PJ-Tertial Unfallchirurgie in Bundeswehrkrankenhaus (3/2020 bis 6/2020)

Station(en)
Abt. XIV M2/CD2
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Halle
Kommentar
Ungefähr vier Wochen vor Beginn meines chirurgischen Tertials am BwK Berlin erhielt ich eine Mail mit allgemeinen Informationen und Anweisungen, die bis zum Beginn zu erledigen wären. Kurze Zeit später meldete sich die PJ-Beauftragte der chirurgischen Abteilungen bei mir und befragte mich zu meinen Präferenzen (AVCH, OUCH, GCH, PCH), um mir diese in Absprache mit den anderen PJ’lern ermöglichen zu können.
Nach der offiziellen Begrüßung am ersten Tag des Tertials und einem Bundeswehr-typischen Laufzettel-Marathon kamen wir auf unseren Stationen an. Dort erhielten wir ein Einführungsheft, das gemeinsam mit einem Facharzt besprochen wurde. Die wichtigsten Regeln wurden ganz besonders betont:
„Der OP steht über allem!“, Pünktlichkeit (im Heft waren genaue Zeiten zum Stationsablauf nachzulesen), Anwesenheitspflicht während der regulären Dienstzeiten (ca. 6.45-15.30 Uhr), Studientage (1/Woche oder Aufteilung auf 2 Nachmittage pro Woche oder 1,5h pro Tag) sowie Urlaub mit der PJ-Beauftragten und dem Sekretariat absprechen und schließlich die Aufgaben der PJ’ler. Zu letzteren zählten klassischerweise Blutentnahmen und Flexülen legen (einige Fachärzte scheuchten auch immer wieder Assistenten auf, um uns morgens dabei zu unterstützen) und Begleitung der Visiten inkl. Dokumentation in den Kurvenblättern. Wo man am kommenden Tag eingeteilt sein würde, konnte man spätestens 14 Uhr dem Stationsplan entnehmen. Die Möglichkeiten waren OP (dazu gleich mehr), Ambulanz (eigenständige Patientenanamnese und -untersuchung, anschließend Besprechung mit Assistent und Facharzt), spezielle Sprechstunden, Notaufnahme, Aufnahmearzt (elektive präoperative Patienten) und Station (Unterstützung des Stationsarztes, z.B. Patienten untersuchen, Verbandswechsel, ABI-Messungen, Briefe vorbereiten/schreiben, Anträge ausfüllen, Informationen von anderen behandelnden Ärzten einholen). Verbesserungsbedarf besteht meiner Meinung nach bei der Dokumentation – diese findet auf den Stationen, in der präoperativen Aufnahme und Ambulanz sowohl in digitaler als auch analoger Form (Kurven, Akten, lose Zettel, …) statt und führt dadurch leider immer wieder zu kleineren oder größeren Verwirrungen.
Das Herzstück einer chirurgischen Abteilung - der OP: Der Abteilung XIV stehen täglich zwei bis drei OP-Säle zu Verfügung. Als PJ’ler sollte man im Anschluss an Blutentnahmen und Visite pünktlich um 7.45 Uhr im OP am Patienten sein und bei den letzten Vorbereitungen helfen: Lagerung, DK-Anlage, Vor-Desinfektion. Es wird durchaus gern gesehen, wenn auch der Student den Patienten, seine Vorbefunde und Röntgenbilder kennt, sowie eine Vorstellung von der geplanten OP hat. Das operative Spektrum setzt sich nicht nur aus der Orthopädie und Unfallchirurgie zusammen, es ist auch möglich, Einblicke in die Thorax-, Gefäß-, Plastische und Septische Chirurgie zu erhalten. In der Regel wird der PJ’ler als 2. Assistenz eingesetzt, bei Interesse und in Absprache mit den Operateuren sind auch 1. Assistenzen und kleine eigene Eingriffe (Teil-ME’s, Fixateur-Entfernungen) möglich – dies war für mich vollkommen ausreichend.
Im Vergleich zu zivilen Krankenhäusern sind Bundeswehrkrankenhäuser häufig personell deutlich besser besetzt. Patienten äußerten immer wieder, sie würden sich sehr wohl fühlen und „gern wiederkommen“. Die Schwestern seien freundlicher, die Ärzte würden sich mehr Zeit nehmen, um Anliegen zu besprechen. Die Mitarbeiter im Bundeswehrkrankenhaus Berlin sind oft nicht nur Kollegen, sondern auch Kameraden. Auch mir als PJ-Studentin wurde das Gefühl gegeben, zur Abteilung zu gehören.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
EKG
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Nahtkurs
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Rehas anmelden
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Gipsanlage
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93