Ich habe mich entschlossen das Chirurgie Tertial zu splitten und die erste Hälfte am Steve in Pretoria zu absolvieren. Die Kommunikation mit dem Elective office/Ms. Malherbe läuft super und reibungslos.
Der Start war etwas holprig in der Klinik weil keiner Bescheid wusste wer man war oder wohin man sollte. Also ist Eigeninitiative angesagt. Ich habe meinen Weg dann selbst in die Herz Thorax Chirurgie unter CA Kekana gemacht und es war die beste Entscheidung.
Das kleine aber feine Team der Herzchirurgen war unfassbar offen, freundlich und hat mich schnell integriert. Wenn man was lernen möchte und sich einbringen will, geht das definitiv. Wenn man Lust auf Ferien hat, geht das auch, also man ist des eigenen Glückes Schmied.
Ich habe mich fürs Lernen und alles mitnehmen was man kriegen kann, entschieden. Und ich bereue es nicht!
Das Spektrum an Erkrankungen und das Ausmaß der klinischen Präsentation der Patient:innen ist der Wahnsinn gewesen. RVD, Tbc und sämtliche Schuss- und Stichverletzungen.
Der Tag beginnt mit der Visite auf der Herz-Thorax ICU mit dem CA. Dort wurden die Patienten visitiert und gelehrt. Dies konnte schonmal 1h in Anspruch nehmen obwohl es nur 3 Patient:innen gab. Aber es war immer sehr lehrreich. Das Klima ist absolut super und auch die Pflege war spitze.
Danach konnte man entscheiden ob man auf die Station oder in den OP geht. Ich glaube in Summe war ich nur 2x auf Station, weil da bis auf die Visite nichts wirklich ansteht.
Im OP gab es jeden Tag den Cardiac Op und 2x Thorax OP. Anfänglich schaut man viel zu und auch später bleibt es im Cardiac OP beim zusehen. Jedoch lohnt sich das auch. Kinder werden dort auch operiert und somit sieht man die ganze Bandbreite an angeborenen Herzfehlern.
Im Thorax- OP durfte ich dann relativ schnell mit operieren und unterstützen. Das hat immer super Spaß gemacht, wenn man Freude an handwerklichem Dasein hat. Ne Lobektomie hat aber auch schonmal 10h gedauert, an nem Freitag, es war also auch gut anstrengend. Jedoch durfte ich am Ende Thorax- Drainagen legen, Thorax schließen und Nähen was das Zeug hält (getackert wird da nicht aus ästhetischen Gründen).
Im Gesamten war die Erfahrung definitiv lohnenswert und ich kann es jedem ans Herz legen.!
Bewerbung
Ein Jahr im Voraus ans Elective Office der University of Pretoria. Ansprechpartnerin: Ms. Hestelle Malherbe
Unterkunft habe ich in einem nahegelegenen Gasthaus gefunden, auch das kann ich sehr weiterempfehlen: Amper Bo Gasthaus. Der Besitzer ist auch Chirurg und hat mich des Öfteren mit in seine Praxis und die Klinik genommen, in der er gearbeitet hat.
Generell ist der ganze Spaß jedoch leider sehr preisintensiv. Man muss die relativ hohe Kosten für den Flug, Gasthaus, Studiengebühren und natürlich Freizeitaktivitäten einplanen.
Das Land ist so wunderschön, das muss man während der Zeit dort entdecken!
