PJ-Tertial Innere in Immanuel Klinik Ruedersdorf (9/2021 bis 12/2021)

Station(en)
Abteilung für Innere Medizin
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Zusammenfassung: Höchster Empfehlungsgrad für ein PJ auf der Inneren. Freundliches und kommunikativ zugewandtes Team vom Chef bis zu den Assistenten, man wird ernst genommen. Kleine Klinik, in der man keine anonyme Nummer ist mit maximaler Patientenorientierung. Mitarbeit möglich auf: Normalstation (internistisch interdisziplinär), IMC, Rettungsstelle und Funktionsdiagnostik. Man sieht die Breite der Inneren mit ab und zu seltenen Fällen. Aktive Mitarbeit gewünscht, entspanntes oder engagiertes Tertial möglich. Workflows fast komplett digital. PJ-Unterricht gut, braucht aber min. 3 PJler (nicht immer geklappt). Blutabnahmen: ja, aber keine Hauptaufgabe. Geld: 427€/Monat, Mittagessen kostenlos (Qualität akzeptablel bis gut, vegetarischen Gerichte oft top aber kein regelmäßiges vegetarisches Menü). Studientagepolitik unkompliziert studentenfreundlich. Mittels ÖPNV von Erkner in akzeptabler Zeit erreichbar. Kollegen der Pflege sind super, Zusammenarbeit angenehm. Liegt an einem See (laut Google Maps, war nie unten).


Das Immanuel Klinikum liegt im beschaulichen Rüdersdorf bei Berlin am Kalksee, einigen wird der Ort für den Tagebau mit Zementproduktion ein Name sein.
Mit ca. 370 stationären Betten ein kleineres Akutkrankenhaus, von denen 112 auf die Innere Medizin inklusive IMC entfallen. Der Einzugsbereich ist umfasst die Gegend 10-15km um das Haus inklusive einiger Rehakliniken und vieler Seniorenheime.
Im Haus gibt es auf die Innere bezogen eine große Normalstation, IMC, Funktionsdiagnostik und Rettungsstelle. In allen Bereichen kann unkompliziert auf Nachfrage zugeschaut oder mitgemacht werden. Das Haus ist zum größtenteil papierlos, die Workflows sind digital und man bekommt einen Zugang.
Die Normalstation ist eine interdisziplinäre Station mit knapp 90 Betten, geteilt in fünf Bereiche mit jeweils einem Arzt. Da nicht nach Schwerpunkten getrennt wird, kommen in einem Bereich wild gemischt Krankheiten aller inneren Fachbereiche an. Ein absolutes Plus, wenn man die Breite der Inneren sehen möchte. Zu den COVID-19-Wellen kommt jeweils eine mehr oder weniger große Isolationstation dazu. Zusammen mit den Stationsärzten kann man den Stationsalltag lernen und aktiv mitmachen, unter Supervision eigene Patienten mit allem Drumherum betreuen ist möglich. Die Zusammenarbeit gestaltet sich sehr angenehm mit super Ärzten. Die Stimmung im Arztzimmer ist exzellent, man lacht und Fragen werden problemlos beantwortet.
Die IMC wird internistisch geführt, aber Patienten mit internistischen, neurologischen und/oder chirurgischen Problemen werden dort behandelt. Weiterhin gibt es dort nicht-intensivmedizinische Dialyseplätze. Der ansässige Oberarzt ist sehr freundlich und für Fragen offen.
Die Funktionsdiagnostik besteht aus Arbeitsplätzen für Sonographie, Endoskopie mit gastroenterologischem Fokus und gelegentlichen Bronchoskopien sowie basaler kardiologischer Funktionsdiagnostik. Herzschrittmacherimplantationen und Aggregatwechsel finden im Haus statt, bei Interesse kann man im OP assistieren.
Die Rettungsstelle wird unabhängig von den anderen Abteilungen geführt, doch von Ärzten dieser besetzt. Der Chefarzt ist großartig, beantwortet gerne Fragen oder zeigt Medizin. Als kleines Krankenhaus kommen hier nicht geplant Polytraumata an, doch durchaus viele kritisch kranke Patienten insbesondere internistischer Problemstellungen.
In der Poliklinik neben dem Haupthaus gibt es noch Praxen für Rheumatologie, Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie. Persönlich habe ich nicht nachgefragt, aber kann mir in dem freundlichen Haus gut vorstellen, dass man auf Nachfrage auch dort etwas Zeit verbringen kann.
Als kleines Haus fehlen spezielle Therapiemöglichkeiten wie bspw. ein Katheterlabor, doch dafür kennt man sich nach einer Weile und geht nicht als anonymer PJler unter und kann aktiv mitmachen, soweit gewünscht. Den Ärzten ist bewusst, dass nicht jeder Internist werden will und nehmen auch PJler mit Wunsch eines entspannteren Tertials gut auf. Da natürlich ein hohes Arbeitspensum besteht, wird Hilfe bei Blutabnahmen und dem Legen von Flexülen gerne gesehen. Sicherlich etwas nervige Arbeit, aber beides gut zu können ist auch wichtig. Die Belohnung dafür ist ein gesicherter Nachschub an Kaffee und (meistens) auch Milch.

Die Zusammenarbeit mit den Kollegen der Pflege ist angenehm und freundlich. Sie möchten aber gerne wissen, wer man ist, daher ist es wichtig, sich in den jeweiligen Bereich einmal vorzustellen. Die Zusammenarbeit findet auf Augenhöhe statt, PJler werden ernst genommen.

PJ-Unterricht findet statt, wenn drei PJ-ler daran teilnehmen. Das war oft möglich. Der Unterricht war überdurchschnittlich gut, gehalten von Fach- bis Chefärzten. Eigener Input ist auch möglich. Wünsche konnten auch eingereicht werden. Da in den anderen Abteilungen auch Tertiale absolviert werden können, gibt es auch studentische Kollegen.
An der wöchentlichen, abteilungsinternen Fortbildung kann man teilnehmen.

Die Bezahlung lag in meinem Tertial bei 427€. Mittagessen ist kostenlos und hat akzeptable Qualität, wobei die vegetarischen Gerichte regelmäßig positive Ausreißer sind. Leider gibt es nicht regelmäßig ein vegetarisches Gericht, doch das soll geändert werden. Studentage können sich flexibel eingeteilt werden, genauso wie diese zum Ende im Block zu nehmen. Überstunden müssen nicht geleistet werden, man kommt pünktlich oder auch mal früher los. Dienstbeginn ist zu 07:00. Ein anderer PJler konnte sogar Tage am Wochenende mitarbeiten, um Verpflichtungen in der Woche nachzugehen.

Mittels ÖPNV (Dorfbus mit akzeptabler Taktung) lässt sich die Klinik von Bahnhof Erkner, S- und Regionalbahn, aus gut erreichen. Die Erreichbarkeit von Erkner mit Fahrrad ist auch gut.

Empfehlenswert für werdende Internisten und jeden, der das nie werden will. 10/10, would PJ again.
Bewerbung
pj-portal.de
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
EKG
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
EKGs
Rehas anmelden
Punktionen
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
427€

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1