Insgesamt bin ich von der Allegeminchirurgie des Juliusspitales extrem positiv überrascht gewesen. Nachdem ich wegen vorherigen Kommentaren auf dieser Seite eher negativ in das letzte Tertial gegangen bin, war die Überraschung umso größer, als nicht alles nur blöd war und man auch nicht wirklich ausgenutzt wurde.
Sowohl auf Station, als auch im OP wurde ich immer und von jedem freundlich behandelt, in die Abläufe integriert und mir auf Fragen auch gerne und ausführlich geantwortet.
Der Tag beginnt um 7h mit der Visite. Hier darf man Drainagen kürzen oder ziehen, Wundverbände wechseln usw.. Anschließend legt man noch schnell vor der Frühbesprechung (8h) ein paar wichtige Nadeln und macht die Blutabnahmen, die der Blutabnahmedienst nicht geschafft hat. Insgesamt sind es aber nur wenige Blutabnahmen über den Tag verteilt, da der Großteil eben von einem eigenen Blutabnahmedienst des Labors erledigt wird. In der Frühbesprechung werden Besonderheiten der Nacht besprochen, Röntgenbilder vor und nach OP gezeigt usw. Anschließend haben wir uns auf die OPs verteilt - diese sollten immer mit PJ abgedeckt sein, was aber ab 3-4 PJ garkein Problem mehr ist (wir waren zwischenzeitlich 7!)... Und dann geht´s i.d. OP ;) Hier sieht man meist was passiert, kann jederzeit (außer natürlich in brenzlichen Situationen wo Konzentration gefragt ist) nachfragen und bekommt alles genau erklärt. Am Ende durfte man fast immer zunähen. Um 15h ist dann die Nachmittagsbesprechung nach der man noch auf Station nochmal vorbeischaut ob es noch Blutabnahmen oder eine pvk gibt und danach ist Feierabend wenn nichts mehr im OP ansteht. Sollte es mal wegen eines Notfalles im OP länger werden (musste 1-2 mal bis 19h bleiben) darf man sich diese Zeit auch mal nehmen und früher gehen.
Essen: Mittagessen gibt´s im Juspi for free. Sehr lecker und beinhaltet wenn man denn arg hungrig ist eine Suppe, ein Hauptgericht, eine Nachspeise und einen Salat. Dazu gibt es entweder Früchte- oder Pfefferminztee. Zudem gibt es im Aufenthaltsraum des OP Bereiches immer Kaffee und Tee + Suppe zu Mittag.
Dienste: Man kann am WE Dienste machen. Am Samstag gibt es einen Blutabnahmedienst, Sonntags aber nicht, dementsprechend kann es sein, dass man am Sonntag mehr Blut abnimmt wie sonst. Neben Nadeln und Blutabnahmen kann man immer i.d. NA und hier Patienten voruntersuchen usw... Insgesamt sehr zu empfehlen! Und als Ausgleich bekommt man pro Tag am WE 2 Tage Freizeitausgleich.
Fazit: war ein super Tertial und ich kann die ACH des Juspis nur weiterempfehlen. Einziger Kritikpunkt: Die PJ-Fortbildungen könnten häufiger und examensorientierter stattfinden, aber insgesamt waren auch diese echt ok!