PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kantonsspital Liestal (12/2013 bis 3/2014)

Station(en)
3.1 und 3.2, NFA
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Es war erst mein 2. Tertial, aber ich bin sicher, dass es das beste Tertial insgesamt bleiben wird - und das nicht nur, weil ich selbst in die Chirurgie möchte.
Man merkt, dass die Kliniken in der Schweiz ohne UHUs/PJler nicht funktionieren würden - und das wissen sowohl Ärzte als auch Pflege. Man ist bis hin zu den Oberärzten hin mit allen per Du und alle zeigen Interesse und sind bemüht, sich die Namen zu merken. Auch bei Events wie der abteilungsinternen Weihnachtsfeier und dem Skitag waren wir UHUs selbstverständlich eingeladen und willkommen.

Das Haupt-Aufgabengebiet umfasst das Assistieren im OPS (die Studenten dürfen unter sich ausmachen, wer wohin möchte) und die Aufnahmen auf Station, die eigenverantwortlich erfolgen. Die Ärzte müssen hier nicht alles nachkontrollieren, sodass man sehr gut lernt, Verantwortung zu übernehmen. Es wird erwartet, dass man sich die Laborwerte und Bildgebung angesehen hat, bevor man seinen Patienten übergibt. Abgesehen davon, gehört immer wieder auch das Anmelden von Untersuchungen oder das Anlegen von VAC-Verbänden, Ziehen von Drainagen, etc. unter Aufsicht zum Aufgabengebiet.

Der Tag beginnt gegen 6:45 mit dem PC-Dienst oder Visitendienst (dem Entfernen der Verbände vor der Visite). Danach folgt eine kurze Visite, der Morgenrapport, in dem regelhaft Operationsbefunde des Vortages besprochen werden und dann geht es ab in den OPS. Wenn man nicht gerade in einer 8h-OP steht, ist regelmäßiges Mittagessen mit den Assistenten, Pflege und Oberärzten zusammen möglich. Selbstverständlich kann man sich bei langen OPs auch durch andere UHUs auslösen lassen, um etwas zu essen oder mal aufs WC zu gehen. Jeder UHU hat seinen eigenen Piepser, unter dem er persönlich erreichbar ist und es gibt 2 ausgewiesene PCs, an denen vornehmlich wir UHUs arbeiten. Wenn mal weniger zu tun ist, dürfen selbst die UHUs am klinikeigenen Laparoskopie-Simulator üben oder Sprechstunden begleiten.

Man macht hier im Durchschnitt 1-2 Wochenenddienste, die jedoch voll kompensiert werden und etwa 1 Pikettdienst unter der Woche. Das bedeutet, dass man binnen 30 min im OP stehen muss, sofern man gerufen wird. Der Pikettdienst deckt jeweils die Not-OPs von Chirurgie, Orthopädie und Gynäkologie ab. Wird in der Nacht lange operiert, darf man am Folgetag ausschlafen oder ganz zuhause bleiben. Je nach Besetzung ist es außerdem möglich, auf die Notfallaufnahme zu rotieren, die seit Anfang diesen Jahres sogar interdisziplinär ist.

Alles in allem macht die Zusammenarbeit in der eigenen Abteilung, aber auch mit der Pflege und anderen Abteilungen großen Spaß! Es herrscht ein freundlicher Umgangston und Fragen sind jederzeit willkommen. Dafür, dass das Kantonsspital Liestal keine große Klinik ist, sieht man in der Allgemeinchirugie von der Leistenhernie bis zum Whipple alles, auch Thorax- und Gefäßchirurgie werden abgedeckt. Dass man auch ein Gehalt bezieht, ist in meinen Augen nur das Tüpfelchen auf dem i. Ich hatte mich ursprünglich nur für 2 Monate beworben, aber es hat mir so gut gefallen, dass ich auf 4 Monate aufgestockt habe und ich habe es keinen Tag bereut.

Für diejenigen, die auch was von der schönen Schweiz sehen wollen: In Liestal selbst, steppt zwar nicht gerade der Bär - aber man ist mit der Bahn in 15 min in Basel und in etwas mehr als 1 Stunde in Bern, Luzern oder Zürich.

Die Unterkunft ist der Klinik direkt angeschlossen und kostet zwischen 325 und 365 CHF, WLAN inklusive. Man kann direkt von einem Gebäude ins andere laufen und muss noch nicht mal an die frische Luft. Auch die Einkaufsmöglichkeiten (Manor, Coop, Migros) sind gut erreichbar und zu Fuß ist man in 10 min beim Bahnhof.

Bewerbung
Ca. 1,5 - 2 Jahre, zum Teil aber auch sehr kurzfristig möglich
Kontakt über die Klinikmanagerin Nadja Fleischli: Nadja.Fleischli@ksbl.ch
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
EKGs
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1.700 CHF
Gebühren in EUR
keine

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27