PJ-Tertial Innere in Universitaetsklinikum Halle (11/2021 bis 3/2022)

Station(en)
1 Monat Gastro/Pulmo (Station 6), 3 Monate Kardio (Station 8, ITS, Ambulanz, Funktion)
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik
Heimatuni
Halle
Kommentar
1 Monatige Rotation KIM I (Gastro/Pulmo):
Ich startete mit meiner einmonatigen Rotation auf der Station 6 der KIM I. Auf der Station waren immer zwei PJler, auf der gegenüberliegenden Station 9 (auch KIM I) immer 2-3PJler.
Wegen Corona war die Belegung zurückgefahren und die Zimmer nur mit 1-2 Patienten belegt (anstatt 3), was dazu führte, dass es zu zweit immer gut machbar war. Die Station 6 teilt sich auf in zwei Seiten, so dass jeder PJler eine Seite und einen festen Assistenzarzt als Ansprechpartner hatte. Die Assis sind super nett und man hat viel Freiraum.
Beginn ist um 07:30 Uhr mit der Frühbesprechung (via Skype während Corona), dann hilft man dem Blutentnahmedienst bei den Blutentnahmen und legt Flexülen.
Gegen 08:30 Uhr startet dann die Visite, wo man auch mitgehen soll. Die PJler übernehmen hier meistens die Visitendokumentation im ORBIS, weshalb man eigentlich immer mitdenkt und nicht nur dumm rumsteht. Einmal pro Woche ist Chefvisite, da gibts dann auch mal die ein oder andere knifflige Frage, die aber auch die Assis nicht immer wissen (alles also halb so dramatisch ;-))
Nach der Visite schreib man Briefe, macht Stationsarbeit oder darf auch immer ins Sono oder in die Funktion/Endoskopie. Hier darf man auch mal das ein odere andere selber machen (Rückzug, PEG stechen, Sono, ...). Stationsarbeit geht von Pleura- oder Aszitespunktionen (hier wird man echt Profi drinnen), bis zu Sono auf Station, körperliche Untersuchung, Aufnahmen, oder oder oder.
Pro Tag sind immer 2-3 Aufnahmen, welche immer die PJler übernehmen und welche auch immer vollständig untersucht und exploriert werden sollen.
Negativ: Die OA-Kurvenvisite ist immer erst sehr spät, zwischen 15:00 - 15:30 Uhr, hier fallen immer auch noch Aufgaben für die PJler an, weshalb es dann schon mal vorkommt, dass man bis 16:30/17:00 Uhr auf der Station ist. Den Ausgleich darf man sich aber immer im Verlauf nehmen, das ist kein Problem.
PLUS: Fehltage können durch Visitendienste oder Wochenenddienste kompensiert werden!! D. h. für einen Visitendienst am Wochenende, an dem man dann meistens nur Blut abnimmt und hier 4-5h im Krankenhaus ist, bekommt man einen Tag frei! Nur zu empfehlen!

FAZIT: Nach anfänglichen Zweifeln über die Fachrichtung hat mir das eine Monat auf der Station super gefallen! Ich kann es allen empfehlen, ein super nettes Team und man lernt viel! Von anderen PJlern, welche 3 Monate in der KIM I waren, hört man, dass es aber längerfristig etwas monton wird, da es keine richtige Rotation gibt.

3 Monate KIM III (Kardiologie und Angiologie)
Man wird vorab von der PJ-Beauftragten der Klinik angeschrieben, welche Stationen und Rotationen man während seines PJs machen möchte und erhält dann seinen individuellen Rotationsplan.
Prinzipiell beginnen alle auf der Station 8. Wir waren meisten 2-3 PJler auf der Station, hatten aber immer was zu tun. Wenn man zu dritt ist geht einer auf die IKL (Station 7, Kurzlieger). Hier ist der ganz normale Stationsablauf, früh Blutentnahmen und Flexülen (MINUS: KEIN Blutentnahmedienst!), dann ist um 08:30 Uhr Frühbesprechung, im Anschluss startet gleich die Visite, hier ist man aber die erste Zeit meist noch mit Blutentnahmen oder Flexülen beschäftigt, soll aber dann auch mitgehen. Je nach Assistenzarzt wird die Visite im Nachhinein dokumentiert. Die Kardio (als Maschinierie bezeichnet) hat einen starken Patientenfluss, weshalb am Tag auf der Station immer 5-10 Entlassungen und Neuaufnahmen sind. Dies artet dann oft in einem Aufnahmewirrwarr aus und man hat hier gut zu tun mit Anamnesen und Statuserhebung. Dann gehts weiter mit Stationsarbeit, Briefe schreiben, Punktionen, etc. Das Klima auf der Station ist sehr abhängig von den Assis und OA. Man merkt aber deutlich mehr "Ellenbogeneinsatz" als in der KIM I, vor allem unter den OA.

Rotation angiologische Ambulanz (1 Woche): Sehr sehr lehrreich! Man darf im Verlauf sehr viel selber schallen, lernt den Ausschluss von Thrombosen, Corits-Doppler, etc. Hier kann man richtig was mitnehmen und es wird sich auch Zeit für die Patienten und für die Lehre genommen.

Rotation Echokardiographie (1 Woche): Von dieser Woche war ich am meisten enttäuscht. Patientenfluss ist hier wie am Laufbahn, durchwegs ist eine Hektik drinnen, schlechte Stimmung mit der Pflege, wenn der neue Assis wieder 5min länger fürs Echo braucht und wenn dann der PJler auch nochmal den Schallkopf halten möchte gibts gleich böse Blicke. Bei dem richtigen Assistenten kann man dann aber auch einfach Beginnen zu schallen, wenn der den Befund schreibt. Man lernt auf jeden Fall die Anlotung der Ebenen, recht viel mehr aber leider auch nicht. Die meiste Zeit sitzt man wirklich nur daneben und schaut zu... Sehr schade, hier könnte man mehr draus machen!

Rotation Innere-ITS (2 Wochen): Sehr lehrreich und man darf viel selber machen. Arterien legen, Echo, Sono, Punktionen, Beatmungseinstellungen, etc. Leider wurde die IBE aufgrund eines COVID-Ausbruchs in der zweiten Woche gesperrt, weswegen nur zwei Patienten schlussendlich dort waren, hier war es dann eher langweilig, aber mit dem richtigen Assistenten ist es trotzdem eine angenehme Atmosphäre und man bekommt viel erklärt.

NEF-Fahrt (1 Tag): Jeder hat die Möglichkeit einen Tag am NEF in der BRK-Wache Selkestr. mitzufahren. Sehr lehrreich, sollte man unbedingt machen, meine Schicht war nur nicht so spannend ;-)

Rotation Herzkatheter (3 Tage): Hier meistens nur and er Wand stehen und zugucken. Die meisten OA und Untersucher erzählen wirklich sehr wenig. Einer der OA (JMD - best!) erklärt super viel, super verständlich und ist einer der nettesten und kompetentesten OA (muss man mal sagen hier!). Echt klasse, hier checkt man dann auch mal was ;-). Einmal stand ich am Tisch und durfte Zeug berühren - das wars aber auch schon.

FAZIT: Die KIM III ist eine gute Wahl, vor allem die Rotation macht es sehr abwechslungsreich. Schade ist, dass die Stationszeit oft auseinandergerissen wird und man zwischendurch immer wieder eine Woche auf der Station ist und so die Patienten immer nicht so gut kennt.
Weitere Minuspunkt ist die Betreuung. Es gibt eine PJ-Beauftrage, die sich in meiner Zeit nicht sehr viel um uns bemüht hat. Deren Stellvertreter nehmen sich der Thematik leider nicht an und fühlen sich nicht verantwortlich. Tipp hier: Einfach an einen Assistenten der Station hängen, die sind alle super nett.
Schade in der KIM III auch, dass für den Blutentnahme-Dienst "keine finanziellen Kapazitäten" bestehen (lt. Assis) und lt. Chef sich keine Studenten finden (obwohl die Stelle nicht ausgeschrieben ist) - auch auf den Hinweis ändert sich hier wohl nichts, der PJler bleibt also die billige Arbeitskraft in dieser Situation und das wird aber auch von den Assis als selbstverständlich angesehen (leider! hier wird mal schnell vergessen wie es selber als PJler war, anstatt bei 30 Blutentnahmen in der Früh kurz mitzuhelfen...).
Fehltage in der KIM III könne auch durch Visitendienste kompensiert werden.
Bewerbung
Die Bewerbung erfolgt über das PJ-Portal. Vor dem PJ wird man von der DIM-Sekretärin angeschrieben und kann dieser die Einteilungswünsche mitteilen. Grundsätzlich ist man 1 Monat auf Rotation in einer der vier Kliniken und 3 Monate in seiner "Hauptklinik".
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
EKGs
Punktionen
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400€ (bei 9monatiger HiWi Tätigkeit am UKH 500€)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
6
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3