PJ-Tertial Unfallchirurgie in St. Vincenz-Krankenhaus Essen-Stoppenberg (1/2019 bis 3/2019)

Station(en)
Kamillus, Antonius, Theresia
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Die Abteilung Orthopädie/Unfallchirurgie im St. Vincenz wird von zwei leitenden Ärzten geführt.
Es gibt zwei Normalstationen, eine Privatstation, drei OP-Säle für Orthopädie und Unfallchirurgie, mehrere Sprechstunden (wie BG-, Hand- und Fuß- oder die Orthopädie-Sprechstunde) sowie ZNA und Ambulanz.

Der Tag beginnt meist um kurz vor 7 Uhr in der ZNA, wo der diensthabende Arzt vom Dienst berichtet. Danach geht es auf Station zur Visite, um 7:40 Uhr zur Röntgenbesprechung mit den Radiologen, danach je nach Wunsch in die ZNA, zu den Sprechstunden oder in den OP.
Um 14:30 Uhr geht es dann zu der zweiten Röntgenbesprechung wo nochmal u.a. die Neuaufnahmen oder OPs vom Tag besprochen werden.
Ab ca. 15/15:30 Uhr wird man dann in den Feierabend entlassen.

Das Haus ist zwar vergleichsweise klein, aber das gesamte Personal war sehr freundlich, die Tage waren immer wieder interessant und ich habe mich insgesamt sehr wohl gefühlt.

Als weitere Pro-Argumente und Entscheidungshilfen:

- Es gibt eine Blutabnahmeschwester, so dass man selten Blut abnehmen muss. Und selbst wenn eben jene Schwester nicht da war, wurde man mit der Aufgabe nicht alleine gelassen und die Assistenzärzte haben geholfen.
- Es gibt ein großzügiges Verpflegungsgeld von 7,30€/d, das nicht in die 500€ Grundgehalt reinfließt und komplett individuell für Frühstück, Mittagessen und/oder Kaffee/Süßes/Getränke usw genutzt werden kann.
- Wenn man mag, kann man bei den meisten OPs mit am Tisch stehen. Die Oberärzte und vorallem die Chefärzte sind sehr daran interessiert dem Studenten viel zu zeigen und auch mal praktisch machen zu lassen, so dass man auch mal einzelne Schritte der OP wie Bohren oder Reponieren, neben Nähen oder Tackern natürlich, selber machen darf.
Für die „Standardhakenhalter-OPs“ wie Hüft- und Knie-TEP gibt es vielfach studentische Aushilfen, so dass man nicht dauernd bei eben diesen gleichen Operationen ist.
- Es bleibt eigentlich immer Zeit für ein Frühstück oder Mittagessen. Man wird zwar gut eingebunden, aber sich zur Pause zu begeben ist kein Problem.
- Die Einbindung in den klinischen Alltag ist wirklich super gewesen.
So ist z.B. jeden Mittwoch Chefarztvisite und beide Chefs finden es gut, wenn man als PJler z.B. ein Patientenzimmer dabei vorstellt, mit dem man sich vorher beschäftigt oder es sogar betreut hat.
Wenn man in der ZNA ist, was nur zu empfehlen ist, kann man bei Patienten die Anamnese machen, selber untersuchen und sich das weitere Vorgehen überlegen. Danach berichtet man den Assistenz- bzw. Oberärzten, die nochmal kontrollieren, verbessern, nachfragen, so dass man einen schönen Lerneffekt und Lernerfolg hat, wenn die Verdachtsdiagnose und das angedachte weitere Vorgehen stimmen.
In der Ambulanz darf man zudem unter Anleitung Lokalanästhesien setzen, schallen, nähen, Wunden versorgen, Abszesse spalten oder Verbände anlegen.
- Zudem ist für Interessierte die Teilnahme am „Notarztfahren“ sowie Spätdiensten möglich.

Zum Negativen:
- Für das einmal wöchentliche PJ-Seminar muss man in das Marienhospital fahren. Dort angekommen, stand man dann aber leider bei der Hälfte der Terminen vor verschlossenen Türen, da wiedermal unangekündigt kein Dozent kam.
- Das Krankenhaus behandelt ein recht breites Spektrum an orthopädischen/unfallchirurgischen Fällen und hat auch einen Schockraum, bedingt aber auch dadurch, dass es Stand Anfang 2019 „nur“ eben Ortho/UC, Radio, Innere und Anästhesie im Haus gibt, sind richtige Polytrauma-Fälle kaum vorhanden bzw. gehen auch kompliziertere Fälle an die Uni- bzw. BG-Klinik.


Fazit:

Wer ein interessantes und lehrreiches Orthopädie-/ Unfallchirurgietertial in einem supernetten Team haben will, ist am St. Vincenz sehr gut aufgehoben.
Bewerbung
Die Bewerbung lief direkt über das PJ-Sekretariat der Uni Essen von Fr. Bischoff einige Monate vorher.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
Repetitorien
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Punktionen
Blut abnehmen
Braunülen legen
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Gipsanlage
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13