PJ-Tertial Innere in Pfeiffersche Stiftung Magdeburg (11/2021 bis 3/2022)

Station(en)
Gastro, Covid- Aufnahmestation
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik
Heimatuni
Magdeburg
Kommentar
Das Innere- Tertial in den Pfeifferschen Stiftungen war mein erstes und mit Abstand schlechtestes Tertial. Positiv zu erwähnen war anfangs die Einführung aller PJler mit dem Chefarzt der Klinik. Diese ging über 3h. Er zeigte uns die gesamte Klinik, die Wäscherei und gab uns den Online- Zugang. Wir wurden schnell auf die einzelnen Stationen verteilt. Ich landete auf der Gastro. Was soll ich sagen. Ich dachte ich wär im falschen Film. Die Station ist chronisch unterbesetzt. Allein in den 4 Monaten meines Daseins haben 3 Assistenzärztinnen gekündigt und mehrere neue Ärzte angefangen. Es wird einem schnell klar gemacht, dass man wenige aber dringende Aufgaben hätte: Flexülen legen, Blutabnehmen mit den Schwestern am Morgen, Patientenaufnahmen (häufig 3x/ Tag). Natürlich war die Situation eine Spezielle, da man zuvor 2 Jahre online Unterricht hatte und plötzlich in die Klinik geschmissen wird. Leider war das ärztliche Miteinander auch nicht immer schön. Als PJler wurde man häufig belächelt und als Flexülen- Maschine missbraucht. Zugänge legen kann man dort wirklich lernen. Man wird zwar nicht angeleitet, aber ist zwangsweise so häufig damit konfrontiert worden, dass man es jetzt kann. Gern wurde man auch mal von anderen Stationen schamlos ausgenutzt und zum Blutabnehmen hinzitiert. Die Sekretärin der Inneren ist PJlern gegenüber misstrauisch und machte fast einen Stasi- artigen Eindruck auf mich. Anwesenheitszeiten wurden peinlich genau mittels Transponder und Software protokolliert. Wir mussten uns sogar am ersten Tag rückwirkend einchecken, da wir die Transponder ja erst nach der Einführung bekamen. Auf der Inneren waren wir nur zu dritt. Im B- Turnus im Dezember kam kein einziger PJler hinzu- vermutlich weil MD eine WS- Uni ist und kaum Leute im Sommer fertig werden. Von den leitenden Schwestern auf Station wird man dermaßen respektlos behandelt, dass es einem die Schuhe auszieht. Hier hat man es als Typ wahrscheinlich sogar noch deutlich einfacher, als als Mädel (mein Beileid geht an alle weiblichen Kommilitoninnen). Auch zur Mittagsbesprechung sagt einem niemand Bescheid. Es wäre gar nicht aufgefallen, falls man nicht erschienen wäre. Patienten stellt man höchstens den Assistenzärzten mal vor (das jedoch auch selten). Oberärzte behandeln einen wie Luft. Nach den ersten 8 Wochen habe ich mich dann auf die Covid- Aufnahme- Station verdrückt. Hier herrschte ein gänzlichen anderes Klima. Die Schwestern waren deutlich netter- die Jungassistentin, welche die Station wuppte hatte zwar nicht viel Zeit für Teaching, hat sich jedoch bemüht einem manchmal Dinge zu zeigen. Kommilitonen von der Kardiologie haben auch gestöhnt, weshalb ich nicht mehr auf die Kardio wechseln wollte, obwohl mich die Krankheitsbilder eigentlich interessiert hätten. Die Station ist noch größer als die Gastro- folglich ist das Aufkommen an BE und Flexülen gewaltig. Die meisten Assis wollen HÄ werden, dort ihre Minimal- Innere- Zeit verbringen und dann schnell in den ambulaten Sektor abhauen. Selten habe ich auch so wenige sympathische Oberärzte erlebt. Diese spielen ihr Macht gehörig aus. Sie wissen denke ich um die begrenzen Stellen in der Stadt und leisten sich so Einiges. In der Funktionsdiagnostik war man meist Störenfried. Einmal wurden alle PJler zu einem abdominalen Bauchaortenaneurysma geholt- das war recht spannend. Selbst der OA der Geriatrie ist jedoch, um es vorsichtig auszudrücken "eigenartig". Einmal habe ich ihm von außen die Tür aufgemacht, weil er offentlichtlich seinen Transponder vergessen hat. Antwort barsch:"Danke das ist alles was ich von Ihnen brauch". Wer Lust hat, fachlich nichts zu lernen, Blutabnahme- Affe zu sein, mal eine Atmosphäre des Misstrauens und der Überwachung zu erleben, dem rate ich wärmstens zu der Inneren- Klinik. Die PJler aus der Anästhesie und Orthopädie haben teils bessere Dinge berichtet. Hier werdet ihr euch die 650 Euro definitiv verdienen müssen. Positiv hervorzuheben ist allerdings die kostenfreie Mittagsversorgung. Diese ist dazu qualitativ noch sehr gut. Damit wären die positiven Punkte jedoch schon abgehandelt. Aus meinen anderen Tertialen weiß ich, dass es DEUTLICH besser gehen kann. Ich hab also den Vergleich und weiß jetzt dass kleine Klinik= gute Lehre/nette Leute leider keine automatische Kausalität darstellt.
Bewerbung
regulär über das PJ- Portal.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
650

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
5
Freizeit
3
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.13