PJ-Tertial Unfallchirurgie in Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt (8/2013 bis 10/2013)

Station(en)
ZNA
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Den 1. Abschnitt des 1. Tertials (Chirurgie) habe ich hauptsächlich auf der Zentralen Notaufnahme des KHDF verbringen können:

- Vor Tertialbeginn: der Kontakt mit Frau Schwarz (Sekretariat Allgemeinchirurgie) war äußerst freundlich und auf meine Wünsche und Anliegen wurde ohne Probleme eingegangen.

- Erste Tage: freundlicher Empfang durch Frau Schwarz - nachdem die Zettelwirtschaft erledigt war ging es dann kurz nach 7h zur Frühbesprechung der Unfallchirurgen. Danach erfolgte die Begrüßung durch Prof. Bonnaire mit anschließender Verteilung auf die Stationen.

- ZNA: das Klinikum ist als überregionales Traumazentrum zertifiziert, hat somit das gleiche Spektrum zu bieten wie eine Uniklinik.
Die Notaufnahme wird unfallchirurgisch geführt, behandelt werden die Patienten jedoch nach Fachrichtung getrennt. Ständig sind 2 Unfallchirurgen, ein Internist, ein Orthopäde sowie 1 Bauchchirurg zu gegen. Konsilliarisch kommen noch weitere Fachrichtungen hinzu. Somit ist man als PJler primär für die Patienten seiner Stamm-Klinik zuständig.
Die baulichen und technischen Voraussetzungen sind top, als Student bekommt man einen ORBIS Zugang, kann somit Briefe schreiben, Untersuchungen anmelden und Befunde einsehen.
Bereits nach einer kurzen Einarbeitungszeit konnte ich selbstständig arbeiten, wo es aus rechtlicher Sicht notwendig war ist immer (!!) ein Arzt mit dabei gewesen, was ich wirklich sehr geschätzt habe. Man kam somit nicht in die blöde Situation, Tätigkeiten ausführen zu müssen, die eine Approbation verlangen (wie z.B. alleine eine Wundversorgung durch führen oder Patienten über eine Operation aufklären).

Zu meinen Aufgaben gehörten: Erstuntersuchung von Patienten, Aufnahmen, Aufnahmeuntersuchungen, Flexülen legen, Diagnostik anmelden & auswerten, Wundversorgungen, Vorstellung des Patienten mit der dazu gehörigen Therapie die man sich dazu überlegt hat gefolgt von Feedback seitens des Arztes, Assistenz bei ambulanten und stationären OPs, begleiten der Spezialsprechstunden, schreiben von Kurzbriefen bzw. D-Arzt Berichten, Assistenz und Dokumentation bei der Polytraumaversorgung, Anlegen von Verbänden/Schienen/Casts.

- Ärztliches Team: überwiegend sehr nett! Klar, auch hier gibt es den ein oder anderen "typischen Chirurgen". Trotzdem: ich bin mit wirklich jedem sehr gut zurecht gekommen und hatte nie das Gefühl der ''kleine PJler'' zu sein. Meine Fragen wurden stets umfangreich beantwortet.

- Pflege: hier kann ich mich nur auf die Pflege der ZNA beziehen: auch hier sind die meisten sehr nett und kompetent. Von den erfahren Pflegekräften habe ich viele Kniffe gezeigt bekommen. Also auch hier gilt es, nicht den arroganten Studi raus hängen zu lassen, dann kann man mit allen Schwestern und Pflegern ein sehr angenehmes Miteinander haben :)

- Spezialsprechstunden: sehr zu empfehlen! der Chef und die Oberärzte führen 1 - 2 mal in der Woche eine Spezialsprechstunde durch (z.B. Sporttraumatologie, BG-Sprechstunde, Knie, Wirbelsäule, Schulter, Fuß, Hand, Kinder...). Man sieht auch außergewöhnliche Fälle mit komplexen Verletzungen von Patienten die meist zu einer 2. Meinung nach Friedrichstadt kommen oder hier nach einer OP nachbehandelt werden. Alleine durch die Erklärung seitens des Arztes an den Patienten nimmt man schon viel mit, Fragen ist fast überflüssig da die weiter führenden Erklärungen von alleine kommen.

- OP: bei den Eingriffen wo ich eingeteilt war kann ich nur sagen: guter Umgangston im OP, Erklärungen kamen von alleine.

- Arbeitszeiten: Beginn um 07:00 Uhr mit der Frühbesprechung, Ende offiziell um 15:30 Uhr. Das ist so auch in der Regel hin gekommen, wenn es jedoch nötig war (z.B. noch einen Patienten fertig zu machen) bin ich auch länger geblieben (30 - 45 min). Dafür kann man aber auch nach Rücksprache mal früher gehen, wenn man zB einen Termin hat. Die Arbeit ist sicherlich (v.a. am Anfang geistig) anstrengend, aber dafür hatte ich einen hohen Lerneffekt!
Man findet Zeit zum essen.

- Studientage: gibt es pro Woche einen halben. Somit kann man alle 2 Wochen einen ganzen Tag frei nehmen. Was ich hier jedoch etwas altbacken finde ist, dass man den freien Tag nicht an einem Montag oder Freitag nehmen kann...

- Unterricht: gibt es ein Mal pro Woche Mittwochs um 7 Uhr für die PJler der chirurgischen Kliniken. Den zu verwertenden Informationsgehalt empfand ich als sehr heterogen.
Am wichtigsten fand ich jedoch die ständige, parallel zur Arbeit laufende "Lehre" im Sinne der Erläuterungen und dessen was man selber aufschnappen kann durchs reine Sehen, Hören und Machen. Wie immer im Leben hängt viel von einem selber ab, was und wie viel man mit bekommt.

- Bezahlung: es gibt eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 250 Euro im Tertial. Würde man jeden Nachmittag das Kantinenessen, ohne Getränk, ohne Vor- und Nachspeise (zwischen 3 und 4 Euro) nehmen würde das leider nicht mal dafür reichen...

- Fazit: ich würde jeder Zeit wieder an die unfallchirurgische Klinik in Friedrichstadt zum Chirurgietertial gehen ! Ich habe sehr viel gesehen, viel machen dürfen, hatte Ausbilder die mich in meiner fachlichen und persönlichen Entwicklung weiter gebracht haben und würde behaupten, die Grundfertigkeiten, welche ich als jung-Assistent brauche, weitestgehend sicher zu beherrschen sowie einen Überblick über die komplexeren Krankheitsbilder erhalten zu haben. Das verbunden mit einer realistischen Einschätzung über das eigene Können oder eben auch nicht-Können durch die ständige Rückmeldung der Ärzte und Pflegekräfte auf der ZNA.
Bewerbung
Zu den regulären Bedienungen über Frau Fahrig im Studiendekanat
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Gipsanlage
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Punktionen
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
62,50 Euro pro Monat

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13