PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Evang. Huyssens-Stiftung (2/2019 bis 8/2019)

Station(en)
Chir. Normalstation, interdisziplinäre Privatstation, Ambulanz, Intensiv, Thoraxchirurgie
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Essen
Kommentar
Team AC Privatstation:
Das kann man niemandem mit Krankenhauserfahrung und Erwartungen zumuten. Ich habe versucht zu wechseln. Leider hat es bei mir nicht geklappt. Zwei Kommilitonen haben die Flucht nach wenigen Tagen geschafft.
Die Lehre beschränkte sich auf die Inhalte, nach denen ich explizit gefragt habe. Ich hatte jedoch die Gelegenheit jeder OP beizuwohnen (es wurde erwartet, dass man einfach interessiert aus der Ferne zuschaut). Stationsroutinearbeiten gab es für mich auf Privatstation leider überhaupt nicht. Dafür konnte man auf der Normalstation alles ohne Supervision direkt am Patienten üben. Auf die Frage einer Famulantin, wie man i.m. spritzt, antwortete der PD "einfach rein in den Oberschenkel" :D
Mir wurde deutlich zu verstehen gegeben, ich sei den echten Ärzten nicht ebenwürdig. Der Umgang war z.T. ausgesprochen respektlos aber nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, wie viel innerhalb des eigenen Teams mit Verachtung übereinander gesprochen wird. Oberärzte, PJ-Beauftragte und der Chefarzt sind allerdings sehr nett gewesen, wenngleich sie sich für die Lehre und Ausbildung nicht interessiert haben. Auch das Pflegepersonal war stets freundlich und hilfsbereit und “fing mich auf“, wenn die Stimmung mal wieder kippte oder ich ausgeschlossen worden bin. Eine Ärztin hat sich zwar entschuldigt für den Umgangston und Umgangsformen, jedoch zog das keine Besserung nach sich. Stattdessen wurde ich gerügt und wie ein unartiges Kind oder gar wie ein Hund behandelt.
Insgesamt glänzt die chirurgische Abteilung hier weder mit sozialer noch mit fachlicher Kompetenz. Übrigens: Die Entscheidung, ob ein EDH-Patient neurologisch überwacht oder einer neurologischen Intervention unterzogen wird, stellt man u.a. anhand der Wachheit. Schade, das ist kein Facharztwissen und schon gar keine “dumme Frage“.

Team AC Normalstation:
Der Wahnsinn nimmt kein Ende. Hier hatte ich das Gefühl ein austauschbarer Hakenhalter ohne Persönlichkeit zu sein. Die CTA Schüler, die einen hier einweisen, sitzen nach den OP gemeinsam mit PJlern und Famulanten täglich 3-4 Stunden ihre Zeit ab. Obwohl es Bestandteil ihrer Ausbildung sein soll, schreiben auch sie, wie auch PJler, keine Briefe und betreuen keine Patienten. Insgesamt eine absolut sinnlose Zeit!


Thoraxchirurgie:
Ein hervorragend freundliches und entspanntes Team, das zum Großteil aus Oberärzten gebildet wird. Absolut erfrischend nach dem AC-Abschnitt. Jeder scheint zu wissen, wer und was er ist und was er/sie kann und man hat nicht das Gefühl, sie würden einem etwas zu beweisen versuchen. Alles wird gemeinsam erledigt: Frühbesprechung, Visite, Stationsarbeit, Dokumentation unter Supervison und sogar die Pausen.

Intensiv:
Hier kann man am schnellsten ein Puzzlestück des funktionierenden Teams werden, das allerdings aus Anästhesisten besteht. Hilfe ist erlaubt und wird angenommen, sowohl auf der medizinischen als auch auf der pflegerischen Seite. Der OA erklärt sowohl AÄ als auch Studenten und Schülern etwas.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
5
Freizeit
5
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.33