PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kantonsspital Schaffhausen (11/2015 bis 3/2016)

Station(en)
"Ambi" =geplante Aufnahmen, Station, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich glaube mein Chirurgie-Tertial war eins meiner besten Praktika im Studium.

Zimmer und Bewerbung: Ich fange mal am Anfang an. Beworben habe ich mich bei Judith Schöttli, Chefarztsekritärin. Das ist alles relativ problemlos. Leider gab es Probleme mit der Reservierung von meinem Zimmer. Direkt neben dem Spital ist ein Hochhaus mit günstigen Zimmern. Mein Tipp: Direkt mit der Zimmerverwaltung vom Spital Kontakt aufnehmen und wenn die keine Zimmer mehr frei haben, dann bei der Firma Reasco nachfragen. Die vermieten die oberen Zimmer im Hochhaus, es kostet etwas mehr, aber es ist immernoch günstiger als in der Stadt. Die Zimmer vom Spital kosten aktuell etwa 380 Franken, man hat viel Stauraum, Tisch, Regale, Bett und eigenes Badezimmer. Die Küche teilt man sich mit 7 anderen und ist immer sauber. Unbedingt eigenes Geschirr und Töpfe mitbringen!! Es gibt auch Zimmer mit Küche, aber die sind natürlich bei den Assistenten sehr beliebt. Es wohnen ziemlich viele Assistenzärzte im Wohnheim, was spontane Koch- oder DVD-Abende möglich macht.

Allgemein: Im Spital ist man als Unterassistent (UHU) angestellt. Traumatologie und Viszeral werden nicht groß getrennt und auch orthopädische und urologische Patienten werden mitbetreut. Man kann auf Station, auf dem Notfall und im prästationären Ambulatorium eingeteilt werden. Bei letzterem nimmt man Patienten auf, legt die elektronische Akte an und verordnet alles, was absehbar während des Spitalaufenthalts nötig ist wie Physio oder Reha. Mir persönlich hat das „Ambi“ nicht so viel Spaß gemacht, die Vorteile sind aber, dass es meistens entspannt ist und man kurze Arbeitstage hat.

Station: Auf Station ist es wie überall sehr davon abhängig, mit welchem Assistenzarzt man unterwegs ist. Bei einem lernt man mehr als beim anderen, bei einem ist man Schreiberling, der andere hat richtig Lust, einem etwas beizubringen und lässt einen viel machen. Ich war insgesamt sehr wenig auf Station, weswegen ich gar nicht so viel dazu sagen kann.

Notfall: Ich fand es auf dem „Notfall“ unglaublich spannend und toll. Von unspezifischen Bauchschmerzen seit 3 Wochen und dem eingewachsenen Zehennagel bis zur nekrotisierenden Pankreatitis und Schockraum- Patienten ist alles dabei. Natürlich ist es nur ein kleineres Haus und die wirklich schweren Fälle kommen direkt in ein größeres Spital. Auf dem Notfall darf man viel selber machen, teilweise macht man genau wie der Assistenzarzt Patienten alleine in Rücksprache mit dem Oberarzt. Man lernt die Wundversorgung und -naht, das Untersuchen Knochen und Gelenken, Bäuchen und urologischen Patienten, nimmt Patienten auf, meldet Untersuchungen wie Röntgen, Sono oder CT an, lernt die Dringlichkeit der Behandlung einzuschätzen,... Insgesamt kann man das Erlernte vom Notfall sicher in jeglichen Disziplinen auf dem weiteren Berufsweg gebrauchen!
Blutabnehmen, Braunülen legen, Katheter schieben und Ekg schreiben sind übrigens Aufgaben der Pflege. Man darf alles machen, wenn man gerne möchte, muss aber nicht.

Wochenend- und Pikett-Dienste: Pikett-Dienst bedeutet, dass man Rufbereitschaft hat. Man muss innerhalb von einer halben Stunde im Spital sein können. Da Uhus aber erst zweite Rufbereitschaft sind, wird man wirklich selten gerufen. Ich war in den 4 Montaten 3x dort...
Es muss eigentlich immer ein Uhu auf dem Notfall sein und einer Pikett haben. Das bedeutet je mehr Uhus da sind, desto weniger muss man am Wochenende arbeiten und desto seltener hat man Pikett.

Dienstplan: Den Dienstplan haben wir Uhus immer geschrieben. Ein paar Vorgaben hatten wir, zum Beispiel, ob einer im Ambi sein muss oder nicht. Aber im Grunde kann man sehr gut beeinflussen, wo man hinkommt. Es gibt deswegen auch keine festen Rotationen wie „einen Monat Station, einen Monat Notfall,...“

OP: Einziges Manko ist, dass man als Uhu nicht besonders viel in den „Ops“ (OP) kommt. Es gibt jetzt aber eine neue Chefin, die vermutlich noch viele (ich glaube sehr positive) Veränderungen mit sich bringen wird. Wahrscheinlich gibt es bald wieder mehr OPs und man kann auch mehr assistieren. Wenn man Zeit hat, kann man aber jederzeit zum Zuschauen dazu kommen und teilweise auch einfach steril mit an den Tisch kommen, um besser sehen zu können.

Unterricht: Fortbildungen für die Uhus gab es während meines Praktikums nicht, aber es gab sie mal und ich kann mir vorstellen, dass auch diese unter der neuen Chefin wieder eingeführt werden. Es gibt aber regelmässige Fortbildungen, die vor allem für die Assistenten ausgelegt sind und meistens echt gut sind! Bei den täglichen Röntgenbesprechungen kriegt man auch ziemlich viel. Das eigentliche Teaching übernehmen eigentlich vor allem die Assistenten. Wie oben gesagt ist es dementsprechend sehr personen-abhängig, aber das ist immer so. Ich hatte das große Glück, dass die Assistenten bei mir (zum allergrößten Teil) richtig viel Spaß daran hatten, einem was beizubringen und die auch selber viel konnten und wussten.

Die Arbeitszeiten: Man hat einen Arbeitsvertrag über 50 Stunden pro Woche. Je nach dem, wo man eingeteilt ist und wieviel Lust man hat, arbeitet man mal mehr und mal weniger. Das kommt auch sehr auf die eigene Motivation drauf an.
Auf Station hat man „normale Arbeitszeiten“, fängt also mit den Assistenten morgens an. Auf dem Notfall hatten wir meistens eine Zwischenschicht von 10 bis 20 Uhr, weil da am meisten los ist. Dementsprechend ist es recht anstrengend. Wenn viel los war, bin ich oft länger geblieben, mir hat das aber auch einfach Spaß gemacht. Wir waren zwischenzeitlich 4 Uhus, da haben wir dann die normalen Schichten der Assistenten mitgemacht, also einer früh und der andere spät. Beim Frühdienst nimmt man alle Patienten, die bis 14 Uhr da waren, im Spätdienst dann bis 23 Uhr. Je nach dem, wieviel los war, braucht man noch ein paar Stunden, bis alles abgearbeitet ist.


Fazit:
Ich glaube in diesem Tertial wurde ich am besten auf das spätere Arzt-Dasein vorbereitet. Man darf total viel machen und Basic-Scills (Zeiteinteilung auf dem Notfall, schwere Fälle erkennen,…). Für OP-Begeisterte, die nur steril am Tisch stehen wollen, ist es (falls sich inzwischen nicht viel geändert hat) vielleicht nicht ideal. Für alle, die motiviert sind, gerne was selber machen wollen und keine Angst vor ner 50 Stunden-Woche haben, ist es absolut zu empfehlen!!
Bewerbung
s.o.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
EKG
Tätigkeiten
Rehas anmelden
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Nach Bedarf
Dienstende
Schichtdienst
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.53