PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Hospital Universitario del Caribe (3/2016 bis 7/2016)

Station(en)
Notaufnahme, Ambulanz, OP, Station
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Bochum
Kommentar
Pros:
- Kennenlernen eines anderen Gesundheitssystems
- angenehme Mentalität, gute Integration durch einheimische Studenten und Ärzte
- gutes Verhältnis der PJler untereinander
- äußerst nette Betreuung durch die für internationle Studenten zuständige Sekretärin
- spannende Krankheitsbilder (v.a. Schuss- und Stichwunden)
-regelmäßige Lehrvisiten (gutes Spanischniveau angeraten, wenn man profitieren möchte), regelmäßige Studentenunterrichte mit Antestaten, von denen man durchaus profitieren kann, wenn man teilnimmt (freiwillige Basis für ausländische Studenten)
- praktischere Ausbildung im PJ (kolumbianische Studenten arbeiten nach dem PJ eigenständig als Arzt, eine Facharztausbildung absolviert nur ein Bruchteil)
-> ggf. Möglichkeit zur Durchführung eigener OPs (Appendizitis etc.), je nach Eigenengagement (wie immer der Schlüssel zu allem)
-> Notaufnahme mit PJlern und nur einem Assistenzarzt besetzt
-> Wer nähen möchte, ist hier richtig.
- Möglichkeit zur Rotation auch in anderen Fachabteilungen (v.a. Kinderheilkunde, Frauenheilkunde)
- Möglichkeit von Kurzurläuben
- Verbesserung der Sprachkenntnisse (allerdings sollten zumindest grundlegende Kenntnisse im Spanischen vorhanden sein - mindestens B2)
- auch relativ kurzfristige Bewerbung möglich (mindestens jedoch 2 Monate vor geplantem Aufenthalt) [Die Mühlen in Kolumbien mahlen langsam, von daher ist es empfehlenswert öfter mal nachzuhaken oder ggf. für die eigene Befindlichkeit einen Zeitpuffer einzuplanen]
- einfache Visabeschaffung (bei Einreise PIP2 für 90 Tage durch Vorlage des Einladungsschreibens der Uni beantragen und dieses dann vor Ablauf der 90 Tage um weitere 3 Monate verlängern -> kostenlos)
- Cartagena hat viel zu bieten & Kolumbien noch mehr :)
- moderate Lebenshaltungskosten (ca. 200,- Euro im Monat für Vollpension und Zimmer mit Klimaanlage bei kolumbianischer Familie) + geringe Studiengebühren (ca. 700.000 COP)

Kontras:
- hohe Arbeitsbelastung (6:00 - 16.00 Uhr normale Arbeitszeit, jeden 5. Tag ein 36-Stunden-Dienst, freie Wochenenden sind Verhandlungssache, waren aber während meiner Anwesenheit üblich)
- gesprochener Dialekt (deutliche Verständnisprobleme zumindest zu Beginn des Aufenthalts v.a. bei anderen Kommilitonen, die keinen vorherigen Aufenthalt in einem spanischsprachigen Land absolviert hatten)
- komplizierte Organisation zu Beginn (es dauert mehrere Tage, bis man sich letztlich in der Fakultät gemeldet, die Studiengebühren eingezahlt hat, die Bank die Einzahlung bestätigt hat, das International Office einem den Studentenstatus erteilt, sodass man zu arbeiten beginnen kann)
- Arbeitskleidung wird nicht gestellt (das gesamte Krankenhauspersonal arbeitet in Kasacks & es ist sehr angenehm, wenn man einen für den 1. Tag im Krankenhaus dabei bzw. gleich anhat - der kolumbianische Kasack mit Hose kann in der Nähe des Krankenhauses für 70.000 COP erworben werden samt Logo der Universität und Maßanpassung)
- zum Zeitpunkt meines Aufenthalts war das Krankenhaus praktisch pleite, weshalb das Patientenaufkommen relativ eingeschränkt war

Fazit: Trotz der oben angeführten Nachteile war es eine wunderschöne Zeit, in der ich ein wundervolles Land mit seinen einzigartig freundlichen und offenen Menschen kennenlernen konnte. Auch wenn es vielleicht so klingen mag, als habe man sehr viel Zeit im Krankenhaus verbracht (stimmt auch), gab es doch dank der kolumbianischen Flexibilität so einige Ausflüge an traumhafte Karibikstrände, in die Metropolen Bogota oder Medellin sowie in die Sierra Nevada de Santa Marta. & wer ausgiebig feiern möchte, ist in Cartagena de Indias definitiv am richtigen Ort. Alles in allem absolute Empfehlung!
Bewerbung
siehe Pros (ich habe mich ca. 6 Monate vorher beworben und habe nach 3 Monaten die Zusage erhalten)

Unterlagen:
Diese gehen aus einem spanischsprachigen Dokument hervor, das ich momentan nicht vorliegend habe.
Auf jeden Fall dabei waren Empfehlungsschreiben der Fakultät sowie Sprachnachweis (mindestens B1).
Falls Interesse besteht, leite ich das Dokument gern per Mail weiter, ansonsten einfach Luzmila (lchamorror@unicartagena.edu.co) schreiben.
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Notaufnahme
Punktionen
Poliklinik
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Gebühren in EUR
700.000 COP = ca. 200,- Euro

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27