PJ-Tertial Urologie in Kantonsspital St. Gallen (6/2012 bis 10/2012)

Station(en)
0303
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Eine späte Bewertung- aber besser als nie:
Das Tertial in der Uro war mein zweites vom PJ und hat mir sehr gut gefallen, ich kann den letzten Bewertungen nur zustimmen! Wenn ihr Lust auf die Schweiz habt und eine klasse urologische Ausbildung im Rahmen des PJs genießen wollt, dann geht in die Urologie des Kantonspitals! Wenn ich ein solches Arbeitsklima und Operationsspektrum in Berlin finden könnte, würde ich dort auch erstmal umsonst arbeiten, um rein zu kommen!

Schon der Empfang ist sehr nett, man fühlt sich direkt willkommen. Ich und meine UA- Kollegin wurden von zwei verschiedenen Assistenzärzten eingearbeitet und rumgeführt. Das fand ich unheimlich lohnenswert, weil man so in kurzer Zeit produktiv in die Arbeit einsteigen kann, sodass alle froh sind, dass man ihnen ein wenig Arbeit abnimmt, aber trotzdem weiterhin viel erklären und zeigen. Aber das gesamte Team ist super nett, sodass ein wirklich gutes Arbeitsklima herrscht. Ein ganz großes Lob an die Pflege! Natürlich sind in der Schweiz im im Durchschnitt bedeutend mehr Pflegekräfte eingestellt als in Deutschland, aber neben einem tollen Arbeitsklima zwischen Ärzten und Pflege fallen die guten Umgangsformen, ein hohes Maß an Motivation und Professionalität auf.

Die Aufgaben der Unterassistenten sind:
- Aufnahmen = Eintritte machen: Anamnese, körperliche Untersuchung, sowie Ultraschall der Nieren, Harnblase und Prostata.
- Eintritte für den nächsten Tag vorbereiten, d. h. schon mal die Blutentnahme verordnen, evtl. Röntgenbilder anmelden, die relevante Krankengeschichte aufschreiben.
- In der ersten Zeit auf der Visite bei einem Assistenzarzt mitgehen: So bekommt man gut den Verlauf der Patienten mit. Sobald man sich sicherer fühlt oder der Arzt mal keine Zeit hat, kann man gern die Visite übernehmen (erst unter Aufsicht, dann alleine) und sie dann auch vor Ober- und oder Chefarzt führen. Es läuft IMMER die Pflege mit und ist sehr gewillt, dir zu helfen oder auch einfach mal Notizen zu machen.
- Im OP assistieren: bei allen großen Eingriffe von Nieren(-teil)resektionen, Zystektomien (Neoblasen), künstlichen Sphinkteren und Prostatektomien sehen. Meistens hat man trotz Haken halten einen ganz guten Blick. Auch kleinere OPs (Zirkumzisionen, Hydrozelen-OP) oder seltenere Eingriffe (Divertikelresektion, Lymphadenektomien, Ureterneuimplantation, Harnröhrenplastik) werden gemacht. Bei der roboterassistierten DaVinci Prostatektomie kann man auch mal zuschauen und bekommt alles erklärt. Beim Zumachen ist man fast immer aktiv Beteiligt und auch die Aufgabe, die Angehörigen zu informieren ist meist die vom UA.
In der letzten Woche kam ich in den Genuss meine erste eigene Op machen zu dürfen. Das heißt, ich habe versucht jeden Schrittt alleine zu planen und auszuführen und bei Fragen oder wenn ich was nicht richtig gemacht hätte, hätte mir der Oberarzt natürlich extrem zur Seite gestanden. Es war eine Hydrozelen- OP nach von Bergmann. Das machte einen natürlich etwas stolz. Vorher konnte man schon die meisten Schritte bei den Zirkumzisionen alleine durchführen.
- In der Zysto bei Eingriffen wie z. B. Doppel-J-Katheter-Einlagen/-Wechsel, Ureterenoskopien mit Steinentfernung usw. assistieren und später selbst versuchen.
- Briefe schreiben (man bekommt natürlich für alles seine eigenen Zugangsdaten, was auf dem PC ist. Dies wird im Voraus eingerichtet! Sehr nobel :)
- in der zweiten Hälfte meines PJ bekam ich eigene Patienten (2-4 Patienten), die ich natürlich unter Aufsicht) alleine betreute und visitierte. Das war anfangs sehr aufregend, aber kommt dem zukünftigem Beruf sehr nahe.

nochmal der Tagesablauf:
7:15 Uhr Visite mit dem zugeteilten Assistenzarzt
7:45 Uhr Morgenrapport (Besprechung der OP's und der Zugänge für diesen Tag)
8:00 Uhr OP-Beginn
10:00 Uhr Aufnahmen treffen ein
ca. 12:00 Uhr Mittag
15:00 Uhr Röntgenrapport
15:15 Uhr Nachmittagsrapport
15:30 Uhr Nachmittagsvisite
Mittwoch Chefvisite
Donnerstag ca. 16 Uhr Fortbildung und anschließend Tumorboard

Ein Vorteil auf der Uro ist, dass es keine Dienste für die UAs gibt, daher kann man an den Wochenenden immer was unternehmen! Zudem hat man ca 6 Tage Urlaub, die man nach Absprache fast jederzeit nehmen kann. Je nach Jahreszeit kann man super Schwimmen gehen, Wandern, Skifahren, nach Zürich, Italien und andere Städte fahren. Oft sind wir auch mit den Ärzten abends in die Stadt gegangen, was immer sehr nett war und im Wohnheim ist auch immer etwas los.

Im KSSG fühlt man sich endlich als PJler gewollt und gebraucht. So sollte es überall sein. Ich kann ein Tertial in der Uro am KSSG also nur empfehlen und denke immer noch mit einem lachenden Auge daran zurück.
Bewerbung
Ca. ein halbes Jahr bis Jahr eine E-Mail an die liebe Chefarztsekretärin Edith Hauser schreiben (edith.hauser@kssg.ch). Sie antwortet sehr schnell und nett. Außerdem richtet sie alles im Voraus ein, sodass man sich ziemlich direkt mit Pieper bewaffnet in die Arbeit stürzen kann.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1100
Gebühren in EUR
340

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1