PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Galilee Medical Center (11/2018 bis 3/2019)

Station(en)
Chirurgie A
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Das Galilee Medical Center Nahariya liegt weit im Norden Israels, deshalb jammern viele einheimische Ärzte über die teilweise altmodische Ausstattung verglichen mit Krankenhäusern in Haifa, Tel Aviv oder Jerusalem. Meiner Meinung nach haben die Ärzte dort ein fundiertes Wissen und sind auch daran interessiert auf dem neusten Stand zu sein. Im Krankenhausalltag ist man umgeben von einem bunten Mix aus hebräisch, arabisch und russisch. Dieser Mix ist interessant, erschwert aber natürlich auch oft die Kommunikation mit den Patienten. Für mich war die Zeit im Krankenhaus Nahariya sehr gut, da ich einen guten Einblick in die israelische Kultur und das israelische Gesundheitssystem bekommen konnte. Obwohl ich in Deutschland bereits Hebräischkurse besucht habe, war es ziemlich schwierig den Unterhaltungen im Krankenhaus zu folgen. Die Ärzte haben mir oft angeboten, mir auf Englisch zu übersetzen, was ich nicht verstehe, aber das ist dann im Laufe der Visite doch nicht so gut möglich. Israelische PJ-ler haben auf Station viele Aufgaben: Blutentnahmen, Entlassbriefe schreiben und elektive Aufnahmen. Da man in Israel erst PJ macht, nachdem man komplett das Studium abgeschlossen hat (nach dem 6. Jahr), galt ich dort offiziell nicht als PJ-ler. Dadurch hatte ich eigentlich die Freiheit eigentlich alles zu machen, was ich wollte. Ich habe versucht, den einheimischen PJ-lern Aufgaben abzunehmen, die ich trotz der Sprachprobleme erledigen konnte (z.B. Blutentnahmen, Nadeln legen). Zu Beginn war ich ca. 1 Monat in der plastischen Chirurgie eingeteilt. Das war eine super Zeit, da ich dort sehr offen aufgenommen wurde und mir sehr viel im OP gezeigt wurde. Ich durfte auch assistieren und zunähen. Danach war ich 2 Monate in der Allgemeinchirurgie A. Dort habe ich ein großes Spektrum an Operationen gesehen, viel Blutabgenommen und ab und zu im OP assistiert, aber da es eine recht große Abteilung ist, war die Betreuung nicht so persönlich. Am Schluss war ich noch kurz in der Neurochirurgie.
Insgesamt haben Studenten aus Deutschland hier ein sehr hohes Ansehen und wenn man viel Eigeninitiative mitbringt, kann man auch viel sehen und machen. Je besser die Hebräischkenntnisse, desto mehr wird man profitieren, da nicht immer jemand da ist, der bereitwillig übersetzt. Es gibt 1x/Woche Fortbildung für die israelischen PJ-ler, in der Chirurgie A gab es 1x/Woche Röntgenbesprechung und 1x/Woche Journal Club, für alle Ärzte gab es 2x/Monat einen Vortrag über alle möglichen Themen. Die Vorlesungsfolien waren manchmal auf Englisch.
Bewerbung
Das Krankenhaus in Nahariya stand an meiner Heimatuni Erlangen nicht auf der Liste der zugelassenen PJ-Lehrkrankenhäuser, deshalb war die Vorbereitung auf dieses Tertial recht umfangreich und mit viel Papierkram verbunden.
Auch im Krankenhaus Nahariya kannte man sich noch nicht gut mit PJ-lern aus Deutschland aus, die zuständige Betreuerin war aber sehr bemüht, dass es mir gut geht und ich zufrieden bin und ich konnte mich bei Problemen jederzeit an sie wenden. Ich habe mich ca. 1 Jahr vor meinem PJ in Nahariya beworben.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Blut abnehmen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gebühren in EUR
70 Dollar/Wo.

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.73