PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in CHU Amiens (6/2021 bis 9/2021)

Station(en)
Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Vorbereitung:
Ich belegte als Vorbereitung zwei Semester lang jeweils einen wöchentlich stattfindenden Abend-Sprachkurs (Niveau B1 und B2) an der Universität. Zusätzlich kaufte ich mir das Buch „Französisch für Mediziner“, das ich vor meiner Abreise aufmerksam durcharbeitete und während des Praktikums stets bei mir trug. Damit kam ich ohne größere Schwierigkeiten in allen privaten und professionellen Situationen zurecht.
Ich habe mich per Email beim zuständigen Chefarzt beworben (Email = Nachname.Vorname@chu-amiens.fr), der mir auch sehr schnell zusagte. Es dauerte anschließend allerdings fast sechs Monate und benötigte eine Vielzahl an Emails bis die Erasmus-Beauftragte der Universitätsklinik das Learning-Agreement ausfüllte und unterzeichnete. Man muss somit manchmal etwas Ausdauer aufbringen, was sich dann letztendlich eigentlich immer lohnt.
Mein WG-Zimmer habe ich über Leboncoin gefunden.

Praktikum:
Meine Aufgaben ähnelten im Großen und Ganzen denen der französischen Medizinstudierenden. Diese waren es auch, die sich um meine Einarbeitung kümmerten. Ich verbrachte je sechs Wochen in der Viszeral- und sechs Wochen in der Thoraxchirurgie. In letzterer war die Stimmung besonders herzlich und die Ärzt*innen sind sehr motiviert. Der Chefarzt in der Viszeralchirurgie war zwar zu mir immer nett, aber v.a. zu den Assistent*innen kann er schon sehr ungemütlich sein. Da die Studierenden auf Station hauptsächlich administrative und repetitive Aufgaben haben, verbrachte ich dort eher wenig Zeit (da die Tage dort aber normalerweise kurz nach Mittag enden, hat es durchaus auch Vorteile): Ansonsten war ich viel im OP, wo man natürlich auch hauptsächlich Haken-hält und zum Schluss die Haut näht. Im Gegensatz zu Deutschland werden Studierende in der chirurgischen Notaufnahme leider nicht eingeplant, weswegen ich dort nur sehr wenig Einblick erhielt. Im Operationssaal wurde man von den Assistenzärzt*innen angeleitet, die auf Nachfrage auch etwas erklärten. Ich hatte zwar theoretisch einen festen Ansprechpartner, praktisch war dieser allerdings sehr beschäftigt und fühlte sich eher weniger für mich verantwortlich. Dies hatte allerdings auch den Vorteil, dass ich relativ frei entscheiden konnte, welche Eingriffe ich mir ansehen wollte und wie ich meine Arbeitszeit verbrachte. Die OP-Tage waren mit meistens ca. 8,5 - 9 Stunden eher lang und auch wirklich anstrengend. Dies wurde ausgeglichen mit ca. einem Studientag pro Woche (was aber vielleicht auch nur an dem entspannteren OP-Plan im Sommer lag). Somit fühlte ich mich die Arbeitszeit betreffend mehr als genug ausgelastet.

Fazit:
Meine Erwartungen betrafen vor allem die Verbesserung meines sprachlichen Niveaus sowie den Ausbau meiner praktisch-chirurgischen Fähigkeiten, was auf jeden Fall erfüllt wurde. Zusätzlich habe ich keine Gelegenheit ausgelassen, die Region zu erkunden. Vor allem zu Beginn sowie in den Zeiten, in denen viele meiner Bekanntschaften gleichzeitig außerhalb der Stadt waren, hätte ich mir gewünscht, dass es beispielsweise einen festen „Study-Buddy“ oder Treffen für internationale Studierende gegeben hätte, was allerdings zumindest während der Semesterferien nicht organisiert wird. So ist einfach viel Eigeninitiative gefragt. Generell kann ich die CHU Amiens-Picardie empfehlen. Auf Grund der tollen Atmosphäre würde ich besonders die Thoraxchirurgie empfehlen. Mir wurde auch mehrfach gesagt, dass sich die CHU über jede*n internationale*n Studierende*n freue. An sich kann ich natürlich ein Erasmus-Praktikum wärmstens empfehlen, ich habe wirklich jeden Tag genossen und Land und Leute in der Region Hauts-de-France wahnsinnig ins Herz geschlossen.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
EKGs
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
Erasmus-Förderung von 490 Euro pro Monat

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.6