PJ-Tertial Innere in Rotkreuz Krankenhaus Muenchen (12/2018 bis 4/2019)

Station(en)
IDA (interdisziplinäre Aufnahmestation), Akutgeriatrie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Rotkreuzklinikum:

Allgemein:
5 Fachrichtungen: 2x Kardio, 1x Gastro, 1x Hänato-Onko, 1x Akut-Geri und 1x IDA (Interdisziplinäre Aufnahmestation), Rotation ZNA 1 Woche, möglichkeit Nachtdienste mitzumachen (3x Nachtdienst (So-Mo-Di)= Rest der Woche frei), Möglichkeit frei in die Funktionsbereiche (Echo, Sono, Herzkatheter...) zu schauen

3. Tertial, durch 20 Fehltage Rotation à 6 Wochen; IDA und Akutgeriatrie

Vorweg: in der Internetbroschüre wird immer noch mit 10 Lernfreien Tagen ZUSÄTZLICH zu den Fehltagen geworben, die gibt es aber nicht!

IDA: wie eine IMC, aber nicht Noradrenalinpflichtig. Da gehen die Patienten auf die Intensivstation.
Auf der IDA sieht man sowohl die akuten Fälle der Gastro (akute Pankreatitis, Zn GI-Blutung etc), Pneumologie (akut exazerbierte COPD...) und die CPU (Vorhofflimmern, Zn STEMI etc) ist mit angegliedert. Vorteil auf der IDA ist, dass relativ wenig Blutabnahmen sind, da da sich der diensthabende Nachtdienst drum kümmert, hier und da ne BGA und ein Notfall-Labor, aber sehr überschaubar. Bei Visite sind immer ein OA der Kardio, der Gastro und der ZNA anwesend. Je nach Kombi (v.a. Dr. Hoppe, Dr. Kawald und Dr. Przybylski) nimmt man sehr viel mit daraus. Die stellen auch manchmal Fragen und erklären unaufgefordert und sind drauf aus dass man was lernt. Danach kann man sich an den Patientenverläufen versuchen oder wenn nichts zu tun ist, in die Funktionsbereiche schauen. Ganz cool ist außerdem, dass auf der IDA entweder Fachärzte sind oder Assistenten auf fast Facharztniveau... die haben Struktur in ihrer Arbeit und nehmen sich auch gerne Zeit einem was zu erklären.

Akutgeriatrie: Mittelmäßige bis große Katastrophe!
Ich fang mal mit dem Positiven an: die PJler machen die Blutentnahmen und Nadeln, Aufnahmen und alles was an Sonos so anfällt (anfangs gerne unter Anleitung, danach selbstständig), also viele Pleurasonos, Restharn und orientierendes Abdomen. Bei den Aufnahmen kann man wirklich lernen, eine strukturierte, komplette körperliche Untersuchung zu machen. Dauert dann zwar länger, aber vor allem in Bezug aufs Examen lohnt es sich schon. Leider war das auch das Einizig Positive was man zu der Station sagen kann!
Die Visite mit dem Team, bestehend aus der Oberärztin, einem Facharzt in Weiterbildung zum Geriater und einem Assistenzarzt, ist die reinste Folter! Vor den Zimmern wird nur Privates besprochen, unnötig lange, im Zimmer wird sich dann mit den Patienten über Gott und die Welt unterhalten... aber warum die Patienten eigentlich da sind, Indikation, Behandlungsplan, Fehlanzeige! Nach der Visite weiß man dann zwar welche Angehörigen von den Patienten besonders nervig sind, wie die Katze von Nachbar XY heißt und welchen Film sich die Oberärztin angeschaut hat, aber mit welchen Erkrankungen die Patienten jetzt eigentlich da liegen.. Fehlanzeige! Das hat dann dazu geführt dass wir angefangen haben, unsere Aufnahmen während der Visite zu machen, weils anders nicht auszuhalten war. Dann Kurvenvisite... da schließen sich die 3 ins Arztzimmer ein und brüten über den Kurven. Da soll man am besten auch nicht stören, auf gar keinen Fall bei der Oberärztin, sonst werden alle ganz pampig. Sprich PJler sind bei Kurvenvisite eigentlich nicht erwünscht. Da sind wir dann immer Mittagessen gegangen; was aber dazu führt, dass die 3 dann von 13-14 Uhr Mittagspause machen und wir untätig rumsitzen, weil sie noch keinen Überblick haben, welche Sonos etc denn noch ansteht! Also wenn nicht grad ne Fobi war, saßen wir einfach rum und haben nichts getan... gehen konnten wir aber auch nicht... sie wussten ja noch nicht ob sie noch Aufgaben für uns hätten. Ab 14:15 kamen dann noch die ganzen Sonos etc, sodass sie uns dann doch meistens bis 16:00 dabehalten haben, obwohl man mit organisierter Arbeit spätestens um 13:00 durch gewesen wär! Ganz schlimm wirds dann Mittwochs bei Chefvisite. Den interessiert das ganze Privatleben der Patienten nämlich herzlich wenig und er fragt dann immer die PJler, warum die Patienten da sind, wie die Laborwerte sind etc... wo von unserer Seite dann peinliches Schweigen kam, weil wir weder die Indikation kannten, noch bei Kurvenvisite dabei waren. ABER: die Assistenten wussten es auch nicht! Ich hab im ganzen PJ noch keine Assistenten gesehn, die bei Chefvisite so unfassbar schlecht vorbereitet waren!
Aber es hat auch keine Konsequenz, warum sollen sie es dann anders machen?!
Die Patienten liegen auf der Akutgeri 2 Wochen... und weil man alte Menschen nicht überfordern darf, kann es auch mal sein, dass einer 2 Wochen mit Teerstuhl auf Station liegt, bis es dann zur notwendigen Kolo kommt...
Als wir unserem Unmut mal Luft gelassen haben, kam dann auch auf einmal der Vorschlag, dass man ja auch eigene Patienten haben könnte und die betreuen könnte, bei Kurvenvisite durften wir dann auch teilnehmen... hat 2 Stunden länger gedauert als sonst, der Vorschlag war am nächsten Tag vergessen und alles war wie immer!
Auch richtig geil ist das Entsetzen wenn an einem Tag 3 Entlassbriefe diktiert werden müssen... also 1 Brief pro Arzt.

Unsere Meinung ist im Endeffekt, dass auf diese Station keine PJler hingehören. Mit ein bisschen Zeitmanagement würden die 2 Assistenten die paar Blutabnahmen und Aufnahmen hervorragend selber hinkriegen und für uns war es eigentlich nur Zeitverschwendung!

ZNA: Nachtdienste sind echt zu empfehlen, allerdings muss man Glück haben, wen man als Nachtdienst erwischt. Es gibt ein paar Assistenten, die schicken einen dann während der Zeit, wo man eigentlich in der ZNA sein sollte, Nadeln legen und Blut abnehmen auf Station. Ansonsten kann man die Patienten selbstständig untersuchen, den Behandlungsplan sich ausdenken und das dann alles mit dem Nachtdienst rücksprechen. Sehr lehrreich! Die Nachtdienst gehen offiziell um 20:00 los, entlassen wird man so, dass man noch mit den Öffentlichen heimkommt! Also alles nicht so wild! Die Rotationswoche hängt vom Zeitraum ab... wenn Famulaturzeit ist, besser Spätdienst machen, bei uns waren dann bis zu 4 Innere-Famulanten anwesend, die sich um jede Nadel kloppen und auch zu 4 beim Patienten dabei sein wollen...

Funktionsbereiche:
Allgemein freuen sich die Oberärzte immer wenn PJler bei den Untersuchungen dabei sind, sie betonen auch bei jeder Fobi dass wir da herzlich willkommen sind. Je nach Arzt wird mehr oder weniger erklärt. Empfehlenswert vor allem ÖGD/Kolo bei Prof. Bajbouj und Herzkatheter unbedingt mal zum Prof. von Bary schauen! Auch wenn man mit Kardio nichts am Hut hat ist man vom Herzkatheter nachher einfach nur begeistert, weil er es einem so rüberbringt und man seine Begeisterung dafür auch einfach merkt!

Fortbildungen:
3x / Woche Intern (Di Chirurgie für alle, Do Innere für alle, Fr Quiz mit Chris)
1x/ Woche EKG-Kurs im MRI (Mittwoch)

Auf die Fortbildungen wurde bei uns sehr geachtet, die Einzige die, leider häufiger ausfällt, ist Fr. Quiz mit Chris, da die der Christopher Przybylski (OA in der ZNA) macht und die abhängig vom Stress in der Notaufnahme stattfindet. Fortbildungen an sich wurden in der Inneren von Oberärzten gehalten und waren durchweg gut. Auch auf Station ist es eigentlich kein Problem dahin zu gehen, man sagt einfach dass Fobi ist und ist weg.
Mittwochs ist EKG-Kurs im MRI, welcher sich doch als sehr nützloch erwiesen hat.

Was richtig gut war, war die Möglichkeit als PJ an einem Sono-Grundkurs der DEGUM teilzunehmen. Dr. Kawald organisiert den mit und rekrutiert die PJs dann als Sono-Model. Dauert 3 Tage, Vormittags kostenlose Teilnahme an der Theorie, Mittags dann Sono-Model... das bringt aber erstaunlich viel für die Praxis! In der Woche drauf hatten wir dann als Studenten nochmal die Möglichkeit an 2 Nachmittagen selber zu sonografieren und allein durch das Zuschauen im Kurs ist man sehr viel sicherer im Abdomen-Sono geworden! Außerdem kriegt man das offizielle Zertifikat und die Punkte (25 Fortbildungspunkte) kann man sich als Assistenzarzt dann anrechnen lassen (Teilnehmer zahlen für den Kurs übrigens 567 Euro).

Ich findendas Rotkreuz-KH ist eingeschränkt zu empfehlen... je nach Station kann man echt was lernen, aber wer zB Kardio und Geri erwischt, der wird aus den 4 Monaten leider keine positive Bilanz ziehen können.
Bewerbung
Bewerbung über PJ-Portal
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
EKG
Fallbesprechung
Nahtkurs
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Punktionen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.67