PJ-Tertial Anästhesiologie in Klinikum Grosshadern (5/2021 bis 9/2021)

Station(en)
OP (Cardiochirurgie & Unfall/Ortho), Cardiochirurgische ITS
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Cardioanästhesie: Dienstbeginn 8:30 (außer Montags, dann ca 8 Uhr), Ende gg 14/15 Uhr (je nach Dauer der HLM, es war kein Problem, auch mal früher zu gehen)
Meine erste Rotation war auf der Cardioanästhesie im OP. Dort bekommt man sehr spannende Eingriffe zu sehen (viel Kindercardio) und das Team (Herzchirurgie/Herzanästhesie/Cardiotechnik/Pflege) hat einen sehr guten Draht zu einander. Da sich meine Erfahrung im Fach aber noch auf ein Minimum beschränkten (erste Rotation im ersten Tertial), die Patienten oft schwer krank sind und die Narkoseeinleitung und -führung auch den erfahrenen Anästhesisten nicht immer einfach von der Hand geht, konnte ich leider wenig selbst an den Patienten tätig werden. Auch die komplexe Hämotherapie, das Gerinnungsmanagement (HLM!) und die Beurteilung der intraoperativen Bildgebung können einen anfangs etwas erschlagen. Letztlich ist die Cardioanästhesie aber ein Fach mit Alleinstellungsmerkmal (vor allem Dank der beiden Oberärzte Dr. Feueregger und Dr. Abicht, die grundsätzlich gut gelaunt sind und in (fast) jeder Situation viel Ruhe ausstrahlen), ich kann einen Besuch nur empfehlen, aber vllt dann besser als letzte Rotation.

CHC-ITS: Dienstbeginn kurz vor 7, Ende gg 15:30
Die Cardiochirurgische ITS wird je von einem Herzchirurgen und einem Anästhesisten betreut, der OA der Station ist ebenfalls Anästhesist. Wir hatten mehrere ECMO-Thearpien, zN HerzTx und 2 Post-Covid-Fälle auf Station. Am meisten gelernt habe ich definitiv von den Chirurgen, die Anästhesie hatte (gefühlt) mehr administrative Aufgaben (Visite (dauert ziemlich lange), KLAU´s und Labore, Medikation etc.), meine Hauptaufgabe war die tägliche, körperliche Untersuchung aller (12) Patienten, danach bin ich die Visiten (Anästhesie + Chirurgie) mitgelaufen, habe Pulmi-Katheter durchgemessen oder den Chirurgen geholfen (zB HerzSono vorgeschallt und dann mit den Kollegen besprochen, PleuraCaths/Arterien legen, Drainagen ziehen...). Besonders hervorheben möchte ich das Team der Pflege, das immer ein offenes und freundliches Ohr hatte und stets eine hilfsbereite Hand frei. Alles in allem hätte ich mir hier von den Anästhesisten etwas mehr Lehre und Aufgaben gewünscht.

Unfall/Ortho-OP: Dienstbeginn 8:30 (außer Montags, dann ca 8 Uhr), Ende meist 14:30
Die wohl beste Rotation hatte ich bei der Anästhesie im Unfall/Ortho-OP. Ich habe bestimmt 40 Patienten intubiert, ZVK gelegt, Plexus-Blöcke gestochen, Arterien und Zugänge gelegt, Narkosen eingeleitet, u.v.m. Zwar waren auch viele andere Auszubildende und Studenten da, es wurde aber darauf geachtet, dass alle ausreichend Praxiserfahrung sammeln können. Nahezu alle Ärzte (Anä +Chir) haben mit Freude und bei jeder sich bietenden Gelegenheit (auch von sich aus) geteacht. Zum Ende der Rotation habe ich mich nicht nur als Teil des Teams gefühlt sondern wäre gern noch länger geblieben.

In allen Abteilungen war ich beeindruckt von der professionellen Kompetenz der Pflegekräfte.
Bewerbung
Allgemeines:
Direkt am Nachmittag nach der Einführungsveranstaltung haben wir uns mit der PJ-Koordinatorin getroffen, wir haben von ihr unsere Logbücher erhalten, haben obligatorische Fragen geklärt (Ersatzdienste am Nachmittag oder Wochenende waren nicht erwünscht! Im Zweifel unbedingt mit dem zuständigen OA klären) wurden über die wichtigsten Stationen geführt und den entsprechnenden OÄ vorgestellt. Alles war sehr gut organisiert, man hat sich willkommen gefühlt und die PJ-Koordinatiorin war stets zu erreichen oder hat schnell geantwortet.

Fortbildung :
Insgesamt sind 12 Fortbildungen Pflicht, diese haben regelmäßig Mittwochs stattgefunden, leider aber immer erst um 16 Uhr (vorher sind die Anästhesisten bei der Prä-Medikations-Visite). Die Qualität war aber immer sehr gut.
Weiterhin finden immer Mo von 7:15-8:00 kurze Fortbildungen für die gesamte Anästhesie statt und es werden die WE-Dienste nachbesprochen. Wir durften uns auch die Teilnahme an diesen FOBis anrechnen lassen, dass muss man aber mit der PJ-Koordination abklären.
Weiterhin konnte man sich über die PJ-Koordination des gesamten Klinikums aus für Naht-/Sono- und REA-Kurse anmelden, hierzu gab es eine Rundmail. Und weil das noch nicht reicht, gibt es Mo/Mi/Fr noch FoBis via ZOOM, da diese aber meist gg 12/13 Uhr stattfinden und man im OP da eigtl keine Zeit hast, kommt man eher nicht dazu, dort teilzunehmen. (Sie werden auch nicht für PflichtFoBis angerechnet)

Kleidung/Spinte/Essen:
Poolwäsche stand jederzeit ausreichend zur Verfügung. Spint hatte ich über das gesamte Tertial keinen. Die Essensmarken hätte man sich im Oberarztsekreteriat holen können, da es sich aber oft kaum lohnt, den OP-Bereich zu verlassen, habe ich meistens dort gegessen (es gibt dort "foodji"-Automaten, das Essen ist lecker, die Protion kostet 4€)

Gehalt:
Noch bis Ende WS 21/22 gibt es für die PJler 500€ Gehalt, das Ganze wird - soweit ich es verstanden habe - aus Corona-Zuschüssen finanziert, weshalb es danach wohl wieder kein Gehalt mehr geben wird.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Nahtkurs
Repetitorien
Tätigkeiten
EKGs
Braunülen legen
Mitoperieren
Punktionen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.73