PJ-Tertial Chirurgie in Spital Ziegler (11/2012 bis 1/2013)

Station(en)
Orthopädie/Chirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Mannheim
Kommentar
Das Ziegler ist ein sehr kleines Spital in Bern und liegt am unteren Ende des Hausbergs der Stadt. Es besteht aus den Abteilungen für Innere Medizin, Geriatrie und Orthopädie/Chirurgie. Der Schwerpunkt der chirurgischen Abteilung liegt hierbei vor allem auf Orthopädie und Unfallchirurgie. Die Ärzte sind in Teams für die verschiedenen Gelenke eingeteilt (Fuss, Knie, Schulter/Hüfte). Außerdem gibt es einen Handchirurgen, der für seine Eingriffe und Sprechstunden zweimal pro Woche an das Spital kommt und eine Spezialistin für manuelle Therapie der Wirbelsäule. Der Chef der Viszeralchirurgie hat einmal wöchentlich Sprechstunde und einen OP-Tag.
Idealerweise rotiert man in der Zeit als Unterassistent durch die verschiedenen Teams und in die Notaufnahme. Da das aber nicht fest eingeteilt ist, kann man sich auch selbst ein bisschen aussuchen, was einen am meisten interessiert.

Der Tag beginnt mit dem Morgenrapport, der je nach Wochentag zu unterschiedlichen Uhrzeiten zwischen 7 Uhr und 7.25 Uhr stattfindet. Danach eilt man, wenn man nicht gerade für die erste OP eingeteilt ist, in das Assistentenbüro. Einer der PCs ist für die Unterassistenten reserviert, die anderen Arbeitsplätze sind für die Assistenzärzte der einzelnen Teams. Zugang zum PC, Passwörter, einen Kittel, Schlüssel, ein Namensschild und ein eigenes Telefon bekommt man zum Arbeitsbeginn. Den Großteil des Morgens verbringt man damit „Eintritte zu machen“, d.h. Patienten aufzunehmen, die am OP-Tag kommen mit kurzer Anamnese, körperlicher Untersuchung, und ein Kreuz auf die zu operierende Extremität zu malen (sehr wichtig!!!). Anamnese und Untersuchungsbefund schreibt man anschließend in das Computersystem. Je nachdem wie viele OPs an diesem Tag geplant sind, können die Eintritte ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Leider gibt es meist auch nicht die Gelegenheit, die Patienten mit jemandem zu besprechen. Neben den Eintritten muss man oft auch im OP assistieren. Viel mehr als Harken halten darf man aber nur selten. Falls dazwischen immer noch Zeit bleibt, kann man bei Sprechstunden dabei sein oder Patienten auf dem Notfall sehen. Jeden Mittwoch gibt es im Rahmen des Morgenrapports eine Weiterbildung für alle Ärzte. Wenn man lieb fragt, macht einer der Oberärzte einmal pro Woche ein sehr gutes Repetitorium für die Studenten. Zu einem vorher festgelegten Thema spricht man dabei mit ihm erst die Anatomie durch und übt anschließend aneinander die Untersuchungen. Offiziell geht die Arbeitszeit bis 17 Uhr. Die Visiten finden oft aber erst später statt.

Den Unterassistenten stehen 5 Urlaubstage zu. Als Gehalt bekommt man 900 CHF pro Monat. Außerdem wird man gebeten Pikett-Dienste (also Rufsbereitschaft) zu übernehmen, die mit 30 CHF an einem Wochentag und 50 CHF am Wochenende vergütet werden. Trotzdem wird man nur sehr selten gerufen und falls doch, hat man bis zu einer Stunde Zeit in den OP zu kommen.
Das Spital ist etwa 20 Minuten zu Fuß und 6 Minuten mit dem Bus vom Stadtzentrum entfernt. Wohnen kann man relativ günstig in einem der Personalhäuser direkt am Spital. Der Antrag auf ein Zimmer schickt das Spital einem zusammen mit der Bestätigung des Praktikums zu. Da sie deutsche PJ-Studenten gewohnt sind, ist alles Organisatorische sehr gut geregelt.

Gerade für Leute, die sich besonders für Orthopädie interessieren und nicht an eine große Klinik wollen, kann sich das PJ im Zieglerspital durchaus empfehlen. Wie immer in Chirurgie gibt es zwar viel zu tun und zu wenig Zeit, aber die Ärzte sind sehr nett und dankbar, wenn man ihnen hilft. Ich habe mich insgesamt sehr wohl gefühlt, einiges gelernt und habe nicht bereut, meinen Chirurgieteil dort verbracht zu haben.
Bewerbung
Ich habe mich etwa ein Jahr im Voraus beworben. Da Unterassistenten aber dringend gebraucht werden, lohnen sich auch kurzfristigere Bewerbungen auf jeden Fall!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
ca. 1000

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33