PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Garmisch-Partenkirchen (6/2022 bis 9/2022)

Station(en)
Endogap, Gefäß-, Allgemein- und Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Mein PJ-Tertial in Garmisch hat mir insgesamt wirklich gut gefallen, war aber durchaus ambivalent und abhängig von der Station.

Organisation:
- 2 Studitage pro Monat!
- man muss einen Haufen Unterlagen vorab einreichen, aber alles läuft relativ strukturiert.
- die Personalabteilung ist etwas speziell. Die chirurgischen Rotationen sind schon vorab geplant, und verändert werden kann da nichts mehr, was ich wirklich sehr sehr ungeschickt fand. Auch der Urlaub soll vorab eingereicht werden, kann aber durchaus auch in Absprache noch geändert werden.
- je nach Beginn kein Platz im Wohnheim und Wohnung in Ohlstadt (siehe vorheriger Bericht). Bei uns hatte die Rotation mit Examen im Herbst jeweils die Zimmer in Wohnheim. Das Wohnheim an sich ist okay aber super alt, es wird renoviert und ist dadurch unter der Woche und teilweise auch am Wochenende tagsüber ab 7 extrem laut, draußen quietscht ab 5 Uhr morgens (jeden Tag!) die Müllpresse die man durch die schlecht isolierten Fenster hört als stünde sie neben dem Bett. Mäh. Bei uns gab es eine Küche für alle, das war okay, Kühlschrank + Dusche + Waschbecken sind im Zimmer, Klo auf dem Gang.
- es gibt kostenlose Verpflegung, Frühstück mit Butterbrezn und Käse/Wurstsemmel + Obst + Kaffee, Mittagessen mit vegetarischer Option (wenn auch manchmal eher leidig, Süßspeisen sind ein Ding und oftmals das einzig vegetarische Essen), theoretisch kann man sich Abendessen auf Station bestellen und abholen. Veganes Essen ist leider eher die Ausnahme. Sprudel / Wasser gibts auf Station.
- man kann über die Post privat Sachen verschicken / empfangen, sehr hilfsbereiter und netter Mitarbeiter dort!

Zu den Rotationen:
Gefäßchirurgie GCH:
- Start um 7 mit stereotyp chirurgischer Visite, der Ton gegenüber den Patient*innen ist unterirdisch. Danach Frühbesprechung, da schaut man auch mal dem Chef zu, wie er Briefe schreibt (kein Witz). Eher schlechte Stimmung im ärztlichen Team, PJs werden eher mäßig einbezogen und selten wirklich nett gebeten, Dinge zu tun. Der Chef haut ganz gerne mal wilde Sprüche raus, teilweise etwas deplatziert und unangenehm (Sexismus alert). Man steht häufig rum, es gibt oft nach den BEs nichts mehr zu tun, dann darf man aber auch meist zeitig gehen. Der zuständige Assistenzarzt aus der ACH ist aber sehr nett, hat uns viel erklärt und praktische Dinge geübt, einer der OÄ ist auch wirklich bemüht und macht Nahtkurs und Teaching.

Endogap:
- morgens meist BEs auf Station, danach meist 3-5 Hüft- oder Knie TEPs. Insgesamt ganz gute Stimmung im Team, Start morgens erst 7.40Uhr, man ist fix im OP eingeplant, aber kann nach der letzten OP auch nach Hause. Es kann im OP teilweise anstrengend werden, am besten rechtzeitig Mittagspause zwischen den OPs machen oder Frühstück mit in die Umkleide nehmen. Je nach Assistent darf man zunähen. Ab und an fällt mal ein Spruch, aber ist voll okay. Wenn man mag kann man auch mit in die Aufnahme/ Sprechstunde.

Allgemeinchirurgie ACH:
- Start 7.10/7.40 Uhr mit Frühbesprechung, jeden morgen Rö-Besprechung, dann ITS-Visite. Super nettes Team, man kann alles fragen und wenn man etwas Initiative zeigt auch überall hin. Auf Station BEs, Klammern entfernen, Verbands- / VAC-wechsel, Drainagen ziehen. Im OP darf man meist mit an den Tisch und häufig zunähen oder tackern oder Drainagen annähen. Es gibt bariatrische sowie endokrine OPs und Thoraxchirurgie zusätzlich zu den viszeralen OPs, sodass man ein breites Spektrum sehen kann. Ggf kann man auch mit in die Notaufnahme, die vom Diensthabenden betreut wird. Im ambulanten OP finden Port-Implantationen oderkleinere Eingriffe statt. Auch hier ist meist zeitig zwischen 14 und 16 Uhr Feierabend. Auf der 4A steht ein Laparoskopie -Trainer: falls nix zu tun ist, macht mega Spaß!

UCH: kann ich leider nichts zu sagen, weil das in meine letzten 4 Wochen lernfrei fiel. Mega ärgerlich, da dort laut Erzählungen auch super gute Stimmung herrscht, man Notarzt mitfahren kann und auch viel im OP stehen kann. Wie gesagt leider nicht umplanbar.

Fast überall herrscht aber im ärztlichen Team sowie mit der Pflege und auch im OP ein wirklich gutes Klima, alle sind super freundlich und wenn man nachfragt wird einem bereitwillig und gerne weitergeholfen.

PJ-Unterricht: fällt leider regelmäßig aus. Wenn er stattfindet je nach Dozierendem aber gut, der Chef der ACH hat bei uns eine insgesamt 4h Vorbereitung fürs M3 gemacht, das war wirklich spitze! Außerdem gabs unter andrem Nahtkurs und Mamma-Biopsien, das hat wirklich Spaß gemacht.

Garmisch-Partenkirchen:
Was soll man sagen - super schön und absolutes Highlight für naturbegeisterte Menschen. Schwimmbad vor der Haustür, Berge auch, in der Innenstadt gibts alles was man so braucht. Mit Fahrrad kann man alles gut erreichen. Ein paar Highlights: Tannenhütte mittwoch abends bei gutem Wetter, Eibsee, Wamberg (perfekt für eine kurze Runde abends), Kletterhalle in Ehrwald, Klettergarten in Scharnitz, Kletterfelsen bei Ohlstadt (inkl. MSL auf den Illing), Tajakante/Coburger Hütte bei Ehrwald, Soiernspitze und -see, Ferchensee bei Mittenwald und so weiter.
Bewerbung
Übers PJ-Portal, bei uns wurden ziemlich spontan auch noch Plätze frei.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Mitoperieren
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
350

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.47