PJ-Tertial Dermatologie in Universitaetsklinikum Leipzig (7/2022 bis 10/2022)

Station(en)
Hau-1 (Dermatochirugie), Hau-2 (Konservativ), Ambulanz
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Kurzum: War okay.
Die Einteilung auf die Bereiche erfolgte durch PJ-Verantwortliche, es gab aber Flexibilität und Wünsche wurden beachtet. Die Stationen müssen immer durch PJler und / oder Famulanten besetzt sein, danach richten sich die Wünsche hinsichtlich OP, Ambulanz oder Funktionsbereichen.

Hau-1: Die chirurgische Station. PECAs, BZKs, Melanome und ein gewaltiger Durchlauf. Dementsprechend viele Aufnahmen und Entlassungen. Stationsarbeit besteht aus Viggos legen, Infusionen anhängen, (BEs werden von den Schwestern übernommen), bisschen dumpfer Dokumentationsarbeit während der Visiten und viel Papierkram. Briefe schreiben ist eine leidige aber sinnvolle Übung. Auch bei den Assis keine besonders beliebte Station.
Zu unser Zeit gab es am Sonntag Prästationäre Aufnahmen, welche zur Entlastung des Dienstarztes von den PJlern übernommen werden sollten. Für 4h Arbeit am Sonntag Vormittag (in Realität waren es aber auch mal 5 oder fast 6h) gab es unter der Woche einen Tag frei. An sich ein fairer Deal, aber es wurde Druck ausgeübt, damit sich immer ein PJler fand, was zu Verstimmungen führte.

Hau-2: Was man sich unter Derma vorstellt. Viele Klassiker, aber da Uniklinik auch viele Krankheitsbilder, die man nicht so häufig zu sehen bekommt. Visiten sind interessanter. Ansonsten Stationsarbeit wie auf der Hau-1, weniger Papierkram, dafür mehr Expositionstestungen und Probenentnahmen (Stanzbiopsien).

Ambulanz: Sehr interessant, viel zu sehen und zu untersuchen. Je nach verantwortlichem Assi kann man viel lernen. Patienten alleine zu untersuchen und dann vorzustellen ist gewünscht.

OP: Das Schmankerl für die Arbeit auf der Hau-1. Man darf erstaunlich viel machen. Es lohnt sich, das Chirurgie-Tertial vorher gemacht zu haben, dann kommt man voll auf seine Kosten. Die Zusammenarbeit mit der Pflege erfolgte leider nicht immer reibungslos, muss man sich entsprechend arrangieren und nicht fertig machen lassen. Lieber dreimal als keinmal vorstellen und sich der Arbeit und Position der Pflege bewusst sein.

Laser: Cool. Ästhetik, mit allem, was das mit sich bringt.
Allergologie / Dermatohistologie / Klinische Forschungseinheit: Wenn man sich darum kümmert kann man überall mal reinschnuppern.

Lehre fand 2x / Woche im Rahmen der Mittagsvisiten statt, dafür sollte jede/r PJler:in im Tertial mind. 2 Vorträge vorbereiten. Gute Sache, aber Obacht, mancher Assi schanzt die Arbeit gerne auf die PJler ab, also nicht initial zu allem ja sagen und darauf achten, dass es auch ein gescheites Thema ist.
Zudem erfolgte themenbezogene Lehre, fast ausschließlich durch die Assistenzärzt:innen, da diese von den Oberen nach unten abgegeben wird. Leider für eine Uniklinik zu unregelmäßig und manchmal erst nach mehrmaliger Nachfrage. Da ist noch Luft nach oben. Lob aber an die Assistenten, die merklich Spaß an der Lehre hatten und bei denen man viel lernen konnte.

Im Allgemeinen sind die Kollegen nett und die Assistenten haben sich häufig gut Mühe gegeben, auch mal was zu zeigen oder zu erklären. Von den jüngeren Ärzt:innen wurde hier deutlich mehr Enthusiasmus aufgebracht als von der Führungsriege, was angesichts der Mängel in der Einarbeitung und der hohen Belastung zum Berufsstart umso erwähnenswerter ist. Mag teilweise mit Uniklinik oder alten Muster erklärbar sein, aber ich habe an anderen Stationen des PJ auch OÄs erlebt, die sich hin und wieder für ein paar Minuten der Studenten annehmen. Alle sind sehr beschäftigt und haben wichtigeres zu tun, aber manchmal braucht es ja nicht viel, um eine gewisse Aufmerksamkeit zu zeigen. Naja.

Stattliche 400 Euro gibt es für die Vollzeitarbeit, Zeit zum Mittagessen ist regelmäßig vorhanden, das Essen aber nicht vergünstigt.
Beginn um 8:00 Uhr, meistens konnte man pünktlich gehen.

Zusammenfassend ein gutes Tertial mit gewissen Mängeln. Hauptkritikpunkte sind für mich die Lehre, die Hierarchie und mitunter das Arbeitsklima auf Station und während der Visiten. Wer an Derma interessiert ist, gerne nach Leipzig möchte und sich dementsprechend vielleicht dort bewerben möchte kann hier einiges lernen. Ist doch erstaunlich, was man in der kurzen Zeit alles mitnimmt. Als Verlegenheitstertial lohnt sich möglicherweise die Suche nach anderen Gefilden.
Bewerbung
Problemlos über das PJ-Portal.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Punktionen
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Mitoperieren
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07