PJ-Tertial Notfallmedizin in Klinik Sonnenhof (11/2016 bis 1/2017)

Station(en)
Notaufnahme
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Ich habe im Winter 2016/17 zwei Monate lang als Unterassistent (PJ-Student) in der Notaufnahme des Sonnenhofspitals in Bern gearbeitet, und mir diese Tätigkeit als erste Hälfte meines Chirurgie-Tertials anerkennen lassen. Ich hatte mich direkt bei der Notaufnahme beworben, ca. ein Jahr im Vorraus.

Insgesamt war die Arbeit dort eine sehr positive Erfahrung – man kann sehr selbstständig arbeiten, und im Prinzip alles so weit machen, wie man es sich zutraut, und bei Fragen immer den oder die zuständige OberärztIn fragen. Mit den AssistenzärztInnen hat man gar nicht so viel zu tun (sitzt aber im selben Raum mit ihnen), wobei man einfachere Dinge auch mit ihnen besprechen kann. Das Team der AssistenzärtzInnen wechselt ziemlich schnell, da viele nur für ein paar Monate in der Notaufnahme sind, bei den OberärztInnen scheint es mehr Kontinuität zu geben, und diese sind größtenteils sehr nett. Der Chef ist nicht der allernetteste, aber meistens kann man ihm ganz gut aus dem Weg gehen.

Neben der Tätigkeit in der Notaufnahme hat man gelegentlich Rufbereitschaft für Notfall-OPs in der Nacht. Dann muss man telefonisch erreichbar und bei Bedarf innerhalb von einer Stunde im OP sein. Das war bei mir während der zwei Monate 6 oder 7 mal der Fall, es waren hauptsächlich Standard-Eingriffe (Appendektomie, Cholecystektomie), ein mal wurde ich auch während des Tages als zweiter Assistent zu einem Hüft-TEP-Wechsel dazu gehohlt, da es auf der Orthopädie einen Unterassistenten-Mangel gab. Das war alles ganz interessant, ich will nicht Chirurg werden deshalb hatte ich mich bewusst für die Notaufnahme entschieden, aber so ein paar klassische OPs ein paar mal gesehen zu haben, das war ganz gut. Ich stand meistens als erster Assistent am Tisch bzw. musste bei den laparoskopischen OPs die Kamera und die Trokare führen, das lernt man schnell und so ist man direkt mit drin und sieht wirklich viel. Das OP-Team ist unglaublich nett und erleichtert einen den Einstieg.

In der Notaufnahme selbst waren die meisten PatientInnen chirurgisch-orthopädisch, wobei es auch immer wieder internistische und unklare Sachen gab. Offiziell ist die Notaufnahme interdisziplinär, aber wegen der Schwerpunkte des Sonnenhofspitals kommen eben doch eher chirurgisch-orthopädische PatientInnen und auch allgemein nicht so die super speziellen Fälle, die gehen meistens gleich ins Inselspital, der Uniklinik in Bern.

Etwas, was ich allgemein sehr empfehlen kann, aber leider erst im Verlauf angefangen habe, ist mir zu allen PatientInnen, die ich (mit-)betreut habe, Notizen zu machen und nach Abschluss des Falles noch mal die ganze Diagnostik und den Behandlungsverlauf zu rekapitulieren. So lernt man viel mehr, und bekommt sehr schnell Struktur ins eigene Denken und Arbeiten. Es ist eigentlich auch immer Zeit dafür, das zwischendrin zu machen.

Nach meiner Zeit im Sonnenhofspital war ich noch zwei Monate im Universitären Notfallzentrum (UNZ), der Notaufnahme des Inselspitals in Bern. Ich kann nicht ganz eindeutig sagen, was mir besser gefallen hat, aber wahrscheinlich schon der Sonnenhof. Das UNZ ist riesig und daher ziemlich anonym, außerdem hatte ich gerade am Anfang das Gefühl, dass dort die Abläufe nicht so gut und effizient organisiert waren wie am Sonnenhof. Dafür sieht man am UNZ natürlich viel mehr verschiedene und auch schwerer Fälle als am Sonnenhof. Ist also Geschmacksache.

Gewohnt habe ich im Personalhaus des Spitals, das ist ist super praktisch, nur 50 Meter vom Spital und schön ruhig gelegen. Das Internet hat problemlos funktioniert, und die Küche war so mittelmässig gut ausgestattet, es lohnt sich also ggf. ein bisschen Koch- und Essgeschirr mitzunehmen. Bern ist eine schöne Stadt in einer sehr schönen Umgebung, ich würde empfehlen, unbedingt ein Fahrrad mitzunehmen, da hat man viel mehr von allem. Wenn man sparsam lebt und selber kocht kann man auch in der Schweiz günstig leben, bei den billigeren Supermärkten (Denner, Aldi) sind die Grundnahrungsmittel sowie Obst und Gemüse nicht wesentlich teurer als in Deutschland.
Bewerbung
1 Jahr
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
EKG
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Mitoperieren
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
EKGs
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Schichtdienst
Dienstende
Schichtdienst
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1000

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13