PJ-Tertial Anästhesiologie in Evangelisches Krankenhaus (12/2019 bis 4/2020)

Station(en)
Intensivstation
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe einen Teil des Tertials im OP verbracht und einen anderen Teil auf der Intensivstation. Auf der Intensivstation hat es mir besser gefallen. Der zuständige Oberarzt Herr Schumann gibt sich super viel Mühe und ist an Lehre sehr interessiert., menschlich und fachlich sehr angenehm.
Man konnte eigene Patienten betreuen und ist auch als PJler gut ins Team integriert. Leider blieb für praktische Tätigkeiten ( bspw. ZVK legen, Pleurakatheter etc.) so gut wie keine Zeit. Zutun gab es es aber jede Menge, manchmal sogar soviel, dass man keine Pause machen konnte und auch mal über 8 Stunden da war.

Der OP hat mir nicht so gut gefallen. Bei der Einleitung konnte man immer mithelfen. Die Assistenten waren größtenteils sehr nett, wenige waren aber auch lieber alleine im OP :) Wie für die Anästhesie üblich, war der Anteil an deutschen Ärzten begrenzt, was ich aber gut fand.
Die Stimmung zwischen Anästhesisten und Pflege war teilweise etwas angespannt. Vor allem die ältere Generation der Pflege im OP war an einigen Stellen sehr unfreundlich , was für mich nur schwer nachvollziehbar war. Der Kontakt zu den Oberärzten war meist angenehm, jedoch auch mit Vorsicht zu genießen. So wurde ich zu Beginn von einem frustrierten Oberarzt ziemlich "zur Sau gemacht" (nach einem Intubationsfehlversuch). Das war ziemlich unnötig und auch für die anwesenden Personen nicht nachvollziehbar. Die anderen Oberärzte /-ärztin waren aber stets freundlich und auch zur Wissenververmittlung bereit.
Die Organisation war leider generell nicht die Beste und hat ihren Schwerpunkt sicherlich nicht auf der PJler-Ausbildung. Man musste immer schauen, wo man denn mitlaufen kann/darf. Zwischen PJlern , Hospitanten und Feuerwehr-Praktikanten musste man manchmal schauen, wo man unterkommt ... Auch hatte man keinen festen Betreuer, was für die optimale Ausbildung/Entwicklung aber viel besser gewesen wäre. Für ZVK's legen gab's kaum Zeit, Arterien konnte man aber oft legen. Zur Chefärztin gab es so gut wie keinen Kontakt, ein Abschlussgespräch oder ähnliches gab es nicht.

PJ-Seminare sollten einmal die Woche stattfinden und waren oft echt gut, sind aber sehr oft auch ausgefallen.

Fazit:Wenn man ein entspanntes Tertial machen möchte und die Zeit einfach mit wenig Aufwand rumkriegen möchte, kann man durchaus hier machen (zumindest im OP konnte man eigentlich gehen , wann man möchte). Wenn man Anästhesist/Anästhesistin werden möchte, empfehle ich aber das Tertial woanders zu absolvieren.
Unterricht
1x / Woche
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
573

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.07