Wenn du nicht unbedingt Chirurgie am UKE als Facharzt machen möchtest dann lieber ein anderes Krankenhaus suchen.
Vorweg, das Tertial besteht aus 8 Wochen Allgemeinchirurgie , 4 Wochen Unfallchirurgie und die sind pflicht. Und 4 Wochen Wahl.
Mein Chirurgie Tertial am UKE war einfach nur schlecht. Ich versuche hier die wichtigsten Punkte zu erwähnen.
1. schlechte Organisation:
Das fängt direkt am ersten Tag an. Es gibt keine Einführungsveranstaltung und 0 Begrüßung. Man geht einfach zu der jeweiligen Station wo man eingeteilt ist. Da trifft man die Stationsärzte die keine Ahnung von dir haben. Für die 4 Wochen Wahlrotation steht weder Herzchirurgie noch Neurochirurgie noch Gefäßchirurgie noch plastische Chirurgie. Man kann sich aber persönlich in Kontakt setzen und das klappt zB gut bei den Herzchirurgen, bei den anderen eher weniger. Ansonsten kriegt man am Anfang des Tertials eine fette Mappe mit Unterrichtsterminen für die nächsten 2 Jahre weil sie sich keine Mühe geben wollen, einen speziellen Terminplan für die jeweilige Kohorte zu geben, und Zettel wo man Unterschriften für jede Woche und jeden Unterricht holen muss.
2. schlechter Umgang mit PJlern:
In der Allgemeinchirurgie wird man 5 min vor OP-Beginn angerufen und gesagt „kommen Sie in Saal X“. D.h. man hat keine Ahnung was die OP ist und wer der Patient ist oder was er überhaupt hat. Im OP steht man meistens am Haken Halten was an sich nicht schlimm ist, aber die meisten Ärzte erklären nichts. Das allgemeine Ansehen von PJlern ist, dass sie kostenlose Arbeitskraft sind. Nur wenige Ärzte geben sich Mühe und versuchen dir irgendwas zu erklären.
Man macht auch fast täglich Überstunden und kriegt dafür weder Geld noch freie Tage. Die Ärzte gehen auch davon aus, dass du Überstunden machst. Sie geben dir zahlreiche Aufgaben auch wenn du in 10 min Feierabend hast. Sie schicken dir zu OPs, die erst nach dem Feierabend beginnen. Manche Ärzte beschweren sich bei Oberärzten weil der Notaufnahmedienst „nur 7 Stunden“ geht.
3. schlechte Lehre:
Dafür dass es ein Uniklinikum ist, ist die Lehre einfach lächerlich. In PJ-Unterrichten sollen die PJler einen Fall vorbereiten. Die meisten Dozenten kommen ohne nichts vorbereitet zu haben und besprechen nur den Fall mit uns. Sie bringen selber keine Folien oder keine Präsentation mit. In OPs wie erwähnt erklären sie fast gar nichts.
Zusammengefasst muss ich sagen dass es am UKE noch sehr viel Luft nach oben gibt. PJ ist im Endeffekt noch zur Lehre und nicht zum Knechten. Ich verstehe dass es eine Uniklinik ist und dass die Ärzte meistens unter Druck gesetzt sind aber das ist keine Ausrede so schlechte PJ-Bedingungen zu haben. Vor allen Dingen der Umgang mit Studierenden, die in Paar Monaten Kollegen werden, soll viel besser sein.