PJ-Tertial Anästhesiologie in Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen (8/2011 bis 12/2011)

Station(en)
OP, Intensivstation, Prämedikation
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Das Tertial in Bad Wildungen hat wirklich sehr viel Spaß gemacht.

Das fing an mit der Unterbringung im Fürstenhof. Man kam sich vor wie in einem Hotel mit Frühstück und Abendessen inklusive. Das Essen ist gut, aber nichts besonderes. Nach vier Monaten kommt schon ein bisschen langeweile auf. Die Zimmer waren zwar nichtmehr die neusten, aber auch im Winter warm genug. Man hat eine eigene Dusche und WC im Zimmer, Waschmaschine und Trockner auf dem Stockwerk.
Besonders loben muss man die Möglichkeit den Fitnessraum und das Schwimmbad gratis nutzen zu können. Beim Schwimmbad muss man aber aufpassen, weil einmal die Woche die Adipositasgruppe da ist, und sich bei der Rezeption beschwert, wenn man nichtsahnend trotzdem am schwimmen ist :)
Für Leute mit Auto interessant: Man kann umsonst die Parkgarage am Krankenhaus nutzen.
Der Weg zur Klinik ist zu Fuß in maximal 5 Minuten zu bewältigen.

In der Klinik hatten wir keine eigenen Spinde, hatten aber nie Probleme unsere Sachen in der Umkleide unterzubringen. Mittagessen gibt es umsonst, man kann aus drei Gerichten auswählen, so dass man eigentlich jeden Tag etwas leckeres gefunden hat. Die Portionen waren auch groß genug, wenn man nett nachgefragt hat gab es auch Nachschlag :)

Der typische Tagesablauf war 7:30 Frühbesprechung, wo aber auch Interessante Informationen von Kongressen besprochen wurden. Dann eine kurze Visite der Intensivstation und anschließend direkt in den OP zur ersten Einleitung.
Wir konnten regelmäßig Nadeln legen, Blasenkatheter legen, komplette Einleitung durchführen inkl. Intubation, bzw. auch sehr oft spinale legen. Natürlich fängt man langsam an, aber wenn man sich nicht dumm anstellt ist man sehr schnell dabei. Einige male gab es auch die Gelegenheit arterielle Zugänge, ZVK oder beispielsweise 3-in-1-Block anzulegen. Insgesamt sehr gute Möglichkeiten praktische Fertigkeiten zu üben.

Alle Ärzte sind Fachärzte, haben also entsprechende Kompetenz. Man lernt sich schnell kennen und die Ärzte wissen, was sie einem zutrauen können. Im OP war dann eigentlich jeder bereit sich endlosen Fragen zu stellen. Wenn man zum PJ ein Anästhesiebuch gelesen hat, konnte man gut nachfragen und das Verständnis vertiefen.
Dadurch, dass nur Fachärzte da sind, muss man sich allerding ein bisschen an die Eigenheiten des einzelnen Anästhesisten anpassen, was anfangs etwas frustrieren kann, wenn man das Intubieren gerade auf eine Weise gelernt hat, ein anderer Anästhesist es aber wieder anders haben will. Rückblickend fand ich die Unterschiede allerdings eher bereichernd, da jeder Arzt einem gute Argumente geben konnte, warum er es so macht. Letztlich konnte man so schnell einen eigenen Weg finden, und wenn man dabei sicher gewirkt hat, so haben einen die Ärzte es letztlich auch auf die eigene Weise machen lassen.
Auch bei der Narkoseführung konnte man gut die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Methoden beobachten, sodass der Lerneffekt im OP wirklich groß war.

Obwohl es sich um ein kleines Haus handelt, kann man eine große Bandbreite von OPs beobachten (Komplette Viszeral-, Unfall- und Gefäßchirurgie, Ortho, Uro, HNO, etc. Es fehlen eben Neurochirurgie, Herzchirurgie und Gynäkologie). Natürlich kann Bad Wildungen da aber nicht mit größeren Kliniken mithalten.

Die Intensivstation war auch sehr interessant, persönlich habe ich jedoch 10 von 12 Wochen im OP verbracht. Das kann man aber nach persönlicher Präferenz frei wählen.

Außerdem gab es die Möglichkeit mit zu den Prämedikationgesprächen zu gehen und die Untersuchung zu üben.

Der Unterricht war meiner Meinung nach gut, aber im Vergleich zu anderen Kliniken war es einfach weniger. Das was unterrichtet wurde war aber immer relevant und die Referenten haben sich mit den Vorträgen Mühe gegeben, und haben sich allen Fragen gestellt.

Zu den Nachteilen gehört, dass es in dem Haus keine Gynäkologie mehr gibt, so dass diese Seite der Anästhesie fehlt. Die Möglichkeit die Besonderheiten bei Kindern zu sehen gab es allerdings.

Insgesamt fand ich das Tertial sehr empfehlenswert. Man kann wirklich sehr viel lernen wenn man sich entsprechend einbringt. Die Ärzte gehen aber auch aktiv auf einen zu um einem etwas beizubringen. Die Atmosphäre und die Stimmung waren sehr gut und man hat sich als PJler vom ersten Tag an sehr wohl gefühlt.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Punktionen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13