PJ-Tertial Gynäkologie in Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Innenstadt (7/2020 bis 10/2020)

Station(en)
Operativ, Geburtshilfe, Onklologische Tagesklinik, Ambulanz
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Am ersten Tag wird man von Fr. Pohle begrüßt und bekommt den Ablauf in der Klinik ausführlich erklärt. Sie plant u.a. die Rotationen, Urlaubswünsche und kümmert sich um Administratives, Bescheinigungen usw.

Ich war anfangs auf der operativen Station; man ist fix zu OPs eingeteilt und wird angefunkt wenn es soweit ist in den OP Saal zu gehen. Die Visite startet um 07:30 und man kann zwischen 16 und 17 Uhr gehen. Während den ersten OPs bekommt man noch ein paar Erklärungen aber nach der ersten Woche hat das Teaching sich sehr in Grenzen gehalten, es kam auch vor, dass Fragen im OP mit "schauen Sie sich das doch daheim an, das müssten Sie eigentlich schon wissen" beantwortet wurden. Die Ärzte im operativen Bereich sind alles sehr nett und die Stimmung war auch in Ordnung. Zu den täglichen Aufgaben gehörten Blut abnehmen und Zugänge legen, sowie alle Stationsbriefe anzulegen was ich persönlich etwas übertrieben fand. Sobald man die Patientinnen aufgenommen hatte, sollte man sofort den Brief anlegen und am Besten so, dass der Stationsarzt nur noch unterschreiben muss. Wenn man am Ende des Tages gehen wollte hieß es oft "es steht noch ein Brief aus, den musst du noch schreiben bevor du gehts". Teaching von den Assistenzärzten gab es praktisch nicht. Wenn man möchte, kann. man die Patientinnen bei der Visite vorstellen.

Anschließend war ich in der Geburtshilfe eingeteilt. Dort ist man den einzelnen Stationen nicht fix zugeteilt (Wochenbett, Pränatal, Ultraschall, Kreißsaal) sondern muss morgens auf jeder Station die Blutentnahmen machen und sich danach eine Aufgabe suchen. Man wird zum Zugänge legen angefunkt - ansonsten interessiert es nicht wirklich jemanden, was man so treibt.
Im Kreißsaal ist es sehr schwer Fuß zu fassen. Wenn man Geburten sehen möchte, sollte man am Besten Dienste mitmachen. Tagsüber war dies bei mir praktisch unmöglich, da die Hebammen erwarten, dass man die Schwangere von Anfang bis Ende betreut, was aber nicht möglich ist, da man für Zugänge und BEs ständig angefunkt wird. Leider war die Stimmung in der Geburtshilfe während meiner Rotation sehr schlecht, auch unter den Ärzten, so dass ich eher vernachlässigt wurde. Die pränatal Diagnostik ist zu empfehlen, je nach Arbeitslast darf man dort auch selber schallen und bekommt viel erklärt. Ich habe im gesamten Tertial nur 2 Geburten gesehen (im Dienst). Ich weiß von Kommilitonen, dass dies in anderen Kliniken anders ist.

Jeder ist eine Woche auf der Onko-Tagesklinik eingeteilt. Der Lerneffekt ist anfangs groß, da man von Chemotherapie recht wenig weiß. Je nach Arzt darf man u.a. die Ports anstechen. Insgesamt eine lehrreiche Woche.

Die beste Rotation war die in die Ambulanz. Dort kann man je nach Arzt selber Patientinnen untersuchen und auch vaginal schallen. Zwischen den einzelnen Patientinnen wird auch Teaching gemacht und die Stimmung zwischen Pflege und Ärzten ist super. Fast schade, dass man dort nur 2 Wochen eingeteilt ist.

Lehre: Zu Beginn meines Tertials gab es Corona-bedingt gar keine PJ-Fortbildungen. Gegen Ende gab es dann wieder welche, von denen aber >50% der Termine ersatzlos ausfielen - teilweise standen wir vor der Tür des Seminarraums und es kam niemand. Die wenigen hausinternen Fortbildungen fanden über Zoom oft nach der Übergabe statt, wenn die PJler beim Blutabnehmen waren.

Arbeitszeiten: In der Maistraße sind die Arbeitszeiten so geregelt, dass man von Montag bis Donnerstag bis ca. 17:00 Uhr arbeitet und dafür am Freitag bereits um 14:00 Uhr Schluss ist. Mit Abstand am meisten arbeitet man auf der operativen Station, da kam es eher selten vor dass man eher gehen konnte. In den anderen Bereich war es von Tag zu Tag unterschiedlich, aber ingesamt kann man sagen, dass man extrem selten vor 17:00 Uhr gehen konnte.

Stimmung: Die Stimmung war vor allem gegen Ende des Tertials miserabel: Ärzte die meinten sie würden bald kündigen, wenn sich nichts ändert, Wutausbrüche während der Visite und im OP, usw. Vielleicht lag dies am Umzug, der in ein Paar Monaten stattfinden soll - es herrschte allgemein sehr viel Unsicherheit.
Der PJ-Beauftragte hat sich regelmäßig mit uns getroffen, um sich zu erkundigen wie es uns gefällt, aber er alleine kann natürlich nicht viel ändern und bewirken. So heißt es z.B. "so war es schon immer in der Geburtshilfe".
Bewerbung
PJ Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Notaufnahme
Blut abnehmen
EKGs
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
5
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.87