PJ-Tertial Anästhesiologie in Universitaetsklinikum Leipzig (12/2009 bis 4/2010)

Station(en)
IOI-C, A- und B-Spange
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Das Anästhesie-Tertial gliedert sich in zwei Abschnitt, ITS und Saal, wer mag kann auch auf der Palliativstation hospitieren. Es ist auch möglich am klinikeigenen Notarztdienst teilzunehmen, Kleidung dafür bekommt man.

Zuerst: der Saal.
Arbeitsbeginn ist dort 7:15Uhr, wo es mit einer kurzen Dienstbesprechung beginnt, kann man hingehen, ist eigentlich ganz interessant. Danach einschleusen und gucken zu welchem Arzt man in den Saal geht. Es empfiehlt sich zu jemandem zu gehen, der das ganze schon länger macht, so kann man da auch viel machen, venöse (ich auch einen ZVK) und arterielle Zugänge legen, Intubieren, Larynxmasken, Überwachung, Lagern... Nach einer gewissen Zeit kann man die Einleitung und Narkoseüberwachung auch alleine unter Aufsicht machen. Während der OP ist meist wenig zu tun und man sitzt viel rum, und wartet... nach Hause gehen wurde mir regelmäßig gegen Mittag angeboten... weil für PJler im Saal eigentlich wenig zu tun ist. Ob man morgens erscheint oder nicht, entscheidet man selbst. Prinzipiell "kontrolliert" das keiner, weil man im Gegensatz zu einer Station keine eigenen Aufgaben hat und eher "zusätzlich" da ist und dadurch alles länger dauert. Die Ärzte sind alle sehr nett, teilweise unzufrieden, erklären aber gerne und lassen viel Freiraum. Mittagessen gehen war regelmäßig möglich. Feierabend variabel. Ich blieb meistens bis halb vier, andere gingen schon deutlich früher...

Dann: die ITS!
IOI-C; viele Organtransplantierte und ARDS-Patienten.
Arbeitsbeginn ist 6:45Uhr, es beginnt mit einer Übergabe von Nacht- auf Tagdienst, das ist immer ganz interessant gewesen. Das war meist gegen halb acht beendet. Gefolgt wurde dies von der chirurg. Visite, von der ich sogar einmal weggeschikt wurde, weil man bei den vielen Leuten eh nichts verstehen würde! Danach gestaltete sich der Tag unterschiedlich, je nach Oberarzt. Die einen wollen, dass wir bei jedem Patienten einen Status erheben und das in den Rechner tippen, fertig. Andere wollen, dass man sich 2-3 Patienten raussucht, untersucht, Medikamente und Untersuchungen anschaut und einen kleinen Plan erstellt, wie es weitergehen könnte und das dann zur Nachmittagsvisite vorstellt. Ein wirklich gutes Prinzip, leider fand das nicht häufig statt (abhängig von Dienstplan). Hauptaufgabe vom PJler ist das Frühstück. Bei allen Ärzten Geld "eintreiben", dann zum Rewe gehen, einkaufen, Frühstück anrichten, Kaffee kochen. Das nimmt schonmal 60-90min in Anspruch, ich fand das anfangs sehr anstrengend und unpassend (weil man ja eigentlich was lernen will), irgendwann freut man sich mal rauszukommen und ne "echte" Aufgabe zu haben. Nachmittags fand dann die Visite statt, wo man entweder gar nicht oder recht gut einbezogen wurde. Ich hab mich immer gefreut, wenn wir einbezogen wurden, sonst steht man nur nebendran und bekommt nix erklärt.
Mit dem Pflegepersonal hat man leider wenig zu tun. Einige ließen uns deutlich spüren, was sie von uns hielten... Feierabend war meist zwischen 16 und 17 Uhr, je nachdem wie lang die Visite sich zog. Mittagessen war ich nie, da wir am Frühstück teilnehmen dürfen, welches wir vorher gerichtet hatten.

Bewerbung ca. 6Monate vor Tertialbeginn mit Bewerbungsschreiben und Lebenslauf über PJ-Beauftragten. Gut organisiert war der Einstieg, Transponder und Spinde bekamen wir von Frau Dönnicke, ohne viel Lauferei.

Zweimal die Woche fand PJ-Uterricht statt, zumindest theoretisch, der fiel öfter auch mal aus. Wenn er stattfand, war er aber immer sehr gut.
Die Teilnahme am Notarztdienst wird angeboten. Das ist ganz interessant, sollte man wahrnehmen!!

Alles in allem war ich aber enttäuscht. Den Chef habe ich in 8 Wochen im Saal 2 mal gesehen, auf Station öfter, hat sich aber wenig mit Studenten abgegeben. Im Saal bekommt man viel erklärt, man kommt sich teilweise aber überflüssig vor. Auf Station kümmern sich nur wenige, Lernen muss man in Eigenregie. Ärzte sind auch nett, antworten bei Fragen, Oberärzte sind meist beschäftigt. Natürlich ist nicht viel Zeit auf einer ITS, aber wenn man PJler annimmt, muss man die auch irgendwie beschäftigen. Wenn Eingriffe (Punktionen, Verbandwechsel oder Dialyseanschlüsse waren, konnten wir immer zuschauen, man musste aber zufällig dazukommen. Selbständige praktische Arbeit habe ich nicht leisten können... Eine Beurteilung bekamen wir auch auf Nachfrage nicht.

Wer es mag keine eigenen Aufgaben zu haben und nur nebenbei zu laufen, für den ist die Anästehsie super.
Wer gerne einbezogen wird, Aufgaben hat und auf dessen Meinung wert gelegt wird, für den ist es eher nichts.

Es ist wirklich Geschmackssache, wahrscheinlich muss man für die Anästhesie gemacht sein!

Viel Spaß an alle, die sich dafür entscheiden.
Bewerbung
ca. 6Monate mit Bewerbungsschreiben und Lebenslauf bei PJ- Beauftragten
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gebühren in EUR
40 Euro für Transponder und ID-Karte

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.07