich stattfindende Fortbildung (Donnerstag 14:00-15:00), zumal sie 4 Wochen gar nicht stattfand, halte ich für zu wenig. Dieses Angebot sollte in Zukunft ausgebaut werden, gerade weil im Stationsalltag selbst aufgrund des Arbeitspensums des Teams wenig Zeit bleibt für theoretischen Input und es auch keine Studientage gibt, die man ggf. für ein Literaturstudium/zum Lernen verwenden könnte. Die Fortbildungen, die stattgefunden haben, waren dafür qualitativ gut.
Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
EKG
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Rehas anmelden
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Botengänge (Nichtärztl.)
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Mitoperieren
Notaufnahme
Briefe schreiben
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2