PJ-Tertial Pädiatrie in Klinik am Buergerpark (9/2017 bis 12/2017)

Station(en)
2A und 2D
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
In meinem PJ-Tertial in Bremerhaven wurde ich ab dem ersten Tag von einem rundum sehr netten Team integriert und in den Alltag aufgenommen. Die Kommunikation unter den Assistenzärzten aber auch mit den Oberärzten und dem Chefarzt war stets unkompliziert, freundlich und respektvoll. Ebenso mit dem übrigen medizinischen Personal.
Aktuell gibt es nur eine Station im Haupthaus für alle Altersklassen, die im Sommer renoviert wurde.
Einsatzmöglichkeiten gibt es auf der Station, in der Ambulanz oder in der Diagnostik. Diese sind frei wählbar. Allerdings läuft man ohnehin größtenteils alle Bereiche unter der Woche ab, da man meist einem der diensthabenen Assistenzärzte folgt und diese überall eingesetzt werden. Eine Chefarztvisite findet einmal die Woche statt.
Hierbei bekommt man die Möglichkeit, Anamnese, körperliche Untersuchungen sowie Blutabnahmen und Anlage von PVKs an allen Altersklassen zu üben, diverse Arztbriefe zu schreiben, an Elterngesprächen teilzunehmen und teilweise selbst zu führen, Visiten auszuarbeiten, Labore anzumelden, etc. Mit fortgeschrittener Zeit war es dann auch möglich, ein eigenes Patientienzimmer zu übernehmen, was je nach diensthabenem Arzt mehr oder weniger gut machbar war. In jedem Fall bestand stets die Rückmeldung, dass die Arbeit von mir als PJler geschätzt wurde.

In Bremerhaven liegt ein großer Schwerpunkt auf der Neuropädiatrie, weshalb viele Patienten mit dementsprechenden Krankheitsbildern einbestellt werden (Epilepsien, Entwicklungsverzögerungen, neurometabolische Störungen, etc.). Das behandelte Krankheitsspektrum umfasst allerdings noch viel mehr als diese, so dass einem eine breite Übersicht der Pädiatrie geboten wird. Gerade die Winterzeit ist für das Tertial und typische pädiatrische Erkrankungen sicherlich sinnvoll (die RSV-Saison ist allerdings auch an mir vorbeigegangen). Lediglich onkologische Patienten bekommt man seltenst zu sehen, da diese schwerpunktmäßig in Bremen behandelt werden (während meiner Zeit: Ein neu diagnostiziertes Phäochromozytom).
Außer der Notfall- und neuropädiatrischen Ambulanz gibt es außerdem eine diabetologische, pneumologische sowie gastroenterologische Ambulanz an einigen Wochentagen. Möglichkeiten, einen Einblick in die Früherkennungsstelle zu erhalten, gibt es an ausgewählten Tagen der Woche.
In der Diagnostik gibt es vielfältige Möglichkeiten an "konventionellen" aber auch Spezialuntersuchungen bei entsprechendem Patientenaufkommen teilzunehmen. Von EKGs, Sonos (u.a. Abdomen, Echokardiographie, Schädel und Muskel), Lufus, Atemtests, Blasenpunktionen und Uroflowmetrien über EEGs, diverse evoziierte Potentiale, NLGs, EMGs, MRTs (teilweise in Sedierung), Wood-Licht und Lumbalpunktionen wird eine Fülle an Untersuchungen geboten.

Man konnte immer pünktlich (gegen 16.30 Uhr) das Haus verlassen. Ebenso gab es die Gelegenheit, an Diensten teilzunehmen (Spät und Nacht),

Eher gegen Ende des Tertials konnte man außerdem in die Neonatologie (Level 2) im Klinikum Reinkenheide rotieren, wo die Versorgung Neu- und Frühgeborener ab der 29. SSW erfolgt. Das Tätigkeitenfeld ist aufgrund des eher kurzen Aufenthaltes etwas begrenzter, man hat jedoch u.a. die Möglichkeit, aktiv an der Erstversorgung im Kreißsaal teilzunehmen, sich an Sonographien auszuprobieren und selbstständig (unter Anleitung) U2s auch auf den Wöchnerinnenstationen durchzuführen.

Es gibt keine PJ-spezifischen Fortbildungen, allerdings wöchentliche Fortbildungen zu verschiedenen, pädiatrischen Themen. Darüber hinaus gelegentliche andere Pädiatriefortbildungen (auch für das Personal) wie etwa Reanimationskurse. In ungefähr Dreimonatsabständen finden außerdem Qualitätszirkel statt, bei denen v.a. niedergelassene Kinderärzte aus der Region und Klinikärzte zusammenkommen und verschiedene Themen vorstellen und diskutieren. Ansonsten wurde selbstverständlich immer ein wenig nebenher doziert und erklärt.

Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen!

Essen gab es kostenfrei unter der Woche.
Zur Personalwohnung: Dafür, dass sie kostenfrei ist, ist sie vollkommen in Ordnung. Wohnbereich, inkl. Fernseher, eigenes Bad und Gemeinschaftsküche mit Herd. Allerdings wurde auch auf mehrfaches Nachfragen kein Licht im Badezimmer ausgetauscht. Die Heizung im Bad funktionierte nicht und die im Wohnbereich zeitweise nicht. Außerdem gab es kein Internet. Darüber hinaus befindet sich die Wohnung in Bremerhaven Mitte (am Klinikum Mitte) und ist damit etwa 20 Minuten Fahrradweg vom Bürgerpark entfernt. Die Busanbindung ist aber gut.
Bewerbung
Völlig unkompliziert über das PJ-Portal der Uni Göttingen. Allerdings mehrfache Nachfrage nach der Personalwohnung.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
EKGs
Patienten untersuchen
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
Beim Wohnen in einer Personalwohnung ca. 390 €

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13