PJ-Tertial Innere in Klinikum Dritter Orden (12/2022 bis 4/2023)

Station(en)
16, 10/14, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Mein Innere Tertial im Dritten Orden war insgesamt super! Einziger Nachteil: Keine Bezahlung.

Etwas ausführlicher:
Man rotiert allgemein für 8 Wochen in die Med I (Gastro/ Hämato-Onko) und Med II (Kardio/ Pulmo). Es ist aber leicht möglich, sich mit anderen PJlern abzusprechen und ggf. öfter zu rotieren, wenn man noch weitere Bereiche sehen will. Eine Woche Rotation in die Notaufnahme ist für jeden PJler möglich, natürlich würde jeder dort gerne mehr Zeit verbringen, da man dort am meisten lernt und machen kann, das ist dann aber eher nur in FD/SD Konstellationen möglich. Es gibt leider keine Möglichkeit der Intensivrotation, was ich schade fand und auch öfter nachgefragt habe.
Man kann jederzeit mit in die Funktionen gehen, wenn man möchte. Außerdem kann man sich eintragen und mit Notarzt fahren. Was ich sehr angenehm fand war die Möglichkeit, durch Dienste am Wochenende in der NA (ca. von 8-18 Uhr) in Rücksprache mit den anderen PJlern (dass halt immer nur einer da ist und nicht 10) dann 2 freie "Ausgleichstage" zu bekommen.

Die Stimmung im Team, sowohl unter den Assistenten als auch den Oberärzten, ist wirklich sehr gut. Alle sind super nett, man wird als PJler extrem wertgeschätzt, geht jeden Tag mit allen zusammen Mittagessen und ich wurde vollständig ins Team integriert. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, "ausgenutzt" zu werden. Insgesamt ist es schon sehr entspannt im Vergleich zu anderen Kliniken, da es MFAs gibt, die morgens die Blutentnahmen und Viggos machen und MDAs, die Vorbefunde etc. schon in Briefe eintragen. Natürlich sind die auch mal unterbesetzt oder krank etc., aber es gab nur ca. 2 Tage in meinem ganzen Tertial, an denen ich ca. 1,5 Stunden mit Blutentnahmen beschäftigt war, sonst waren es im Durchschnitt eher 1-3 BEs/ Viggos am Tag, wenn halt noch was anstand oder para ging am Nachmittag, was ich vollkommen in Ordnung finde.

Die Lehre steht hier ganz klar im Fokus, das hab ich so auch noch nie erlebt vorher. Ich dürfte seit dem 2. Tag eigene Patienten betreuen, die Visite übernehmen, Untersuchungen anmelden, natürlich alles immer rücksprechen, die Briefe schreiben etc. Dadurch lernt man, abgesehen von der Zeit in der NA, am meisten finde ich. Es wurde immer geschaut, dass ich auf jeden Fall mit auf Visite gehe, meine Neuaufnahmen des Tages in der Mittagsbesprechung vorstelle, die Patienten in der Röntgenbesprechung vorstelle und es ist jeden Tag (!) außer Freitag von 14-15 Uhr PJ-Fortbildung. Die Fortbildung soll auch jeden Tag evaluiert werden, um sie weiter zu verbessern und ich hatte wirklich das Gefühl, dass die Lehre hier große Priorität hat und es tatsächlich jemanden interessiert, dass man sich fachlich weiterentwickelt. Es gibt außerdem EKG Kurse, die ca. einmal im Monat stattfinden.

Ich war am Anfang auf der Station 16, das ist die Kardio mit Telemetrie, was mir als Station am besten gefallen hat. Man hat genügend zu tun, vor allem mit den elektiven Herzkatheterpatienten und ich hab spannende Patienten gesehen. Notaufnahme war super, ich durfte komplett eigene Patienten betreuen und behandeln, natürlich immer in Rücksprache. Die Station 10/14 ist die Onko, hier gibt es für PJler nicht so viel zu tun und interessante ED haben sich bei mir mit Versorgungsproblemen und Langliegern die Waage gehalten. Die Oberärzte waren immer sehr nett, haben sich Zeit genommen und viel erklärt.

Das einzige Manko ist, dass man nicht bezahlt wird. Wir haben zu Beginn des Tertials ein iPad geschenkt bekommen, was sicher an sich eine nette Geste ist. Man kann sich das Geld leider nicht ausbezahlen lassen. Hab es dann über E-Bay verkauft, was ohne Rechnung und Garantie natürlich auch eher nervig ist. Und ja, 200€ pro Monat ist besser als gar nichts, aber Mindestlohn wäre meiner Meinung nach mehr als gerechtfertigt.

Sonstige allgemeine Facts:
Man bekommt einen Spind, Kleidung, ORBIS Zugang, Schlüssel und jeden Tag Mittagessen (die Portionen sind aber eher klein). Beginn ist um 8 Uhr und meistens bin ich zwischen 16 und 17 Uhr gegangen, auf der Onko durchaus auch mal früher.

Fazit:
Ich will nicht Innere machen, aber war wirklich motiviert und hab versucht, den Assistenten so viel Arbeit wie möglich abzunehmen. Das Team ist super und man kann viel mitnehmen, wenn man möchte. Wenn man Innere machen will, dabei ein gutes Arbeitsklima sucht und soweit geregelte Arbeitszeiten mit work-life-balance wichtig findet, sollte man sich den Dritten Orden definitiv anschauen.
Ich wusste, dass es keine Bezahlung gibt und habe mich trotzdem aufgrund der guten Bewertungen dafür entschieden, deshalb hab ich das nicht in die Noten mit einfließen lassen.
Bewerbung
PJ-Portal, Plätze sind normalerweise sehr schnell vergeben
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
EKG
Bildgebung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Rehas anmelden
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
EKGs
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07