Ich war die ersten beiden Tertiale bereits im Haus und kannte mich daher schon super aus. Ich hatte den Luxus, dass wir drei PJler während meines kompletten Tertials waren (durch Fehltage und Studientage war ich gleichzeitig mit den anderen aus dem 1. fertig). Dadurch konnten wir uns super absprechen und zB im OP ablösen, was auch vollkommen okay war. Chirurgie ist generell einfach nicht so mein Fach, dh ich schreib das als jmd der absolut keine Lust auf das Tertial hatte wenn ich ehrlich bin. Mir hat es keinen riesigen Spaß gemacht, aber ich will die Bewertung fair gestalten.
Im OP selber hält man meistens bei laparoskopischen Dingen die Kamera. TAPPs, Cholezystektomien, Appendektomien, Sigma.- und Hemicolonresektionen hab ich größtenteils gesehen. Ansonsten ist auch oft sowas wie Vac Anlagen mit dabei. Ist eher ein kleines Haus, daher macht man da offensichtlich keine verrückten Sachen. Die Oberärzte besprechen oft viel im OP. Was ich super finde auch so generelle Dinge wie "Wenn die Patientin jetzt mit rechten Unterbauchbeschwerden in die Notaufnahme kommt, was sind neben der Appendizitis Differentialdiagnosen und worauf achten Sie?". Das hat mir für die Prüfungsvorbereitung viel gebracht, ist ja wahrscheinlich, dass ein Prüfer auch so anfängt und nicht "erzählen Sie mir worauf sie bei einer Appendektomie achten". Es wird dabei auch viel wiederholt und öfters gefragt. Nicht irritieren lassen, das dient zur Wiederholung für den PJler. Wenn man was nicht weiß, ist das gar kein Problem. Ich würd aber empfehlen sich mal zwischen durch die oben genannten OPs anzuschauen. Wenn man dann bei jeder 2. OP die wichtigsten Dinge wiederholt, kann mich sich da einiges an Lernen sparen. Zumal an dem Haus eh nur Viszeralchirurgie geprüft wird (soweit ich weiß, ich werd woanders geprüft). Mit der OP Pflege bin ich größtenteils kaum warm geworden. Die erklären oft ungerne was und ranzen einen eher ein warum man nicht hilft (auch wenn einem keiner sagt was man tun soll).
Zur Station: morgens wurden die Patienten einmal (mit Oberarzt) durchgesprochen und anschließend ne zügige vernünftige Visite. Danach ist der PJler für Blutentnahmen zuständig, bei schwierigen Patientin oder dringenden Laboren wird einem geholfen. Die Basics auf Statoin sind oft recht schnell erledigt, dann kann man helfen Briefe zu schreiben (ist kein Muss). Markus ist Physician Assistant und war vorher bei den Gefäßchirurgen und kennt sich super mit Wunden aus. Mit ihm bin ich gerne mit, da kann man viel mitnehmen und die Wundversorgung läuft den ganzen Tag über. Die Assistenten erklären einem auf Nachfrage (!) viel oder halten mini Vorträge zu Themen. Fragt nach!!! Die machen das gerne, wollen aber keinen langweilen, der da keine Lust drauf hat. Haben zB auch mal ne komplette Abdomen Untersuchung mit Sono etc geübt oder Patientenvorstellung oder so.
Notaufnahme kommt man tatsächlich eher selten hin und wenn dann nicht so lange. Fand ich schade, da ich oft rausgerissen wurde wenn ich mal einen Patienten alleine betreut hab. War vorher in der Ortho und war daher in der ZNA schon gut eingearbeitet für die chirurgischen Patienten. Der Oberarzt ist aber super super gut und erklärt unfassbar gerne. Nehmt es also trotzdem mit so gut es geht!!
Unterricht: Wir hatten jeden 2. Di Chirurgie, Mi Innere und Do Kardio. Dabei wechseln die Themen und grad Kardio ist nicht auf PJler abgestimmt, sondern eher für die Assistenzärzte. Da hab ich oft nicht so viel mitgenommen, aber die anderen beiden sind super gut! Hatten auch einen Nahtkurs an Scvhweinefüßen dabei.
Sonstiges: Ich durfte selten früher gehen und wenn so 30min vorher. Das liegt va auch einfach daran, dass man natürlich jederzeit noch iwelche Not OPs haben kann. Da ich über Uni Aachen da war, hatte ich noch einen Studientag, aber keine Sorge auch jetzt über Bonn kommt das nicht zu kurz. Meldet euch da ruhig bei Fragen. Unterkunft kann man kostenlos bekommen, soll aber nicht so mega dolle sein. Kostenlos parken und Mittagessen ist möglich. Mittagessen ist okay, halt Kantine Tiefkühl, aber mit Nachtisch und Salat jeden Tag.
Meldet euch ruhig falls ihr noch Fragen haben solltet zum Tertial.
Je nach Tageslaune fragen sie aber auch gar nichts. Fragen stellen geht immer und diese werden auch ausführlich beantwortet.