PJ-Tertial Innere in Klinikum Forchheim (8/2020 bis 11/2020)

Station(en)
22, 23 (Privatstation)
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Das PJ in der Inneren habe ich insgesamt als sehr durchwachsen erlebt. Viele Bewertungen sind in Forchheim sehr positiv, was ich nur zum Teil nachvollziehen kann.

Zu den positiven Seiten. Dadurch dass Forchheim ein sehr kleines Krankenhaus ist, ist das Umfeld tatsächlich familiär und man kennt schnell die Mitarbeiter und sich aus. Für mich war tatsächlich aufgrund anderer Verpflichtungen (Doktorarbeit etc.) am wichtigsten, dass ich bezahlt werde und freie Tage habe (1x/Woche und die Möglichkeit des Sammeln besteht). Daher habe ich mich für Forchheim entschieden und daher war das auch nach dem PJ eine gute Entscheidung für mich.

Jetzt zu den negativen Seiten.
1. PJ-Ansehen: sehr abhängig von den aktuellen Stationsärzte, (fast) alle sind nett zu den Pjlern, man merkt aber doch nach einiger Zeit für wen man nur der Blutabnehm-/Nadel-/Aufklärungs-/Handlangerdepp ist und wer einem auch was beibringen möchte. Der erste Typ überwiegt hier. Ich mach gerne meine Arbeit und ich weiß dass man bei den meisten Häusern im Innere PJ für die Blutabnahmen eingespannt ist, aber es muss ausgewogen sein. Wir wurden eher selten zur Visite angerufen (auch nach Aufforderung), wenn es was interessantes zu sehen gab wurde selten an uns gedacht.
Wenn es wenig Blutabnahmen gab, gab es dafür umso mehr Aufklärungen. Wir wurden dabei von allen möglich Leuten angerufen egal ob wir in der Notaufnahme waren oder auf welcher Station wir eingeteilt waren. Man ist also dauernd hin und her gesprungen. Am Ende war ich alleine als PJler für 3 Stationen und Außenlieger zuständig. Die netten Ärzte haben dann geholfen und ihr Blut auch mal selber abgenommen. Die nicht so netten haben Telefonterror geschoben und gefragt wann ich endlich zu ihnen komme. Interessiert ob ich aus dem Pj was mitnehme hat eben die wenigsten.
Zwei Anekdoten die mich wirklich geärgert haben.
- Ich hatte am Freitag unwissend Kontakt mit einem coronapositiven Patienten auf Normalstation. Am Samstag wurde das bekannt und alle Ärzte und Pfleger mit Kontakt wurden kontaktiert und abgestrichen. Außer ich als Pjler. Das war nicht weiter dramatisch und am Montag habe ich mir selbstständig einen Test organisiert. Aber ich denke es versinnbildlicht doch meine Stellung, gut fürs Blutabnehmen aber unsichtbar für alles andere.
- Grippeimpfung gabs in Forchheim für alle Mitarbeiter. Wir haben bei der Verwaltung nachgefragt und offiziell kriegen wir keinen. Dann sind wir den inoffiziellen Weg gegangen und haben bei dem Forchheimer Betriebsmediziner (und Innere OA) nachgefragt: O-Ton: es werden erstmal "seine Leute" geimpft. Pjler zählen dazu also nicht. Im Hinblick darauf, dass medizinisches Personal vor allem geimpft wird zum Schutz der Patienten und die Pjler dank ihrer Tätigkeit wohl mehr kontakt als die Ärzte zu Patienten haben schon fragwürdig.
2. Medizin in Forchheim: je nach Arzt und Oberarzt meiner Meinung nach durchwachsen. Verständlich wenn man bedenkt, dass fast alle angestellten Ärzte in der Allgemeinmedizinfortbildung sind und maximal zwei Jahre in der Inneren verbringen. Die Ärzte rotieren schnell durch, das Wissen bleibt meiner Meinung nach auf einem niedrigen Stand. Als Patient würde ich für die wenigsten Sachen nach Forchheim gehen. Wenn ihr viel Lernen wollt, seid ihr in Forchheim falsch.

Kleidung in Forcheim wird bis auf Kittel nicht gestellt, ich bin immer in Wäscherei und habe mir halt was geholt. Das geht aber man muss es selber machen. Spinde werden nicht gestellt, ich habe gesehen dass einer in den Umkleiden frei war und das war dann eben meiner.
Nicht nur bezüglich eines Spindes und Kleidung gilt: Man muss sich holen, was man will.

Ich bin jetzt in der Chirurgie in Forchheim und kenne die aktuellen innere Pjler. Die Lage hat sich wohl verbessert und die Pjler sind mehr auf den Stationen fest eingeteilt. Sie werden wohl alle nur von ihren Stationen kontaktiert. Allerdings sind sie auch gerade zu viert.

Ich hab jetzt sehr negativ geschrieben, vor allem um auch mal eine andere Seite des Innere Pjs in Forchheim darzustellen. Überlegt euch was ihr wollt. In Forchheim habt ihr freie Tage, Geld und einen recht guten Pjler zusammenhalt. Meist einmal die Woche PJ-Unterricht (fällt in der zweiten Coronawelle aus, sicherlich auch aus mangelnder Motivation das möglich zu machen. Ich war während der ersten Welle in der Psychiatrie in Erlangen, da fand der Unterricht durchweg statt (u.a. über Zoom). Es ist und bleibt eine Sache der Prioriäten) und wenn ihr euch an die richtigen Ärzte hängt lernt ihr auch was. Ihr werdet gut im Blutabnehmen und Nadeln legen, was sicherlich sinnvoll ist. Wenn euch das reicht, geht nach Forchheim. Habt ihr mehr oder andere Ansprüche, dann empfehle ich euch Forchheim nicht.
Bewerbung
Pj-Portal
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
EKG
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Punktionen
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
4
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3