PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Uelzen (8/2012 bis 12/2012)

Station(en)
4.2/4.4 und 4.1 und 1.4
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Ich war zuerst 6 Wochen bei den Unfallchirurgen, dann 6 Wochen bei den Allgemeinchirurgen und zum Schluss 2 Wochen in der Gefäßchirurgie. Je eine Woche habe ich mir in der Mitte und am Ende frei genommen. Studientage konnten frei genommen oder gesammelt werden, je nach Belieben. Da sind alle meist unkompliziert, außer es herrscht akuter Personalmangel. Ich konnte auch mal nen Nachtdienst mitmachen und am Ende durfte ich einen OP-Rufdienst übernehmen, der auch vergütet wurde (15€/h, die man aktiv ist). Das musste aber vorher mit allen Chefärzten abgesprochen werden.

Am ersten Tag wurde man nett von einer Dame aus der Personalabteilung empfangen, erhielt einen WC-Schlüssel sowie einen für das Arztzimmer der Abteilung, des Weiteren Essenmarken (Frühstück/Mittag/Abendbrot), Wäsche und am Ende eine kleine Führung durchs Haus. Den PJ-Beauftragten habe ich allerdings nicht ein einziges Mal in den 3,5 Monaten getroffen, was jedoch auch nicht schlimm war. Die Studientage habe ich dann immer mit dem jeweiligen CA oder OA besprochen.

Bei den UCHs beginnt der Tag um 7.00 Uhr mit der Visite (1x/Woche CA-Visite ohne festgelegte Zeit, VW durch Ärzte), 7.50 Uhr Morgenbesprechung beim CA, 8.00 Uhr Röntgenbesprechung bzw. 1. OP. Im Anschluss Stationsarbeit, inkl. Blutentnahmen die auf der UCH von den AssÄrzten bzw. eben PJlern/Famulanten gemacht werden müssen. Man wird regelmäßig im OP eingeteilt, allerdings nach meinem Empfinden gerade so, dass es nie zu oft oder zu selten wurde und darf dort gern auch knoten, nähen und gelegentlich eine ME unter Anleitung selbst machen. Im OP gibt es mittags eine Suppe, Kaffee und Wasser stehen auch immer bereit. Letzteres darf man sich im gesamten Krankenhaus immer in blauen Plastikflaschen an Wasserspendern abfüllen. Sollte mal nicht so viel auf der Station zu tun sein, ist man gern in der Notaufnahme gesehen, darf dort Aufnahmen machen, kleine Wunden nähen, gipsen, etc. und das immer nur solange und so viel man möchte. Sofern möglich geht man zusammen Mittagessen. Die UCHs sind alle sehr nett, erklären gern und haben auch mal ein offenes Ohr, wenn etwas nicht so gut läuft. 15.30 Uhr ist offiziell Schluss, aber ich war im Durchschnitt eher 16.30 – 17.00 Uhr fertig.

In der AVCH geht es ebenfalls 7.00 Uhr mit der Visite auf Normalstation los (montags mit CA), danach auf die ITS und IMC (montags alle, sonst nur CA/OA/FA) und donnerstags noch zusätzlich über die Station der Gefäßchirurgie, die zur Abteilung gehört, aber etwas ausgelagert ist. 7.50 Uhr Frühbesprechung, anschließend OP oder Stationsarbeit, wobei man Gelegenheit bekommt viele Abdomensonos selbst zu machen. Blutentnahmen sind nur zu erledigen, wenn es bei der Arzthelferin nicht geklappt hat. Ansonsten kann man auch mal ne Portnadel oder nen VAC-Verband wechseln und viele Briefe schreiben, je nach Lust. Es wird auch gern gesehen, wenn man ab Mittag bei den Aufnahmen hilft, das ist aber wieder kein „muss“. Im OP ist eher Haken halten angesagt, manchmal darf man bei Laparoskopien die Kamera führen. Von den AssÄrzten wurde ich hier besonders nett aufgenommen. 15.15 Uhr gab es noch eine Röntgenbesprechung, donnerstags ab 16 Uhr eine Tumorkonferenz, die mir persönlich aber leider oft wenig gebracht hat. Ich konnte meist gegen 16 Uhr gehen.

Die GCH lohnt sich auf jeden Fall und ich empfehle auch mehr als 2 Wochen dort zu verbringen. Das Team besteht aus 2 OÄ, 1 FA und einer AssÄ (für etwa 18 Betten) und alle sind supernett. Sie sind sehr glücklich über jede helfende Hand. Im OP (und auch sonst) wird einem alles ausführlich erklärt und auch die Stimmung ist meist besonders gut. Ich durfte neben knoten und nähen auch eine Portnadel entfernen. BEs sind hier wieder ärztliche Aufgabe. Der Tag startet hier erst gegen 7.30 Uhr und dann geht man meist in den OP. 14.45 Uhr Röntgenbesprechung und danach nach Hause.

Einmal alle 2 Wochen wurde durch den CA der Radiologie eine Art Studentenunterricht (dienstags, 15.30 – 16.30 Uhr) angeboten, der wirklich didaktisch gut war und einem viel in Sachen Beurteilung eines Rö/CTs/MRTs gebracht hat.

Insgesamt kann ich Uelzen für das Chirurgietertial nur empfehlen! Ich habe viel gelernt, konnte meine praktischen Fähigkeiten verbessern und die Stimmung, auch zwischen Pflege und Ärzten, war sehr angenehm und respektvoll. Einen Abstrich muss ich lediglich bei der etwas abgeschiedenen Lage von Uelzen machen. Ich bin nicht jeden Tag gependelt und da ich auch nicht aus der Gegend stamme, war ich in der Woche nachmittags/abends eher etwas einsam. Da half nur viel telefonieren. Die Unterkunft, die ich vom Krankenhaus gestellt bekomme habe, war von der Ausstattung (Kellerwohnung mit Flur, Bad + Dusche, Schlafzimmer, Wohnzimmer mit Singleküche) sehr gut, allerdings waren die Vermieter (älteres Ehepaar) erst nach einigen intensiven Gesprächen bereit meine Privatsphäre zu respektieren und nicht täglich (!) in der Wohnung zu kontrollieren, ob alles in Ordnung sei. Das hat mich ein paar Nerven gekostet, aber letztlich ist es ja auch nur vorübergehend.

Also – viel Spaß in Uelzen!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Gipsanlage
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Punktionen
Rehas anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
500 € / 21 Arbeitstage

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4