PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Krankenhaus Agatharied (12/2017 bis 4/2018)

Station(en)
Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Als Studentin, die bisher mit Chirurgie noch nie wirklich was am Hut gehabt hat, bin ich relativ nervös in dieses Tertial gegangen. War zuvor kaum je im OP gewesen und wenn dann waren alle sau unfreundlich, deswegen habe ich mich nicht unbedingt darauf gefreut - diese Sorgen waren allerdings total unbegründet. Das erste, was mir in Agatharied aufgefallen ist, ist, dass hier wirklich jeder total freundlich ist, von den Ärzten über die Pflege sogar bis hin zur OP-Pflege. Man bekommt alles genau gezeigt und wird die ersten Tage richtig an die Hand genommen, bis man sich zurecht findet. Es gibt einen PJ-Betreuer, der sich hervorragend um die Studenten kümmert und an den man sich immer mit Problemen oder Anliegen wenden kann. Dieser verteilt die PJler auf die Stationen und sorgt dafür, dass jeder von allen Bereichen (Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Notaufnahme) etwas zu sehen bekommt. Man darf in den OP so oft man möchte, man muss aber nicht (lediglich in der Unfallchirurgie ist gelegentlich ein PJler zum Assistieren eingeteilt). Wenn man interessiert ist und Fragen stellt, bekommt man dort auch viel erklärt und darf mitoperieren. Je nach Arzt darf man kleinere OPs (z.B. Abszessspaltungen) auch alleine machen (unter Anleitung bzw. Aufsicht natürlich).
Der Tag beginnt in der Regel mit Visite, Morgenbesprechung und Blutabnahmen (können auch mal etwas mehr sein... Aber wenn man es sich untereinander aufteilt, ist es meistens wirklich gut machbar). Dann kann man mit in den OP oder bei Verbandswechseln, dem Ziehen von Fäden/Klammern/Drainagen usw. helfen bzw. diese selbst machen, wenn man es sich zutraut. Weitere Aufgaben sind das Schreiben von Briefen (in Maßen! In der Regel max. 1 Brief pro Tag), das Erheben von distalen Verschlussdrücken, Schreiben von Reha-Anträgen und natürlich Viggos legen. Eine Mittagspause ist eigentlich immer möglich. Das Essen in Agatharied ist komplett kostenlos (inklusive Nachtisch, Getränke und allem, was man möchte), sehr abwechslungsreich und ausgesprochen gut! Wenn gegen Ende der Schicht nicht mehr viel los ist, darf man oft früher nach Hause gehen :)
Was mir besonders gut gefallen hat war die Möglichkeit, bis zu vier mal im Monat einen Dienst mitzumachen (keinen kompletten; man muss lediglich bis 23 Uhr bleiben und wenn man noch mit dem Zug heimfahren muss, kann man auch ein wenig früher gehen). Dafür bekommt man den Folgetag frei und 50€. Hier ist man dann ab 17 Uhr meist in der Notaufnahme und kann dort relativ selbstständig Patienten versorgen, Wunden versorgen usw. Alleine ist man allerdings nie: Es ist immer ein Arzt da, der hilft, wenn es nötig ist. Die Ärzte freuen sich außerdem, wenn man sich die Samstage untereinander aufteilt und sie auch dort im Dienst unterstützt (dafür gibts dann den Montag frei und 50€). Auch das kann ich sehr empfehlen, weil man dann nahezu eine 1:1-Betreuung hat, viel erklärt bekommt und sehr viel selbst machen darf.
Fortbildungen gibt es theoretisch zweimal pro Woche. Leider fallen diese oft aus, doch wenn man sich als Student rechtzeitig darum kümmert und die Dozenten am Tag vorher anspricht und erinnert, kann oft noch ein Ersatzdozent oder -termin gefunden werden. Die Vorträge an sich fand ich alle sehr interessant. Es gab auch ein Rea-Training. Auch an den klinikinternen Fortbildungen für Ärzte kann man als Student in der Regel teilnehmen.
Wenn man sich rechtzeitig bewirbt, besteht außerdem die Möglichkeit, kostenlos in einer der PJ-Wohnungen zu wohnen (1-Zimmer-Wohnung für 2 Studenten). Dort gibt es auch eine Küche.
Das einzige, was die anderen PJler und mich wirklich gestört hat, war die Krankenschwester A. auf Station 6, die leider sehr unverschämt, anmaßend und unfreundlich war, und zwar pauschal zu jedem. Ich habe den Kontakt zur Pflege dennoch mit einer 1 bewertet, weil alle anderen wirklich sehr sehr nett waren und das Krankenhaus es nicht verdient hat, wegen einer einzigen Schwester schlechter bewertet zu werden.
Insgesamt kann ich Agatharied für das Chirurgie-Tertial nur empfehlen. Besorgt euch am besten ein Empfehlungsschreiben (kann nicht schaden) und schreibt sofort an die Liegenschaften-Verwaltung wenn ihr eine Zusage habt und während des Tertials dort wohnen wollt - es gibt nur 8 Plätze in den Wohnungen, also muss man schnell sein ;)
Bewerbung
Habe mich mit Empfehlungsschreiben beworben. Schadet sicher nicht, eins zu haben, sollte aber auch ohne möglich sein.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Mitoperieren
Rehas anmelden
Patienten untersuchen
Gipsanlage
Notaufnahme
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
50€ pro Dienst (max. 4/Monat)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1