PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Knappschaftskrankenhaus Langendreer (12/2012 bis 4/2013)

Station(en)
5 (Transplantation), 7 (Allgemeinchirurgie)
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Bochum
Kommentar
Das Praktische Jahr in der Allgemeinchirurgie des Knappschaftskrankenhauses Bochum kann ich persönlich nur weiterempfehlen.
Die allgemeine Organisation findet über eine zentrale Lehrkoordinatorin statt, die sowohl die Einteilung auf die Stationen vornimmt, als auch für Fragen jederzeit zur Verfügung steht. Nach Absprache ist zusätzlich eine Rotation in die Unfall-, MKG- und Neurochirurgie möglich.

In der Allgemeinchirurgie beginnt der Tagesablauf morgens um 7.30 Uhr mit der Frühbesprechung, wobei montags zusätzliche Fortbildungen für das gesamte Team stattfinden. Ab 8 Uhr ist man entweder auf der Station, im OP, auf der Intensivstation oder in der Ambulanz eingeteilt. Den Tagesabschluss bildet um 15.45 Uhr die Röntgenbesprechung mit anschließender Visite auf der Intensivstation.
Dienstags findet zusätzlich nachmittags die interdisziplinäre Tumorkonferenz statt, in der das weitere Prozedere der jeweiligen an Krebs erkrankten Patienten besprochen wird. Involviert sind dabei die Hämato-Onkologen, Gastroenterologen, die Allgemein- bzw. Viszeralchirurgen und bei besonderen Fragestellungen auch die Neuro- und MKG-Chirurgen. Die Teilnahme ist keine Pflicht, aber dennoch sehr empfehlenswert, da die einzelnen Fälle nochmal im Detail besprochen werden.

Auf den peripheren Stationen ist man morgens zunächst für die Blutentnahmen verantwortlich, wobei die Assistenzärzte - wenn es zeitlich möglich ist - auch mithelfen. Anschließend folgt die ausführliche Visite, in der sich die Oberärzte bei ausgewählten Patienten auch gerne mal Zeit für einen kleinen Crash-Kurs nehmen und das jeweilige Krankheitsbild erklären oder Fragen dazu stellen. Im Anschluss daran durfte man Verbände machen, die von ärztlicher Seite aus getätigt werden sollten: dies erfasste dann sowohl das Ziehen oder Spülen von Drainagen als auch das Wunddebridement bis hin zum VAC-Verbandswechsel. Bei Unsicherheiten wird man von den Assistenzärzten unterstützt. Ansonsten stehen insgesamt organisatorische Dinge auf dem Tagesprogramm, insbesondere Untersuchungsanmeldungen oder die Diktate der Entlassungsbriefe.

Ist man im OP eingeteilt, braucht man keine Angst davor zu haben, nur zum Haken- und Klappe-Halten degradiert zu werden. Die Arbeit dort besteht vielmehr aus aktiver Assistenz. Alles wird einem geduldig gezeigt und erklärt; Fragen werden gerne und ausführlich beantwortet. Am Operationsende darf man so gut wie immer nähen.
Insgesamt konnte ich ein unglaublich breites Spektrum an verschiedenen Operationen miterleben, was mir aus anderen Kliniken bis dato nicht geläufig war. Dazu eine kleine Aufzählung an Eingriffen, die ich während meiner vier Monate mit assistieren durfte:
Cholezystektomie, Appendektomie, Hernienversorgung, Fundoplicatio, Shunt-Operationen, Karotis-TEA, Crossektomie, Bypass-Operationen, Thyreoidektomie, Thoraxchirurgie, Hemikolektomie, Rektumresektion, Koloproktologie, Leberteilresektion, Ösophagusresektion, laparoskopische Splenektomie, Whipple-OP, Nephrektomie, Nierentransplantation sowie kombinierte Niere-, Pankreastransplantation.
Bei dem abwechslungsreichen OP-Programm wird einem tagtäglich eine gute Mischung aus Basischirurgie und komplexen Fällen geboten. Besonders zu erwähnen ist ebenfalls das nette OP-Pflege-Team, das jederzeit zuvorkommend war und einem auch gerne Dinge gezeigt und erklärt hat.

Ein zentraler Punkt der Klinik ist sicherlich die Transplantationschirurgie. Ich persönlich fand es sehr spannend, so umfangreiche Einblicke in das faszinierende Thema zu bekommen. Je nach Zeitpunkt konnte man die Patienten von der Aufnahme über die eigentliche Operation bis hin zur Nachsorge begleiten.

Insgesamt war das Tertial in der Allgemeinchirurgie eine tolle Erfahrung. Das Arbeitsklima ist durch das nette Team und den guten Kontakt zwischen PJ’ler, Assistenz- und Oberärzten sowie dem Chefarzt durchweg als positiv zu bewerten. Jeder hat dafür gesorgt, dass man als Student gut ins Team integriert wurde. Einzig der Kontakt zwischen der Pflege und den Ärzten könnte etwas besser sein, obwohl auch da der Großteil sehr nett und zuvorkommend war.
Fazit: Tolles PJ-Tertial, in dem man viel lernen konnte und das gleichzeitig eine Menge Spaß bereitet hat!
Bewerbung
Erfolgt alles über das Studiendekanat der Uni.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Punktionen
Rehas anmelden
EKGs
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13