PJ-Tertial Unfallchirurgie in Praxis (9/2019 bis 11/2019)

Station(en)
Praxis Dr. Elsner (Seidnitz-Center)
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Ich war 8 Wochen meines chirurgischen Tertials in der Unfallchirurgischen Praxis von Dr. Elsner im Seidnitz Center.
Generell läuft es dort so ab: Dr. Elsner untersucht alle Patienten und macht die Anamnesen selbständig! Ihr seid mit im Raum und tippt in den Computer Anamnese, Untersuchung, weiteres Vorgehen. Da es 2 Untersuchungszimmer gibt, läuft er immer von Zimmer 1 zu Zimmer 2. Entweder ihr lauft immer mit hin und her und schaut euch alles mit an. Oder ihr macht es so: ihr bleibt immer in einem Zimmer und holt in der Zwischenzeit schon den neuen Patienten rein und könnt ihn schon mal befragen und untersuchen. Dr. Elsner macht es danach auch noch mal und ihr könnt schauen, ob ihr was vergessen habt oder ob er was anders macht als ihr. Aber ihr stellt ihm die Patienten nicht vor. Das heißt, ihr untersucht den Patienten im Prinzip nur für euch selbst, wenn ihr darauf wert legt. Er zeigt euch bei seiner Untersuchung auch Untersuchungstechniken und erklärt Röntgen Bilder, MRT Bilder, CT Bilder und andere Befunde. Ihr könnt auch immer fragen stellen. Aber im Prinzip ist kein selbständiges Arbeiten möglich. Ihr macht im Prinzip genau das selbe, wie die Schwestern machen. Tippt Befunde in den PC und versorgt Wunden, legt Verbände an usw. Das kündigt er auch am ersten Tag bereits an, dass er jeden selbst untersuchen wird und ihr keine eigenen Patienten haben werdet. Blut abnehmen müsst ihr aber nicht wirklich. In der ganzen Zeit gab es vielleicht 3 Blut entnahmen und davon habe ich nur eine gemacht. Auch Gipsverbände legt ihr nicht selbständig an, das machen entweder die Schwestern oder es ist eine Schwester mit dabei. Aber elastische Verbände und Wundverbände anzulegen lernt ihr dort definitiv! Aber auch da keine Sorge, ihr seid nie allein. Im Zimmer sind eigentlich immer mindestens 3 Mann: ihr, eine Schwester und der Arzt. Manchmal standen wir auch mit allen Schwestern auf einmal im Zimmer. Dann sind es 5-6 Mann und dazu der Patient.
Da ich eh kein Chirurgie machen will und von Unfallchirurgie wenig Ahnung hatte und mein chirurgisches Tertial eigentlich nur hinter mich bringen wollte, war das für mich völlig ausreichend! Lernen tut ihr trotzdem was, bei der sehr sehr großen Patientenzahl, bei den ganzen Röntgenbildern die ihr seht und den Wunden, die versorgt werden, nimmt man definitiv was mit. Der Dr. Elsner erklärt auch super gerne und ihr könnt ja auch immer alles fragen.
Dienstag ist dort OP Tag und ihr seid als Assistenz mit eingeplant. Die OPs beschränken sich aber, da ambulanter Bereich, auf kleinere Eingriffe wie: Arthroskopien, Leistenhernien, Nabelhernien, Metfallentfernungen, Karpaltunnelsyndrom, Hallux valgus, Hallux rigidus u.ä.. Nähen dürft ihr im OP nicht! Also wenn ihr gern nähen wollt, das wird in der Praxis nicht funktionieren. Bei den Zeh-OPs habe ich am Ende aber immer den Oberst gelegt.

Die Praxis besteht aus dem Dr. Elsner, 3 Schwestern und es war noch eine Schülerin in meiner Zeit mit vor Ort. Es sind alle unheimlich nett. Du kannst immer Fragen stellen und dir wird gerne was erklärt. Was das Team angeht, braucht ihr keine Angst zu haben! Das Team ist auch recht jung, daher war es echt immer sehr lustig.

Also ich würde sagen: wollt ihr kein Chirurg werden und im Krankenhaus nicht bis 16 Uhr im OP stehen. Oder habt ihr keine Lust habt 6 h im OP Haken zu halten, dann kann ich so eine Teilung des Tertials nur empfehlen und auch die Praxis von Herrn Dr. Elsner. Ihr lernt dort definitiv Dinge, die jeder Arzt wissen sollte. Vor allem ich als Allgemeinmediziner konnte da viel lernen. Ihr bekommt einfach einen umfassenden Blick über die Unfallchirurgie und die kleinen Probleme der Patienten, die ihr als Allgemeinmediziner dann jeden Tag sehen werdet. Ihr kommt auch 3 von 5 Tagen zeitiger nach Hause, da es nur 2 lange Sprechtage gibt. Aber auch an den kurzen Tagen wird immer noch zusammen Mittag gegessen, so dass man gegen 13.30/14 Uhr nach Hause geht.
Wollt ihr allerdings Chirurgen werden und schon im PJ anfangen, die größten/krassesten OP Techniken zu erlernen und nähen zu lernen, dann solltet ihr lieber ins KH gehen.
Ich war definitiv sehr zufrieden mit meiner Wahl.

Die Praxis war in meiner Zeit mal 1 1/2 Wochen zu. Ich hätte mir überlegen können, dort auch frei zu machen und dafür Fehltage zu verwenden. Oder man geht in der Zwischenzeit in eine anderen chirurgische Praxis, mit dem Dr. Elsner befreundet ist.
Bewerbung
Ich habe ca. ein 3/4 Jahr vorher eine E-Mail geschrieben, ob bei ihm noch ein Platz frei wäre. Ein paar Tage später war ich zu einem persönlichem Gespräch vor Ort. Da er sehr oft PJ Studenten vor Ort hat und immer nur 1 PJler pro Zeitraum anwesend sein soll (sonst wäre es auch wirklich zu viel), mussten wir echt schauen, wann ich überhaupt kommen kann. Ich habe auch mein Chirurgisches Tertial dann noch einmal vom geplanten 1. aufs 2. Tertial verlegt, weil sonst kein Zeitpunkt gepasst hätte. Also meldet euch lieber zu zeitig als zu spät.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.6