PJ-Tertial Innere in Kantonsspital St. Gallen (9/2017 bis 12/2017)

Station(en)
Onkologie, Allgemeine Innere, Notaufnahme, Pulmologie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Ein PJ-Tertial in der Inneren Medizin im KSSG (Kantonspital St. Gallen) kann ich wärmstens empfehlen.

Plus-Punkte:
- Zum Einstieg am ersten Arbeitstag gibt es eine ausführliche Einführung in das Computersystem, was ich als sehr sinnvoll erachte. Hier wird die Funktionsweise von medfolio sehr praxisnah erklärt. Jede/r Unterassisten/in erhält einen eigenen (funktionierenden!) Zugang und man kann direkt loslegen mit Anmeldungen, Ausarbeitungen an den Diagnoselisten, Arztbriefschreiben, Diktieren, usw... Sehr gute und sinnvolle Schulung!
- Eigentlich hat jede/r Unterassistent/in einen eigenen Arbeitsplatz mit eigenem Computer. Allein dadurch fühlt man sich wertgeschätzt als vollwertiges ärztliches Mitglied und kann von Anfang an am Stationsalltag teilnehmen.
- Durch den PJ-Beauftragten wird zu Beginn und kurz vor Ende ein Ein- und Austrittsgespräch mit jedem/r Unterassistent/in geführt, wo Rotationswünsche geäußert und Verbesserungsvorschläge eingebracht werden können. Davon ist in den allermeisten deutschen Kliniken nur zu träumen...
- Die Betreuung durch die Assistenzärzte/innen sowie auch die Oberärzte/-innen auf den jeweiligen Stationen habe ich als sehr gut empfunden. Durch den guten Personalschlüssel bleibt oft etwas Zeit für Erklärungen, man geht als Unterassistent/in nicht unter und kann sich je nach Motivation und Engagement super einbringen und extrem viel lernen: Von Betreuung eigener Patienten/-innen bis Vorstellungen bei Oberarzt oder Chefarztvisite und Präsentation von spannenden Fällen bei diversen klinikinternen Fortbildungen ist wirklich alles drin.
- Die Fortbildungen: Fast täglich gibt es Weiterbildungsangebote, die man als Unterassistent/-in fast immer wahrnehmen kann und soll. "Kleine Fälle" von und für Assistenten/-innen, ein großer Fall der Woche für die gesamte Innere Medizin, das Infekt-Forum (auf keinen Fall verpassen, dort gibt es neben inhaltlich spannenden Vorträgen auch ein Gratis-Mittagessen :)), Kardiologie-Lunch, Tumor-Boards, Vorträge externer Referenten zu bestimmten Themen, EKG-Kurs, usw..
- Wer möchte, kann sich für einen Monat auf der ZNA (zentralen Notaufnahme) "bewerben" (man sollte Oberärzte darauf ansprechen, dass man gerne dorthin rotieren möchte und sich etwas engagiert zeigen). Dort werden immer zwei Unterassistenten/-innen eingesetzt (je 15 Tage) und arbeiten von 10-22h. Ich fand die Zeit super gut, da man dort sehr viele verschiedene Krankheitsbilder sieht, am laufenden Band die körperliche Untersuchung übt und einiges über das Symptom-orientierte diagnostische und therapeutische Vorgehen lernen kann.
- Das Wohnheim: Es ist (natürlich) nicht ganz günstig dort zu wohnen, allerdings funktioniert einfach alles, es ist sehr sauber und man hat die Möglichkeit, viel Zeit mit anderen PJlern oder Praktikanten/-innen im Wohnheim beim Kochen, Trinken, für Spiele-Abende, Aktivitäten, etc.. zu verbringen.
- Für Sportliche: Der Unisport St.Gallen bietet eine Menge Sportkurse an (an verschiedenen Lokalitäten, u.a. im Sportforum, welches direkt neben dem Spital liegt) und ist sehr lax mit Ausweiskontrollen..

Minus-Punkte:
- Im Wohnheim gibt es teilweise wenig Küchenausstattung und Dinge, die man zum Abtropfen stehen lässt, werden gnadenlos weggeräumt oder entsorgt. Man sollte Geschirr/Töpfe/.. aus Dtl. selbst mitbringen. In einem geheimen Raum werden (zurückgelassene) Dinge gelagert und wenn man sich mit den Reinigungskräften gut stellt, kann man Allerlei ergattern ;)
- Das Essen in der Mensa ist qualitativ hochwertig und seehehr lecker, aber auch extrem teuer (für dt. Verhältnisse). Ein Sonderrabatt für Unterassistent/-innen wäre wünschenswert, existiert aber leider nicht am KSSG.
- Ferienplanung: In den letzten beiden PJ-Wochen dürfen normalerweise keine Urlaubstage genommen werden, was den Transfer zum nächsten Tertial, bzw. Urlaub daheim organisatorisch aufwändig werden lässt.

Insgesamt:
Ich habe in dem Tertial in der Inneren am KSSG fachlich so viel gelernt wie bisher noch bei keinem Praktikum. Darüber hinaus war der kollegiale Umgang äußerst positiv (trotz der Größe des Spitals!) und ich habe einige der Mitarbeiter dort richtig ins Herz geschlossen.
Bewerbung
Circa ein-zwei Jahre im Voraus beworben (per e-mail). Achtung: Beginn des Tertials ist meist nur zum 1. des Monats möglich..
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
EKG
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Notaufnahme
EKGs
Briefe schreiben
Punktionen
Patienten aufnehmen
Rehas anmelden
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
700

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27