PJ-Tertial Anästhesiologie in Krankenhaus Agatharied (11/2020 bis 2/2021)

Station(en)
OP
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Bestes Tertial meines PJs, jedem zu empfehlen!!!

Ich wollte für mein Wahltertial in ein kleineres Haus außerhalb Münchens, wohin man aber gut pendeln kann. Ich bin mit dem Auto gependelt, man kann das Krankenhaus aber auch gut mit dem Zug erreichen, direkte Anbindung ab München Hbf und vom Bahnhof in Hausham sind es etwa 7 min Fußweg. Besonders ist dabei, dass einem (egal welche Fachabteilung) die Fahrtkosten gezahlt werden (PKW sogar 26ct pro km, Zug die Ticketkosten). Bei Bedarf wird einem aber auch ein Zimmer gestellt, wenn man nachfragt.

Pro:
- super Organisation:
Wir sollten am 1. Tag ins Sekretariat der Anästhesie kommen. Dort bekamen wir alle wichtigen Unterlagen, Schlüssel, Chipkarte fürs Essen, wurden mitgenommen um unsere Kleidung abzuholen und durchs Haus geführt. Auch mit Fragen zu den Coronatests, Abrechnungen etc. konnten wir jederzeit ins Sekretariat gehen.
- viel praktische Tätigkeit:
Ab Anfang an durfte ich unter Aufsicht am Patienten praktisch mitarbeiten: Zugänge legen, Maskenbeatmung durchführen, intubieren, Larynxmasken einführen. Während die Narkosen liefen, wurden mir die Grundlagen der Überwachung von Kreislauf-und Beatmungsparametern, sowie die Funktion von diversen Monitoren und Beatmungsgeräten erklärt und ich durfte selbstständig die Beatmungsparameter einstellen und gegen Ende auch unter Aufsicht die komplette Narkoseführung übernehmen. Auch das Legen von arterielle Zugängen, arterielle Blutabnahmen sowie die Interpretation der BGA konnte ich im Laufe des PJs lernen. ZVKs werden eher selten gelegt und die Assistenzärzte wollen das oft selber üben, aber ich durfe 1x im Dienst unter Anleitung selber einen ZVK legen. Man kann jedoch immer zusehen, bekommt viel erklärt und ich konnte oft davor mit dem Ultraschall die Punktionsstelle schallen.
Grundsätzlich werden recht viele Regionalverfahren oder zusätzliche Schmerzkatheter gelegt, dabei lernten wir in einigen kleinen Fortbildungen die richtigen Punktionsorte sowie die Ultraschalltechnik kennen und wir PJler konnten dann an uns gegenseitig mit dem Ultraschall üben, wenn nicht viel los war. Das KH hat auch eine Puppe, wo wir gerade am Anfang die Intubation nochmal erklärt bekamen und immer wieder üben konnten. (Die Puppe ist schon etwas älter, was super zum üben ist, weil man dann deutlich mehr Kraft braucht und es eher einer etwas schwereren Intubation ähnelt :D )
- PJ- Beauftragter:
Um die PJler kümmert sich der Oberarzt, der gleichzeitig OP-Manager ist. Dr. Finkl ist sehr begeistert von Lehre, gibt immer wieder kurze Fortbildungen, wenn Zeit ist, und erklärt auch zwischendurch bei Einleitungen immer viel. Auch bei jeder Art von Problemen oder Fragen kann man sich immer an ihn wenden.
- Team:
Das gesamte Team ist super nett und man kann eigentlich bei jedem der Anästhesisten in die Einleitung mitgehen. Einige erklären von selbst sehr viel und haben mich auch öfter über Medikamente, Nebenwirkungen, Notfälle etc. ausgefragt, (was ich super finde, dadurch lernt man am meisten). Bei anderen musste man etwas mehr nachfragen, aber mir wurden meine Fragen immer beantwortet. Auch menschlich waren alle sehr nett und ich wurde herzlich ins Team aufgenommen. Man wird zum Beispiel zum Mittagessen in die Kantine mitgenommen oder wenn man dort schon sitzt, setzen sich andere Anästhesisten, die gerade Mittagspause machen zu einem dazu und es wird auch über Persönliches gesprochen. (Nicht selbstverständlich, in anderen KH habe ich mich als PJler oft in ein Außenseiter gefühlt.)
- Essen:
Da komme ich gleich zum nächsten Punkt: Das Essen in der Kantine ist sagenhaft lecker und frisch gekocht. Es gibt viel Auswahl, immer auch Salat, Suppe, Nachspeise und man kann als PJler soviel essen wie man möchte!!!! BESTES ESSEN im PJ!
- Dienste:
Ich habe auch an einigen Diensten teilgenommen oder bin Abends länger geblieben (und habe dann im Ausgleich für die Zeit frei bekommen). Dabei kann man immer am meisten lernen, weil dann im OP deutlich weniger Zeitdruck herrscht und man nochmal enger zusammen im Team zusammenrückt (auch mit der Ana- und OP-Pflege). Besonders ist, dass der OP-Dienst abends und in der Nacht auch den Kreissaal mitbetreut, so habe ich viele PDKs gesehen und konnte auch bei 2 Geburten dabei sein (muss man bei den Hebammen halt lieb fragen und es klappt auch nicht immer).


CONTRA:
- durch die Coronazeit und den Chefarztwechsel, der in mein PJ-Tertial fiel, konnte ich leider nicht auf die Intensiv routieren. Was schon schade war, aber auch verständlich und da ich im chirurgischen und internistischen Tertial insgesamt 5 Wochen auf der Intensivstation eingesetzt wurde, war es für mich nicht ganz so schlimm.

Fazit:
Die Pendelzeit von München ist dieses Krankenhaus für ein Tertial in der Anästhesie mehr als wert.
Ich habe unglaublich viel gelernt und habe mich sehr wohl gefühlt! Kann ich jedem nur wärmstens empfehlen.
Bewerbung
Ãœber PJ-Portal unkompliziert eingebucht.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Punktionen
EKGs
Braunülen legen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400 + Fahrtkosten

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1