PJ-Tertial Anästhesiologie in Klinikum Oldenburg (2/2013 bis 6/2013)

Station(en)
OP
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Früher wars wohl mal gut dort, aber ich habe dort fast allmorgendlich auf Konferenz kleinkindische Streitereien und Diskussionen zwischen den Erfahrenen Ärzten erlebt (also die, die sprechen durften, die Hierarchie ist nämlich steil), Sprüche über Patienten und Chirurginnen, die eiskalt und daneben waren und leider gings auch schonmal in Richtung Mobbing gegenüber machem Arzt, auch schon in der Vergangenheit wie man hört. Der Frauenanteil in der Abteilung von etwa 60 Leuten ist wirklich gruselig, genau wie die Warnung einer Assistenzärtzin, man müsse hier als Frau doppelt so gut sein wie als Mann. Hatte zum ersten mal im Leben Diskriminierung als Frau wahrgenommen: anscheinend deutlich mehr Botengänge als männliche Kollegen, Besteck vorbereiten für den Arzt, der alles vergisst, Briefe machen geschickt werden während der Oberarzt einen männlichen Praktikanten im 2. Semester ausführlichst unterrichtet, als Schwester verwechselt werden und in dieser Funktion für Dinge angeraunzt werden, mit denen man nichts zu tun hat (mehrmals), tja und vielleicht auch keine ZVKs?? Und nein, ich hab mich gewiss nicht dumm angestellt...

Die Pflege empfand ich gemischt, entweder nett (v.a. auf Intensivstation), oder irre grob. Hierarchie und Eitelkeiten auch hier leider deutlich zu spüren, wer drunter leiden muss ist klar. Selbstverständlich weiß auch hier jeder dir was anderes zu erzählen, sodass du später drei Arten ein Pflaster aufzukleben kennst, und am besten schnell lernst welcher Pfleger es wie für richtig hält. Also der eine ruft hü, der andere hot,hot. Und natürlich jedem hinz und kunz vor die Nase springen und Händchen schütteln, manche brauchens auch zweimal.. wie das halt so ist.

Die Absprache über organisatorisches riss leider ein Oberarzt mit unvereinbaren Vorstellungen von Ausbildung an sich, der sich auch selbst nicht an Vereinbarungen hielt. Vier Monate keinen festen Mentor gehabt, trotz hohem Engagements und viel Bitten und Fragen meinerseits keinen ZVK und keine Arterie gelegt, nur eine einzige selbstständige Narkose gemacht. In den letzten beiden Wochen doch noch einen guten Mentor auf Intensiv gefunden.

Andere Assistenzärzte sagen, dass die Weiterbildung leider oft auf der Strecke bleibt..

Jetzt zum Guten: man kann auch mal sehr Glück haben und einen Arzt erwischen, der einem doch mal was zeigt. Highlight waren die Dienste aufm RTW und die Besuche auf der Feuerwache. Sanis und Feuerwehrmänner waren sehr nett und hilfsbereit, haben gerne erklärt und einen auch mal machen lassen. Sehr lehrreich.

Abseits von der Arbeit sehr hoher Wohlfühlfaktor, dank gutem Essen, guter Unterkunft, netten PJ-lern, attraktiver Stadt mit tollen Festen und guten und vielseitigen Fortbildungen. Da gibt sich das Klinikum viel Mühe.

Sollte mein bestes Tertial werden, wurde leider mein schlechtestes und hat meinen Berufswunsch nochmal geändert. Ich würde die Anästhesie in den anderen beiden Krankenhäuser, EV und Pius, das nächste Mal vorziehen.
Bewerbung
Übers PJ-Büro in Göttingen
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Blut abnehmen
Punktionen
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.33