PJ-Tertial Gynäkologie in Vivantes Klinikum am Urban (11/2020 bis 3/2021)

Station(en)
Brustzentrum, Gynäkologie und Geburtshilfe
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Das Gynäkologie-Tertial ist im Vivantes am Urban zweigeteilt: 8 Wochen im Brustzentrum und 8 Wochen auf der Gynäkologie und Geburtshilfe. Die beiden Stationen sind strikt voneinander getrennt und haben jeweils verschiedene Chefinnen.

Brustzentrum: Das Team ist wirklich super! Ich wurde vom ersten Tag an integriert und jeder hat sich sehr viel Mühe gegeben, dass ich mich gut aufgehoben fühle und etwas lerne. Der Umgang war stets freundlich und aufgeschlossen. Um 7:30 Uhr beginnt hier die Morgenbesprechung, bei der die einzelnen Patienten ausführlich im Team besprochen werden. Danach begann man mit der Visite, die aber meist überschaubar und deshalb relativ schnell erledigt war. Anschließend begannen wir mit den Aufnahmen. Nach einiger Zeit ist man so routiniert, dass man diese dann schon alleine übernehmen und anschließend dem Stationsarzt vorstellen konnte. Gut gefallen hat mir daran, dass man sehr selbstständig arbeiten konnte. Allerdings ist es nach 8 Wochen dann natürlich auch ein bisschen monoton, da man die Patientinnen nicht untersuchen musste, sondern nur die Anamnese dokumentieren und Blut abnehmen. Trotzdem waren alle immer sehr dankbar darüber, wenn man seine eigenen Aufnahmen abgearbeitet hat! Spannend war für mich der diagnostische Teil: Man konnte sich in der Röntgenbesprechung Mammographien mit anschauen und in der Sprechstunde bei Sonografien, Drahtmarkierungen, Punktionen und Biopsien assistieren. Ich durfte schon ziemlich schnell die Punktionen und sogar Biopsien selbstständig durchführen - das war super! Ansonsten ist man auch öfter im OP eingeteilt - hier eigentlich immer als 1. Assistenz, da man meist nur zu zweit operiert. Auch hier konnte ich viel Nähen lernen, weil alle sich sehr viel Mühe gegeben haben es mir beizubringen. Wenn am Nachmittag nichts mehr zutun war, durfte ich nach dem Mittagessen auch öfter früher gehen. Insgesamt war die Zeit im Brustzentrum also toll. Der einzige Nachteil war, dass coronabedingt nur Mamma-Karzinome operiert werden durften. Also habe ich in den 2 Monaten tatsächlich nur die Karzinome gesehen und keine anderen Brustverkleinerungen/-vergrößerungen oder gutartigen Tumore. Daher wurde es nach einiger Zeit etwas eintönig, aber dafür kann ja niemand etwas.

Gynäkologie und Geburtshilfe: Im Vergleich zum Brustzentrum, wo alles eher entspannt zugeht und man sich sehr viel Zeit für seine Patientinnen nehmen kann, herrscht hier ein etwas stressigeres Klima. Trotzdem ist das Team super lieb! Die Morgenbesprechung beginnt auch hier um 7:30 Uhr. Man bekommt seinen eigenen Dienstplan und kann hierfür Wünsche äußern. Dann sieht man morgens immer wo man den Tag über eingeteilt ist. Entweder auf Station, in der Ambulanz, im Kreißsaal oder im OP. Die Station belief sich auf die gynäkologischen Krankheitsbilder und das Wochenbett. Die Assistentinnen waren einem sehr dankbar, wenn man die Wochenbettvisite allein durchführte und dokumentierte, was auch total Spaß gemacht hat. Für die Blutabnahmen gibt es hier eine Blutentnahme-Schwester. In der Ambulanz sieht man die verschiedensten gynäkologischen Krankheitsbilder. Alle wollen einem immer viel erklären und lassen selbst untersuchen. Hier lernte ich die Spekulumeinstellung und den vaginalen Ultraschall. Im OP war man hier eher die 2. oder 3. Assistenz, weil man öfter bei aufwendigen Tumor-OPse eingeteilt war. Auch hier ist die Stimmung insgesamt gut. Mein Highlight war die Zeit im Kreißsaal. Die Hebammen und Ärzte sind alle sehr freundlich und nehmen einen in jede Geburt mit, wenn man möchte. Das ist immer wieder ein schönes Erlebnis gewesen! Hier darf man je nach Hebamme und Arzt mal mehr und mal weniger mit anpacken. Auch bei äußeren Wendungen kann man zuschauen und in der Sprechstunde die Fetometrien durchführen. Das hat mir immer sehr viel Spaß bereitet. Zum Kreißsaal-Dienst gehört auch der Sectio-OP. Wenn eine Sectio ansteht kann man immer mit rein als 2. Assistenz und am Ende oft Nähen. Wenn man nachfragt, darf man auch Spät- und Nachtdienste übernehmen, die im Kreißsaal immer sehr aufregend waren. Insgesamt habe ich hier also auch wirklich viel gelernt und mich mit jedem sehr gut verstanden, auch wenn es hier ein wenig stressiger zuging und man nicht oft früher gehen konnte.

Nachteil: Coronabedingt fanden nur 4 PJ-Fortbildungen statt, die an sich alle sehr gut waren. Deshalb war es sehr schade, dass der Rest und insbesondere der Nahtlkurs am Ende ausgefallen sind.

Ich würde jedem ein Tertial in der Gynäkologie im Vivantes am Urban weiterempfehlen!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2