PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Evangelisches Krankenhaus Weende (5/2013 bis 6/2013)

Station(en)
5.2
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Allgemeinchirurgie in Weende ist zum Abgewöhnen. Weitgehend unkollegiales Team. Gespräche blieben zumeist auf das Nötigste begrenzt. Bevor ich hier viel schreibe einfach zwei kleine Situationsbeschreibungen:

1) Chefvisite
Die versammelte Mannschaft steht vor dem erste Zimmer. Chefarzt nimmt sich eine Flasche Sterilium, reicht sie dem PJ Studenten mit den Worten "Würden Sie mich bei der Händehygiene unterstützen?!" Jedes mal nachdem der Chefarzt nun einem Patienten die Hand geschüttelt hat, kam er mit aufgehaltener Hand zum PJ welcher ihm das Sterilium in die Hand spritzen durfte...Ist nicht so, dass nicht in jedem (!!!) Patientenzimmer Desinfektionsmittelspender wären...aber das scheint eine Unterstützung fürs Ego gewesen zu sein.
Ihr könnte euch selbst eure Meinung drüber bilden. Nach zehn Semestern Studium bin ich jedenfalls nicht als Desinfektionsmittelbimbo qualifiziert.

2) Transfusion eines EKs
Assistenzarzt fragt, ob der Student bei der Gabe eines EKs dabei sein möchte. Das EK kommt gerade aus der Blutbank und liegt bei den Schwestern. Assistenzarzt nimmt das EK und einen Bedsidetest, entnimmt das Blut für den Bedsitetest aus der Konserve und testet es. Und nun solls zum Patienten gehen, OHNE zweiten Bedsidetest (warum heißt der nochmal so??). Ich frage, ob wir den Bedsitetest nicht beim Patienten noch mal machen sollen. Antwort: "Nein, das brauchen wir nicht mehr. Früher musste man beides testen, heute nur noch die Konserve."
Nun gut, ich habe meine Pflicht getan. Nach meinem Informationsstand muss der Patient in jedem Fall getestet werden, die Konserve kann, muss aber nicht.

Nach Gabe des EKs, welche zum Glück gut gegangen ist, rufe ich online die Transfusionsrichtlinien auf, markiere die entsprechende Zeile und rufe den Assistenzarzt. Mit den Worten "Nein, das stimmt nicht was da steht, ich habe es hier anders gelernt!" werden die Transfusionsrichtlinien abgetan. Offenbar leicht irritiert geht er zum Assitenzarztkollegen und vergewissert sich. Dieser weiß es offenbar besser und belehrt, dass die Konserve durch das Labor abgesichert ist. Alleinig der Patient muss getestet werden... (ach nein...)

Anstatt einem Wort des Danks, so etwas kann schon mal die Approbation kosten, kommt nicht ein Wort. Aber gut, dem dummen Studenten muss ja nicht geglaubt werden...

So viel zur Weender Allgemeinchirurgie.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Rehas anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
6
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
5
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
4
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
6

Durchschnitt 5.33