PJ-Tertial Innere in Klinikum Bayreuth (8/2020 bis 11/2020)

Station(en)
Nephrologie, Pneumologie, Rheumatologie
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Insgesamt hat mir das Innere-Tertial in Bayreuth sehr gut gefallen. Wegen Corona war natürlich einiges etwas anders und manches auch sehr chaotisch (beispielsweise war meine Rotation eingeschränkt, weil nur 3 Personen ins Arztzimmer durften und manche Stationen das sehr genau nahmen..).
Was die PJ-Fortbildungen angeht, muss man leider sagen, dass diese öfter ausfielen als stattfanden. Wenn man dann nachfragt, heißt es, man müsse sich schon vorher melden, dass die Verantwortlichen auch wissen, dass wirklich PJler da sind. Wenn sie dann aber tatsächlich mal stattfinden, sind sie meist doch sehr gut :)
Zu den einzelnen Stationen:

Nephro: Das Team ist wirklich super nett und man kann dort sehr viel lernen. Auch der Chefarzt ist sehr nett und darauf bedacht, dass man als PJler etwas mitnimmt. Jeden Mittwoch gibt es eine Chefvisite, bei der jeder Assistenzarzt und PJler jeweils einen Patienten vorstellt, der dann gemeinsam besprochen wird. Das bedeutet zwar einen gewissen Aufwand an Vorbereitung, wenn man es gut machen möchte, hat aber den Vorteil, dass man dabei wirklich viel lernen kann.
Für Blutentnahmen gibt es eine Schwester, die sich darum kümmert. Wenn sie krank ist, steht man dann allerdings schon mal alleine vor einem Wagen mit rund 35 Blutentnahmen. Die Ärzte bieten aber immer Hilfe an, wenn man zu lange braucht und bedanken sich selbst dann für die Hilfe, wenn man eigentlich gar nichts gemacht hat. Wenn man will, kann man auch jederzeit mit in die Dialyse oder in den Ultraschall. Wenn nicht zu viel Betrieb ist, darf man auch immer selbst schallen. :)
Das Einzige, was einem den Tag wirklich vermiesen kann, ist hier leider die Pflege, die einen auch nach Wochen nicht beim Namen nennt und gelegentlich auch absolut ungerechtfertigt ausfällig wird.

Pulmo: Auch hier ist das Team wirklich, wirklich nett. Für Blutentnahmen und Nadeln gibt es eine Arzthelferin, mit der man dann gemeinsam durchgeht und ca. die Hälfte der Blutentnahmen übernimmt (was aber bei der kleinen Station eigentlich nie mehr als 5 Blutentnahmen sind). Auch hier kann man jederzeit in die Funktion und bei Bronchoskopien zugucken. Die Oberärzte sind sehr präsent auf der Station, was wirklich gut ist, da sie so auch sehr viel erklären. Mittwochs gibt es immer eine Patho-Konferenz, in der die Pathologen die Präparate der Biopsien etc. der letzten Woche vorstellen und erklären. Das ist an sich eine sehr gute Sache, nur geht es meistens so schnell, dass man nicht so viel davon versteht. Insgesamt ist die Pulmo sehr zu empfehlen.

Rheumatologie: Das Beste zum Schluss. Nach anfänglichen Schwierigkeiten aufgrund der Hygieneauflagen in der Hohen Warte konnte ich dann doch noch in die Rheumatologie rotieren. Die Station war aufgrund von Corona extrem ruhig, was aber super war, weil die Assistenten so mehr Zeit hatten. Man kann dort wirklich eindrückliche Befunde sehen, die einem auch von beiden Assistenten (die beide extrem kompetent sind) sehr ausführlich erklärt werden, so dass man das sicher nie mehr vergisst. Neben Gelenkultraschall und -punktionen habe ich auch eine Nagelfalzmikroskopie gesehen. Ich muss sagen, dass Rheumatologie für mich immer absolut unverständlich und abstrakt war. Diese Rotation hat da aber wirklich Licht ins Dunkel gebracht. Zusätzlich ist es so, dass einer der beiden Assistenzärzte alle EKGs und Langzeit-EKGs der gesamten Klinik auswertet. Man hat damit also auch die Gelegenheit, täglich an die 20 EKGs selbst zu befunden und mit ihm zu besprechen. Insgesamt muss ich sagen, dass ich in der Rheumatologie, obwohl ich nur sehr kurz dort war, mehr gelernt habe als im restlichen Tertial insgesamt! Und das gepaart mit den liebenswürdigsten Assistenzärzten überhaupt. Es lohnt sich also, auch wenn man kein allzu großes Interesse an der Rheumatologie hat, dort hin zu rotieren! :)

Bezüglich der Situation mit den Covid-Patienten ist noch erwähnen, dass ich als PJler keinen Kontakt zu positiven Fällen hatte. Bei den noch nicht negativ getesteten Patienten gibt es immer genug Schutzkleidung und auch da muss man nicht allzu oft hin. Man braucht also nicht zu befürchten, dass man ohne adäquate Schutzkleidung in Zimmer mit Corona-Patienten muss oder als billige Kraft für Abstriche missbraucht wird. :)





Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
EKGs
Braunülen legen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
373

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.6